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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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auferlegte Zurückhaltung verließ. Beth Maple war ihm jetzt so nah, dass er ihren Duft riechen konnte, eine Mischung aus Lavendel und Vanille. Das Lachen ihrer Augen und ihre gekräuselte Nase gefielen ihm immer besser. Er beschloss, beides noch ein wenig zu kitzeln. Kurzerhand riss er die Seite mit dem Rätsel aus dem Buch.
    „Was machen Sie da?“, fragte Beth erschrocken.
    „Ein kleines Faustpfand. Ich behalte das Rätsel, um es Ihren Schülern zeigen zu können. Damit sie sehen, wie ihre Lehrerin ‚inkognito‘ buchstabiert. Aber wenn Sie nett zu mir sind, sehe ich vielleicht davon ab.“
    „Nett?“, echote sie misstrauisch.
    „Lassen Sie sich was einfallen. Eine Frau, die so einfach Tiere in Afrika erfinden kann, hat sicher eine gute Idee.“
    „O ja, und die beste Idee ist: Geben Sie es zurück!“
    „Ich bin keiner Ihrer Schüler. Ich muss Ihnen nicht gehorchen. Holen Sie es sich doch!“, neckte er sie und schob den Stuhl zurück.
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu. „Geben Sie es zurück!“
    „Zwingen Sie mich nicht, wegzulaufen“, sagte er. „Hier steht viel Zerbrechliches rum.“
    Als sie aufsprang, lief er los und sie hinterher. Aus der Küche, durchs Wohnzimmer, um den Couchtisch, über das Sofa. Die Vasen auf dem Boden wackelten bedenklich, als Ben an ihnen vorbeirannte, fielen aber nicht um.
    Schließlich trieb sie ihn in eine Ecke im Flur, neben der offenen Tür zu ihrem Schlafzimmer. Wenn er sie nicht umrennen wollte oder sich ins Schlafzimmer flüchten – was nicht infrage kam –, hatte sie ihn. Kein unangenehmer Gedanke.
    „Geben Sie auf“, sagte sie und streckte fordernd die Hand aus.
    „Aufgeben? Anderes Wort für ‚sich ergeben‘ mit acht Buchstaben? O nein, dieses Wort kennt ein Marine nicht.“
    Entschlossen griff sie nach dem Rätsel.
    Er hielt es hoch über den Kopf. „Na los, nur zu!“ Ben musste lachen, als sie erfolglos an ihm hochsprang.
    Beths Gesicht glühte. Sie sah sehr hübsch aus, irgendwie befreit. Man sah ihr an, dass sie diesen Kampf gewinnen wollte.
    Nach mehreren erfolglosen Sprüngen versuchte sie schließlich, an ihm hinaufzuklettern. Sie stellte sich auf seinen Fuß und versuchte, sich mit einem Arm an ihm hochzuziehen, während sie den anderen Arm nach dem Blatt reckte. Gleichzeitig setzte sie den anderen Fuß auf sein Knie und drückte sich ab. Während sie sich so mit ihrer ganzen Körperlänge an ihn presste, lachte sie ununterbrochen.
    Dann wurde Beth schlagartig bewusst, was sie gerade tat. Sie erstarrte. Und sprang dann so schnell zurück, dass sie fast gestürzt wäre.
    „Hm“, lächelte er, „ das fand ich zum Beispiel sehr nett. Ihr Rätsel behalte ich vorläufig, es ist gut bei mir aufgehoben.“ Er sah auf die Uhr. „Ich muss jetzt los. Kyle müsste bald zurückkommen. Ich will nicht, dass er in ein leeres Haus kommt. Das hat er schon zu häufig erlebt.“
    „Sie sind ein guter Mensch, Ben Anderson“, sagte Beth.
    Er fühlte, wie sich zwischen ihnen wieder dieses innige Gefühl vom Nachmittag anbahnte, als sie seinen Arm berührt und ihn damit völlig aus dem Konzept gebracht hatte.
    So weit wollte er es nicht wieder kommen lassen. Darum wedelte er mit dem Rätsel vor ihrer Nase herum. So blieb die Atmosphäre entspannt. Insgeheim hoffte er, dass sie vielleicht noch einmal versuchen würde, an ihm hinaufzuklettern.
    „Nein, ich bin kein guter Mensch“, widersprach er augenzwinkernd. „Ich werde das Rätsel skrupellos verwenden, wenn mir danach ist. Vergessen Sie das nicht.“
    „Ich bringe Sie zur Tür“, erwiderte sie mit einer Förmlichkeit, die in seltsamem Gegensatz dazu stand, dass sie eben noch versucht hatte, an ihm hochzuklettern. Sie ging voran und hielt ihm die Tür auf.
    „Vielen Dank für die Pizza“, sagte sie steif.
    „Gern geschehen.“
    Einen Moment blieb er vor ihr stehen und sah sie an. Tu’s nicht. Sie ist nicht bereit dafür, dass ihre Welt auf den Kopf gestellt wird. Sie ist nicht bereit für einen Mann wie dich. Tu ihr das nicht an.
    Aber er hatte sie unterschätzt. Als er sich abwandte und gehen wollte, fühlte er, wie sich ihre Hand federleicht auf seine Schulter legte. Er drehte sich um. Sie stand ganz dicht vor ihm, auf Zehenspitzen, und gab ihm einen flüchtigen, aber zärtlichen Kuss auf den Mund.
    Gleich darauf machte sie einen Schritt zurück. Ihre Augen waren weit aufgerissen, als ob sie ihren Mut selbst nicht fassen konnte. „Ich glaube“, sagte sie, „damit hätten wir es jetzt

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