Julia Extra Band 0318
Oder war das gelogen?“, grollte er.
„Nein, es war nicht gelogen. Aber Donal war bereits krank, als wir heirateten. Er konnte nicht … wir konnten nicht …“ Es trieb ihr das Blut in die Wangen, etwas so schmerzhaft Intimes preiszugeben. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf.
„Willst du damit sagen, die Ehe wurde nie vollzogen?“
„Ja.“
„Und vor deiner Heirat hattest du keine intime Beziehung mit einem anderen Mann?“
„Nein.“
Wie konnte Eduardo sie fragen, als hielte er sie für seltsam oder unnormal, nur weil sie noch nie mit einem Mann geschlafen hatte? Aus Angst vor seiner Zurückweisung wäre sie am liebsten davongerannt. „Wenn du dann fertig mit der Inquisition bist, würde ich gern in mein Zimmer zurückkehren!“
„Marianne.“ Er drehte ihr Gesicht zu sich, sodass sie ihn ansehen musste. Erstaunlicherweise wirkte er keineswegs mehr verärgert. Und er verhielt sich auch nicht wie ein Mann, der sie zurückweisen würde. Ihr Puls begann zu rasen.
„Es tut mir leid, dass dir die Freude und die Erfüllung der körperlichen Liebe mit deinem Mann versagt geblieben sind. Aber ich fühle mich geehrt, dass du in Betracht ziehst, mir ein so großes Geschenk zukommen zu lassen.“
„Du … du willst mich dennoch?“, wisperte sie.
„Mehr denn je.“
Er bewies seine Worte, indem er ihren Mund mit einem Kuss in Besitz nahm, der so begehrlich und leidenschaftlich war, dass Marianne befürchtete, ihre Beine würden wie ein fragiles Origami-Kunstwerk zusammenknicken. Aber sie spürte auch, dass unter seiner glühenden Leidenschaft eiserne Selbstbeherrschung lag – so als wollte er sie ganz bewusst nicht ängstigen. Einen solchen Mann gab es sicherlich nicht oft, einen Mann, der die Unerfahrenheit einer Frau über das eigene Verlangen stellte. Eduardo de Souza musste einer unter Millionen sein.
Insgeheim wünschte sie sich jedoch, dass er die Kontrolle verlieren würde. Außerdem war sie sicher, dass sie seine Leidenschaft erwidern und ihm ebensolches Vergnügen schenken konnte wie er ihr – Vergnügen, das er sich viel zu oft versagte.
Unter gesenkten Wimpern hervor schaute sie ihn an. „Ich will dich auch, Eduardo. Du musst mich nicht behandeln, als wäre ich aus Glas. Ich weiß, du wirst mir nicht wehtun.“
Ihr Herz klopfte wild, während ihr das schüchterne Geständnis über die Lippen kam. Der Wunsch, ihm nahe zu sein, wurde zu einer überwältigenden Macht. Alles an diesem Mann schien sie in helle Flammen zu versetzen und ließ sie ein Benehmen an den Tag legen, das völlig fremd für sie war. Mit einem heiseren Stöhnen zog er sie an sich, und Marianne schlang die Arme um seinen Nacken. Hitze und Sehnsucht erfüllten sie. Sie wusste, es gab keine einzige Stelle an ihrem Körper, die Eduardos Liebkosungen nicht laut jubelnd willkommen heißen würde.
So lange war sie allein gewesen. Still gestand sie sich ein, wie groß die Sehnsucht in ihr war, gehalten, berührt und gestreichelt zu werden … und vielleicht sogar von einem Liebhaber ein wenig verrückt gemacht zu werden. Von einem Menschen, der ihr helfen würde, die schmerzliche Vergangenheit hinter sich zu lassen und endlich nur noch an das Heute zu denken.
Zum ersten Mal spürte sie Eduardos Männlichkeit unter der Seide seines Pyjamas, als er sie an sich zog. Es gab keinen Zweifel an seinem Begehren. Unter dem Stoff ihres Nachthemds strichen seine Hände fiebrig auf und ab, so als wollte er jede einzelne Rundung und jede einzelne Stelle an ihr erkunden.
Das Verlangen traf Marianne wie ein glühender Speer. Sie nahm gerade noch wahr, dass das Bett nur wenige Zentimeter von ihnen entfernt stand, als Eduardo sie auch schon sanft auf den Rand niederdrückte.
„Das erste Mal soll unvergesslich für dich werden, namorada .“ Seine Augen waren dunkel vor Leidenschaft. „Du brauchst nichts anderes zu tun als dich zurückzulegen und dich von mir verwöhnen zu lassen.“
Er zog ihr das Nachthemd über den Kopf und ließ es achtlos fallen. Das Haar fiel ihr wie eine honiggoldene Wolke auf die Schultern. Die kühle Nachtluft jagte eine Gänsehaut über ihren Körper. Sie sah das bewundernde Funkeln in Eduardos Augen, als sein Blick über sie glitt, und dieses Mal lag es nicht an der Temperatur, dass sie erschauerte.
„Du bist noch schöner, als ich mir vorgestellt hatte“, murmelte er und schob die Finger in ihr Haar, spielte mit den seidigen Strähnen. „Unbeschreiblich schön. Es gibt keinen Mann auf der Welt, der mich
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