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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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fühlte.
    Die Zeit verging wie im Flug, und bald nagelten sie die Stufen am oberen Ende der Treppe an.
    „Fertig“, rief Beth.
    „Nicht ganz. Bislang führt die Treppe ja noch nirgendwo hin“, erwiderte er.
    Das sah Beth anders. Um ihm zu zeigen, dass die Treppe sehr wohl irgendwo hinführte, hüpfte sie von der obersten Treppenstufe auf einen Ast.
    „Hey, seien Sie vorsichtig!“, warnte er sie besorgt.
    Sie ignorierte seinen Einwand, setzte sich hin und rutschte auf dem Ast ein Stück nach außen.
    „Von hier kann man ja ganz Cranberry Corners sehen!“, schwärmte sie und ließ die Beine baumeln. „Fantastisch!“
    „Mir wäre es lieber, wenn Sie wieder zurückkommen. Wenn Sie von da runterfallen, tun Sie sich richtig weh.“
    Lächelnd blickte sie ihn an. Er sah verärgert aus.
    „Wissen Sie, wenn ich gerade keinen Liebesroman zur Hand habe, lese ich manchmal auch etwas anspruchsvollere Literatur. Kennen Sie das Lebensmotto von Jeanne d’Arc?“
    „Ja, klar, es klebt an meinem Badezimmerspiegel … was ist das nur für eine blöde Frage? Kommen Sie da runter, Beth! Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um Jeanne d’Arc zu zitieren.“
    „‚Ich fürchte mich nicht‘“, deklamierte sie, „‚denn ich folge dem Schicksal, das mir auserkoren wurde.‘“
    „Schön. Aber vielleicht erinnern Sie sich auch daran, dass die Geschichte von Jeanne d’Arc kein glückliches Ende nahm.“
    „Sie meinen, so wie meine übliche Lektüre?“, fragte sie scherzhaft.
    „Mein Gott, sind Sie nachtragend! Es tut mir leid, dass ich Ihnen unterstellt habe, Sie würden auch mal etwas nur zur Entspannung lesen, und nicht immer nur Aristoteles. Jetzt kommen Sie her!“
    Er sah wirklich besorgt aus.
    „ Sie sagen doch immer, man muss etwas wagen“, erinnerte sie ihn.
    „Ja. Aber das gilt für mich .“
    „Sie haben mich dazu aufgefordert.“
    „Was ich ewig bereuen werde. Beth, wenn Sie da nicht sofort runterkommen, komme ich zu Ihnen und hole Sie!“
    „Der Ast wird uns wohl kaum beide tragen.“
    „Wohl kaum.“
    Plötzlich tauchte Kyle unter ihnen auf. „Gibt’s bald Mittagessen?“, rief er hinauf. „O, wow, Miss Maple, das sieht cool aus. Kann ich auch raufkommen?“
    „Nein!“, riefen Ben und Beth gleichzeitig. Rasch rutschte Beth auf dem Ast zurück, um kein schlechtes Beispiel abzugeben. Ben beugte sich ihr entgegen und legte seine Hände um ihre Taille, sobald Beth in Reichweite kam. Er hob sie auf die oberste Treppenstufe.
    Als er keine Anstalten machte, sie loszulassen, sagte Beth: „Danke, ich bin jetzt in Sicherheit.“
    Aber er löste seine Hände nicht. Sie wussten beide, dass keiner von ihnen in Sicherheit war. Das, was sich da zwischen ihnen anbahnte, glich einem ausgewachsenen Orkan. Es war ebenso gefährlich wie aufregend.
    Endlich ließ er sie los. „Ich fahre mit Kyle etwas essen.“
    Sie spürte, dass er die Intensität zwischen ihnen nicht ertrug und fort wollte.
    „Nicht nötig“, erwiderte sie. „Es ist noch Pizza da.“
    Und so saß Ben Anderson zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen in ihrer Küche. Das Haus würde nie wieder ganz ihr altes Haus sein. Es würden immer Erinnerungen an ihn zurückbleiben, auch wenn er ging.
    Und Männer wie Ben gehen immer, rief sie sich in Erinnerung.
    Aber vorläufig kümmerte sie das nicht. Es reichte, dass sie sich hier und jetzt so lebendig fühlte wie nie zuvor. Sie war dem engen Gefängnis der Vergangenheit entkommen, und die Zukunft interessierte sie nicht.
    Beth wärmte die Pizza im Ofen auf und machte einen großen Krug frischer Limonade dazu.
    Plötzlich sah sie aus dem Augenwinkel, wie Ben sich dem Kühlschrank näherte. „Hey! Finger weg!“
    Aber es war zu spät. Ben hatte bereits, was er wollte. Sorgfältig faltete er das Blatt mit dem Rätsel und steckte es mit einem höchst zufriedenen Gesichtsausdruck in die Tasche.
    „Das gehört mir!“, betonte sie mit ernster Miene.
    „Das ist Ansichtssache.“
    „Es hing an meiner Kühlschranktür! Und es stammt aus meinem Buch!“
    „Ts, ts, ts. Ich dachte, Sie hätten schon in der vierten Klasse gelernt, wie man teilt.“
    Da konnte Beth es nicht mehr zurückhalten. Sie lachte aus vollem Hals los. Auch Ben lachte laut.
    Kyle, der die Pizza bereits fast aufgegessen hatte, sah die beiden befremdet an. „Gibt’s noch Nachtisch?“
    „Kyle!“, sagte Ben scharf.
    Aber Beth freute sich über Kyles guten Appetit. Leider hatte sie keinen Nachtisch. Darum schlug sie vor: „Fahren wir doch mit

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