Julia Extra Band 0325
dass Cristiano seine Ärzte wegen der Amnesie konsultierte, vor allem, da sein Bruder jetzt auch Bescheid wusste. Nach einer gründlichen Untersuchung bestätigte man Cristiano, dass er sich bester Gesundheit erfreue.
„Siehst du?“, neckte Melissa ihren Mann auf der Rückfahrt, nachdem sie zusammen die neue Kinderabteilung eingeweiht hatten. Überhaupt traten sie jetzt fast immer gemeinsam in der Öffentlichkeit auf. „Es ist doch viel besser, wenn man über alles offen spricht, nicht wahr?“
Cristiano lächelte. In der Klinik hatte er sich spontan zu einem Besuch der Intensivstation entschlossen, auf der er fast gestorben wäre. Es hatte ihm eine seltsame Stärke verliehen, die vielen medizinischen Apparaturen zu sehen, hatte es doch das wirklich Wichtige im Leben in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen. Für ihn gab es nämlich nichts Wichtigeres mehr auf der Welt als seine wunderschöne Frau und seinen wunderbaren Sohn, die ihm all die Liebe schenkten, die er brauchte.
Das habe ich nur ihr zu verdanken, dachte er, zog Melissa in seine Arme und hob ihr Gesicht an. „Ja, mia bella , du hattest recht“, gestand er. „Langsam komme ich zu der Überzeugung, dass du immer recht hast.“
„Na, das hört man doch gern!“ Sie lachte auf, und dann bot sie ihm ihre Lippen zum Kuss.
Anschließend fragte er lächelnd: „Sag, hast du eigentlich den Artikel gelesen, den ich dir gestern hingelegt habe? Der, in dem steht, dass ich so glücklich aussehe, seit ich verheiratet bin, und der darüber spekuliert, ob die Macht vielleicht nicht eher von der Frau hinter dem Thron ausgeübt wird. Glaubst du, das stimmt, cara mia ?“
Entschieden schüttelte Melissa den Kopf, selbst als er sie wieder küsste. Nein, ganz bestimmt nicht. Es gab nur eine Macht in ihrer beider Leben – die Macht der Liebe.
– ENDE –
Stacy Connelly
Sag Ja, ich will!
1. KAPITEL
Emily Wilson hatte ihr Lächeln jahrelang einstudiert. Nicht zu breit, denn dann musste sie die Augen zukneifen. Nicht zu verhalten, denn sonst wirkte das Lächeln aufgesetzt. Irgendwo dazwischen lag das perfekte Lächeln, das Emily zur Schau trug, auch wenn ihr gar nicht danach war.
Trotzdem konnte sie sich nicht erinnern, wann es ihr das letzte Mal so schwergefallen war zu lächeln. Andererseits hatte sie auch noch nie einen Tag wie diesen überstehen müssen. Ihren Hochzeitstag.
Doch sie war heute nicht die Braut.
Der Ballsaal sah genauso aus, wie sie es sich vorgestellt hatte. Weiß gedeckte Tische umringten die Tanzfläche aus schwarzem Granit. Rosen und silberne Kerzen schwammen in Glasschalen. Als Braut und Bräutigam den ersten Tanz tanzten, erklang eine romantische Ballade.
Genauso habe ich es mir ausgemalt, dachte Emily. Abgesehen davon, wer hier Braut und Bräutigam ist. Ihr Magen verkrampfte sich.
„Alles okay?“
Emily drehte sich zu ihrer älteren Schwester um. Mit gerunzelter Stirn warf Aileen ihr einen besorgten Blick zu. „Mir geht’s prima“, antwortete Emily automatisch. „Die Hochzeit ist wunderschön. Und niemand hat das mehr verdient als Kelsey.“
Noch vor einer Woche hätte Emily es sich nicht träumen lassen, dass die Feier, die ihre Cousine für sie geplant hatte, Kelseys eigene Hochzeit mit Emilys Schulfreund Connor McClane sein würde.
„Und wie oft hast du dieses Sprüchlein heute schon aufgesagt?“
„Jedes Mal, wenn jemand den Mut hatte, sich mir zu nähern. Wenn man bedenkt, wie viele Leute hier sind, nicht sehr oft. Alle sind viel zu beschäftigt, über mich zu reden, anstatt sich die Mühe zu machen, mit mir zu sprechen.“
„Nun ja, es kommt eben nicht alle Tage vor, dass eine Hochzeit wie geplant gefeiert wird, nur mit einem anderen Brautpaar“, meinte Aileen.
„Eine Frau erfährt auch nicht jeden Tag, dass ihr Verlobter eine andere geschwängert hat und ihr selbst den Heiratsantrag nur gemacht hat, um bei seiner Familie nicht in Ungnade zu fallen. Außerdem ist das nicht nur so dahin gesagt. Ich freue mich wirklich für Kelsey. Und für Connor.“
Connor war nur zurückgekommen, um Emily daran zu hindern, Todd Dunworthy zu heiraten. Er hatte Todds Hinterhältigkeit durchschaut. Und ganz nebenbei hatte er sich in Kelsey verliebt.
„Das weiß ich“, sagte Aileen, „und wir sind alle froh, dass Connor herausgefunden hat, was Todd für ein falsches Spiel treibt, bevor du den Mistkerl geheiratet hast. Ich kann immer noch nicht glauben, wie er uns alle zum Narren gehalten
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