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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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eröffnet und gleichzeitig mitgeteilt hatte, dass er nie wieder heiraten und auch keine Familie mehr gründen würde. Als sie schließlich vor zwei Jahren starb, ohne sich mit ihm versöhnt zu haben, war Etienne zu dem Schluss gekommen, dass er alle Frauen, die in seinem Leben eine Rolle spielten, immer nur enttäuscht und verletzt hatte. Und deshalb hatte er beschlossen, dass es besser für ihn war, nie wieder eine feste Beziehung einzugehen.
    „Es hat doch keinen Sinn, dass du dich so deswegen quälst“, sprach Meg weiter auf ihn ein, als sie sah, wie sehr er immer noch unter diesem Unglück litt. „Du bist nicht schuld an Louisas Tod, das war einfach Schicksal.“
    Doch Etienne schüttelte den Kopf. „Es ist lieb von dir, dass du mich trösten willst, aber du siehst einen Mann in mir, den es in Wirklichkeit nicht gibt. Jede Frau, die sich bisher mit mir eingelassen hat, musste meinetwegen leiden, und damit muss endlich Schluss sein. Ich habe mir geschworen, keiner Frau mehr wehzutun, und deshalb will ich auch keine falschen Hoffnungen in dir wecken, Meg. Ich kann nicht in Chicago bleiben, ich kann es einfach nicht.“
    Meg sah ihn an und schluckte schwer. Wenn Etienne wirklich so empfand, dann musste sie es wohl akzeptieren. „Verstehe“, sagte sie und rang sich ein Lächeln ab. „Aber jetzt sollten wir uns besser auf den Weg machen, die Journalisten sind bestimmt schon da und warten.“
    „Ach ja, die Journalisten, die hätte ich beinahe vergessen.“ Etienne war immer noch so mit seiner Vergangenheit beschäftigt, dass es ihm schwerfiel, in die Gegenwart zurückzukehren. Dann rang er sich ein Lächeln ab. „Na komm, begeben wir uns in die Höhle der Löwen!“

7. KAPITEL
    Die Pressekonferenz fand im großen Sitzungssaal des Unternehmens statt. Zehn Reporter hatten sich eingefunden, die meisten davon waren Frauen. Als Meg gemeinsam mit Etienne den Saal betrat, kam schon leichte Panik in ihr auf, und sie hätte am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht. Dann aber riss sie sich zusammen. Etienne war bei ihr und hatte ihr versprochen, dass ihr nichts passieren konnte. Seine Nähe flößte ihr die Kraft und Zuversicht ein, die sie brauchte, um dieses Meeting durchzustehen.
    Trotzdem erinnerte sie die Szene sofort an ihre Schulzeit. Damals war es ihr immer ein Gräuel gewesen, vor der ganzen Klasse aufzutreten und einen Vortrag zu halten. Vor lauter Aufregung war sie jedes Mal ins Stottern geraten und hatte manchmal sogar ihren Text vergessen. Aber das war jetzt vorbei. Nun war sie hier und würde ihren Mann stehen, so wie Etienne es von ihr erwartete. Sie würde ihn nicht enttäuschen, vielmehr würde er stolz darauf sein, was er ihr in dieser kurzen Zeit schon alles beigebracht hatte. Meg hatte sich fest vorgenommen, sich ihren Platz in der Geschäftswelt zu erobern und zu einer Frau zu werden, deren Wort gehört und der mit Respekt begegnet wurde. Nun bot sich ihr dafür die erste Chance, und die würde sie auch nutzen!
    Sie stellte sich ans Rednerpult und suchte Etiennes Blick. Er nickte ihr zu und strahlte dabei so viel Vertrauen und Zuversicht aus, dass plötzlich alle Anspannung von Meg abfiel, weil sie wusste, dass er an sie glaubte.
    „Meine sehr verehrten Damen und Herren“, begann sie mit fester Stimme zu sprechen. „Zunächst einmal möchte ich Ihnen sagen, dass meine Entscheidung, zu Fieldman’s Furnishing zurückzukehren, dir richtige gewesen ist. Nach meiner Ausbildung als Industriekauffrau habe ich viele Jahre eng mit Mary Fieldman zusammengearbeitet. Als sie vor einem Jahr unerwartet starb, entschloss ich mich, aus dem Unternehmen auszuscheiden und mich anderen Aufgaben zu widmen. Wie Sie sicher wissen, droht Fieldman’s Furnishing seit Wochen der Konkurs.“
    Sie machte eine Pause und ließ ihren Blick über die Journalisten gleiten. „Doch vor Kurzem hat nun Mr. Gavard das Unternehmen aufgekauft, um es zu sanieren; er hat mich dabei um Unterstützung gebeten und meine Zusage erhalten.“ Sie blickte zu Etienne und lächelte. „Wir sind Partner und beide fest davon überzeugt, dass wir Fieldman’s retten können, wenn alle Mitarbeiter zusammenhalten und ihr Bestes geben. Dazu wird es nötig sein, drastische Veränderungen in Struktur, Organisation und Angebot des Unternehmens vorzunehmen. Fieldman’s Furnishing soll ein arbeitnehmerfreundliches, kundenorientiertes, wettbewerbsfähiges und zugleich ausgesprochen umweltfreundliches Unternehmen werden. Ich werde Ihnen gleich erläutern,

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