Julia Extra Band 0326
wie wir dieses Ziel erreichen wollen.“
Sie startete ihre Powerpoint-Präsentation, die sie schon vor einer Woche sorgfältig vorbereitet hatte. „Jeder Tropfen Farbe, den wir verwenden, jede neue Technologie, die wir einsetzen, wird umweltfreundlich sein. Unsere Möbel sind handgefertigt, und es werden keine gesundheitsschädlichen Chemikalien verwendet. Mit diesem Konzept wollen wir Fieldman’s als ein Unternehmen etablieren, das durch Qualität und Umweltfreundlichkeit besticht und überzeugt.“
„Aber das ist doch sicherlich sehr kostenintensiv, nicht wahr?“, fragte einer der Reporter.
„Natürlich, und deshalb sind wir auch sehr froh, dass gerade Mr. Gavard das Unternehmen übernommen hat. Er verfügt sowohl über die nötigen finanziellen Mittel als auch über die erforderlichen Fachkenntnisse, um unsere Pläne umzusetzen.“
„Mr. Gavard, möchten Sie sich vielleicht näher dazu äußern?“, forderte eine der Journalistinnen ihn auf, und Meg bemerkte sofort, dass die junge Frau ihn mit ihren Blicken regelrecht verschlang.
„Bitte richten Sie alle Ihre Fragen an Miss Leighton“, antwortete dieser jedoch zu Megs Erstaunen. „Sie ist Fieldman’s Sprecherin und weiß über alles im Detail Bescheid.“
„Miss Leighton, Sie haben vorhin gesagt, Mr. Gavard und Sie seien Partner“, ergriff eine andere Journalistin unvermittelt das Wort. „Sind Sie denn auch privat ein Paar?“
Megs Herz begann schneller zu klopfen, denn genau vor solchen Fragen hatte sie sich gefürchtet. Dann aber dachte sie daran, was Etienne auf dem Weg in den Sitzungssaal zu ihr gesagt hatte: Bleib ganz ruhig und sei einfach nur du selbst, wenn sie dir persönliche Fragen stellen. Niemand kann dich zwingen, Privates von dir preiszugeben.
„Mrs. Brenner“, antwortete sie mit einem Blick auf das Namensschild der Journalistin und lächelte dabei herausfordernd. „Ihnen ist doch sicherlich schon aufgefallen, wie attraktiv Mr. Gavard ist, nicht wahr? Glauben Sie tatsächlich, dass ich zu den Frauen gehöre, auf die ein Mann wie er steht? Ich denke, da entsprächen Sie oder einige Ihrer eleganten Kolleginnen schon eher seinem Typ.“
Es folgte lautes Gelächter, und die Reporterin wurde feuerrot und räusperte sich verlegen. Die Lust auf weitere private Fragen war ihr offensichtlich vergangen.
„Planen Sie, Ihr neues Firmenkonzept auch auf internationalen Messen vorzustellen, Miss Leighton?“, meldete sich nun einer der männlichen Journalisten.
„Selbstverständlich, internationale Ausstellungen stellen eine ideale Plattform dar, um sich auf einem breiten Markt zu präsentieren“, antwortete Meg und fühlte sich nun so sicher und befreit, dass sie mit jeder Art von Fragen hätte umgehen können. „Sie werden sofort sehen, dass unser Konzept von Anfang bis Ende detailliert durchdacht ist.“ Sie fuhr mit ihrer Präsentation fort und meisterte sämtliche, zuweilen auch provozierende Fragen der Journalisten mühelos mit Witz und Charme.
Als die Konferenz schließlich zu Ende war und der Saal sich zu leeren begann, kam Etienne auf sie zu. „Du warst fantastisch“, flüsterte er ihr begeistert zu. „Man hätte meinen können, du hättest so etwas schon hundert Mal gemacht.“ Dann lächelte er verschmitzt. „Aber deine Behauptung, dass du nicht mein Typ wärst, sondern eher eine dieser eleganten Journalistinnen, war schlicht und ergreifend eine Lüge.“
Meg spielte verlegen an einem ihrer Blusenknöpfe herum. „Na ja, ich musste das Ganze doch ein bisschen auflockern. Und die Reporterin hat mir genau den richtigen Aufhänger geliefert.“
Etienne lachte. „Du hast sie ganz schön in Verlegenheit gebracht, aber das geschieht ihr recht, wenn sie so dreiste Fragen stellt.“ Er sah Meg herausfordernd an. „Du weißt aber schon, auf wen ich wirklich stehe, oder?“
„Ich … also …“
Er kam ihr nun so nahe, dass ihr ganz heiß wurde, und als er sie dann küsste, wurden ihre Knie weich, und sie war froh, dass inzwischen alle Reporter aus dem Saal verschwunden waren.
„Als du vorhin gesagt hast … ich würde nicht auf dich stehen“, raunte Etienne, während er sie weiterküsste, „wäre ich am liebsten auf der Stelle über dich hergefallen, um dich eines Besseren zu belehren, weißt du das? Du machst mich verrückt, mon amour …“
„Du … mich auch …“ Meg schmiegte sich verlangend an ihn, und als sie spürte, wie erregt er war, wurde ihr erst richtig bewusst, was sie da tat. Schon wieder war sie
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