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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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können, sich umgehend nach Ersatz umzuschauen, als Rafaels Mutter ihn verließ.
    Der ersten jungen Gespielin folgten viele andere, und der Mangel an Respekt, mit dem sein Vater hinter den Rücken der Frauen über sie sprach, behagte Rafael als Teenager so wenig, dass er sich angewöhnte, den Raum zu verlassen, wenn eine Szene dieser Art drohte.
    Das wiederum ärgerte Felipe Castenadas, der sich ihm eines Tages in den Weg stellte und mit seinem Körper die Tür blockierte. Rafael konnte sich noch gut daran erinnern, wie ihm sein alkoholgeschwängerter Atem ins Gesicht schlug.
    „Weißt du, was dein Problem ist? Du romantisierst die Frauen“, hatte er schwerfällig gelallt. „Jetzt schüttele nicht den Kopf, Junge, ich tue dir nur einen Gefallen, indem ich dich aufkläre. Du willst dich doch wohl nicht von einem Weib zum Narren halten lassen? In ihren Herzen sind sie alle wie deine Mutter, die auch nur eine Hure …“
    Der rüde Satz wurde nie vollendet. Felipe begegnete dem Blick seines Sohnes, wobei er zum ersten Mal bemerkte, dass er dabei zu ihm hochschauen musste, und was er da sah, ließ ihn erblassen.
    Immer noch den Macho markierend, gab er widerstrebend, aber sichtlich erschüttert die Tür frei. Es war ein Wendepunkt gewesen. Nie wieder behandelte Felipe seinen Sohn auf diese Weise oder erwähnte seine Mutter.
    In anderer Hinsicht blieb alles beim Alten. Es waren nicht nur die Geliebten seines Vaters, die ihn ruinierten, auch sonst pflegte Felipe einen Lebensstil, der weit über seine Verhältnisse ging. Rafael war gezwungen gewesen, tatenlos mit anzusehen, wie durch den Leichtsinn seines Vaters das geliebte Familienanwesen Stück für Stück veräußert wurde, um dessen Schulden zu bezahlen.
    Damals schwor er sich, eines Tages alles zurückzukaufen und zu restaurieren. Das hatte er inzwischen getan und sich während des Prozesses den Respekt und die Hochachtung der einheimischen Bevölkerung erworben. Anders als sein Vater, der nie eine Einladung zu einem Vergnügen dieser Art akzeptiert hätte, nahm Rafael nicht nur regelmäßig an ursprünglichen Volksfesten teil, sondern genoss sie auch weit mehr als glamouröse Events der High Society.
    Da er bisher stets allein gekommen war und die neugierigen Blicke seiner Bekannten und Freunde kaum zu übersehen waren, konnte er sich lebhaft vorstellen, wohin sich ihre fantasiereichen Mutmaßungen verirrten. Früh genug würden sie feststellen müssen, wie sehr sie sich getäuscht hatten.
    Unter gesenkten Wimpern hervor beobachtete er Maggies strahlendes Gesicht und musste unwillkürlich lächeln. Ihr Zukünftiger würde sie auf jeden Fall teilen müssen: Diese Frau sah aus, als wolle sie die ganze Welt umarmen. Und ihr hinreißendes Lächeln zeigte auch bereits Wirkung auf eine Gruppe junger Burschen, die Maggie keine Sekunde aus den Augen ließen. Rafael konnte das freiwerdende Testosteron fast riechen, doch sie blieb seltsam unbeeindruckt von der Aufmerksamkeit, die sie erregte.
    „Sie sind also keine von diesen Kalorienzählerinnen?“, knüpfte er an ihr Lob für die schmackhafte Paella an.
    Der spöttische Unterton ließ Maggie ihr Kinn vorschieben. „Tut mir leid, wenn ich Sie dadurch in Verlegenheit bringe.“
    „Das war durchaus nicht als Kritik gemeint.“
    Und ob es das war! dachte Maggie grimmig und schob sich einen weiteren Bissen von der köstlichen Paella in den Mund. Die Furche zwischen ihren Augenbrauen vertiefte sich, während sie sein dunkles Gesicht studierte. Rafael schaute drein, als bereue er es inzwischen zutiefst, dass er sie hierhergebracht hatte.
    Sie hätte es auch bereuen müssen, seiner Einladung gefolgt zu sein, doch das konnte sie nicht. Dafür genoss sie den ungewöhnlichen Ausflug und ihren mindestens ebenso ungewöhnlichen Begleiter viel zu sehr.
    „Ich habe etliche Diäten ausprobiert“, verriet Maggie ihm widerstrebend.
    Auslöser waren diverse Bücher über gesunde Ernährung, die Simon ihr besorgt hatte. „Es hat mich nur krank und schwindelig gemacht, sodass ich eines Tages fast vor einen Bus geraten bin.“
    „Warum sollten Sie eine Diät machen?“, fragte Rafael erstaunt, während er seinen Blick anerkennend über ihre weiblichen Kurven wandern ließ. Als er Maggie wieder ins Gesicht schaute, brannten ihre Wangen wie Feuer.
    „Ich … ich weiß sehr wohl, dass meine Hüften etwas zu rund und mein Hinterteil ein wenig …“
    Ein heiseres Räuspern unterbrach sie in ihrer Selbstkritik. „Sie haben einen

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