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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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allein.“
    Zuerst klopfte Ben ihm auf die Schulter, dann überlegte er es sich und drückte Kyle für einen langen Moment fest an seine Brust. Danach ließ er ihn behutsam los und betrat das Zimmer.
    „Du kümmerst dich um ihn, Ben, oder?“ In Carlys Stimme lag etwas Flehendes.
    „Ich verspreche es dir.“
    Sie sah ihm fest ins Gesicht. Dann entspannte sich ihr Blick. „Bitte sag es ihm nicht, aber ich bin froh. Froh, dass es jetzt vorbei ist … Ben, ich vermisse sie so sehr!“
    „Ich weiß.“
    „Kannst du mich in den Arm nehmen?“, flüsterte sie.
    Genau wie Kyle zuvor legte nun auch Ben sich zu ihr auf das Bett und umarmte sie. Es war, als würde er einen kleinen Vogel halten.
    „Weißt du, was ich am meisten vermisse? Das hier … mit Mom und Dad zu kuscheln. Und zu hören, wie sie ‚Ich liebe dich‘ sagen. Du hast das nie gesagt. Du hast immer Essen und Spielzeug für Kyle gebracht, aber nie ‚Ich liebe dich‘ gesagt.“
    „Es tut mir leid.“
    „Mir tut es auch leid. Ich bereue so vieles. Jedem, der mich mochte, habe ich das Leben schwer gemacht … bitte lass mich nicht allein!“ Sie grub ihre Hand in sein Hemd, um ihn noch näher an sich zu ziehen. Kurz darauf erschlaffte ihr Griff langsam.
    Sie schloss die Augen. Ihr Atem rasselte leise.
    Ben konnte es hören … sie würde nicht wieder aufwachen. Kurz darauf kam Kyle zurück ins Zimmer. Er quetschte sich zwischen sie und schmiegte seinen Kopf an Carlys Brust. Zärtlich legte Ben einen Arm um Kyles Schulter. So lagen sie zu dritt und umarmten sich.
    Um sechs Uhr abends starb Carly. Sie hatte endlich den Frieden gefunden, nach dem sie sich so lange gesehnt hatte.
    Ihr großer Bruder jedoch fand keinen Frieden. Er quälte sich mit dem Gedanken, dass er, selbst ganz zum Schluss, nicht in der Lage gewesen war, Carly das zu geben, was sie sich am meisten gewünscht hatte. Auch die letzte Gelegenheit, seiner Schwester „Ich liebe dich“ zu sagen, hatte Ben verpasst.
    Nun wusste er, warum er zu Beth gefahren war und die Sache hatte beenden wollen. Nicht seinetwegen. Er hatte es aus Liebe getan – um sie vor einem Mann zu bewahren, der unfähig war, einem Menschen das zu geben, was er wirklich brauchte.
    Drei einfache Worte „Ich liebe dich“. Seine Schwester hatte vergeblich darauf gewartet.
    Beth verdiente einen Mann, der besser war als er. Viel besser.

9. KAPITEL
    Beth war bemüht, sich den Schock nicht anmerken zu lassen, als sie Ben sah. Es war das erste Mal seit der Beerdigung seiner Schwester vor über einem Monat, dass sie sich begegneten. Zwar hatte sie ihn mehrmals angerufen, aber der kühle Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören gewesen. Es war ihr nicht gelungen, ihn wieder in ihre Welt zu holen. Sie wusste, dass er seine ganze Willenskraft daran setzte, ihr nicht nachzugeben.
    Doch sie nahm es nicht persönlich. Sein immenser Wille war seine Verteidigung gegen alles, was ihn verletzt hatte oder ihn verletzen könnte.
    Jetzt hatte sie ihn unter dem Vorwand eines Elternabends in die Schule eingeladen. Ihre Kleidung war eleganter als üblich. Natürlich hatte sie sich extra für ihn so gekleidet. Es war das alte Spiel. Allerdings ging es nicht mehr nur um Küsse, jetzt ging es um etwas viel Größeres.
    Vertrau mir, lass mich an deinem Leben teilhaben. Lass mich dich lieben. Im letzten Monat hatte sie eine erstaunliche Wandlung durchgemacht, trotz Bens Gleichgültigkeit und Zurückweisung. Sie fühlte sich besser, weil sie ihn liebte.
    Alles an Beth war besser. Sie fühlte sich lebendiger und mitfühlender denn je. Sie war eine bessere Lehrerin, eine bessere Frau … ja, ein besserer Mensch. Das war die wahre Liebe: Sie verletzte Menschen nicht, sondern ließ sie wachsen. Und genau diese Erkenntnis wollte sie mit Ben teilen.
    Als er durch den Gang zwischen den winzig wirkenden Tischen auf sie zukam, sah er wie immer gut aus und wirkte unverändert selbstsicher.
    Erst, als er sich auf einen der Stühle setzte, die sie für die Eltern vor dem Pult aufgestellt hatte, sah sie, dass sein Gesicht schmaler war. Er war unrasiert und sah ausgezehrt und fahrig aus. Seine grünen Augen wirkten glanzlos.
    „Wie geht’s dir?“, fragte sie besorgt.
    „Können wir uns bitte auf Kyle beschränken?“, erwiderte er schroff.
    „Du siehst aus, als wärst du krank gewesen“, sagte sie ruhig.
    „Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?“
    „Hast du schon wieder vergessen, dass nicht alles auf der Welt nach deinem Willen

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