Julia Extra Band 0327
fröstelte, und Luca warf ihr einen Seitenblick zu. „Alles okay?“
„Ja, sicher“, erwiderte sie, obwohl es nicht stimmte. Gar nichts war okay, weil ihre gemeinsame Zeit fast zu Ende war.
Vor dem Hoteleingang blieb er stehen und schaute ihr nachdenklich in die Augen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke für diesen wundervollen Tag. Das war wirklich sehr nett von Ihnen, Luca.“
Doch er fühlte sich ganz und gar nicht nett, sondern schien in Flammen zu stehen. Er fühlte sich so lebendig wie schon seit Jahren nicht mehr. „Wann geht Ihr Flug morgen früh?“
„Um fünf muss ich am Flughafen sein.“
Er zögerte, denn er konnte nicht einfach gehen. Das hier war etwas Besonderes. Alles andere zählte nicht. „Es muss jetzt noch nicht zu Ende sein“, sagte er leise. Mit angehaltenem Atem wartete er auf Isabelles Antwort.
Ihr Herz raste. Sie hatte das Gefühl, am Rande eines Abgrunds zu stehen, oder am Tor zu einer ganz neuen Phase ihres Lebens.
„Ich tue so was nicht“, flüsterte sie.
Er lachte halblaut. „Ich auch nicht.“
„Ich … kann keine Beziehung eingehen“, meinte sie stockend.
„Das ist schon in Ordnung.“
„Dann also nur heute Nacht?“
Er nickte. „ Sí. Nur heute Nacht, cara. Wenn du es wirklich willst.“
Warum nicht, dachte Isabelle. Es war schon viele Jahre her. Sie war zu anspruchsvoll, um mit irgendjemandem zu schlafen. Und mit etwas Mittelmäßigem wollte sie sich auch nicht zufriedengeben. Daher war sie freiwillig allein.
Aber Luca war anders. Seinetwegen hatte sie Herzklopfen, ihr war heiß, und ihr Körper pulsierte vor Verlangen. Luca hatte absolut nichts Mittelmäßiges an sich. Wenn sie jetzt ging, würde sie niemals wissen, wie es wäre, mit dem interessantesten und attraktivsten Mann zu schlafen, dem sie je begegnet war. Ein Mann, in den sie sich unter anderen Umständen sofort hätte verlieben können.
Vielleicht war es an der Zeit, mal wieder zu leben, wenn auch nur für eine Nacht. Also nahm Isabelle all ihren Mut zusammen und blickte Luca in die Augen. „Zu dir oder zu mir?“
Hörbar stieß er den Atem aus und lächelte leicht. „Dein Zimmer ist näher.“
Ihr Herz schien einen Moment lang auszusetzen und fing dann umso heftiger an zu pochen, als er ihre Hand nahm und sie ins Hotel hineinführte. Isabelle holte ihren Schlüssel am Empfang, und in atemlosem Schweigen gingen sie zu ihrem Zimmer hinauf, wobei sie sich fest an den Händen hielten.
Sie schafften es kaum bis durch die Tür, da riss Luca sie schon an sich und suchte ihren Mund mit einem Kuss, auf den sie schon ihr ganzes Leben lang gewartet zu haben schien. Isabelle ließ ihre Tasche fallen, und er streifte ihr Mantel und Schal ab. Mit den Händen umschloss er dann ihre Brüste und stieß ein tiefes, kehliges Seufzen aus, bei dem ihr die Knie weich wurden.
Auch Isabelle seufzte auf. Luca zog ihr den Pullover über den Kopf, murmelte irgendetwas Unverständliches und presste sie gegen die Wand, sein Mund auf ihrem und seine Hände auf ihren Brüsten. Sie packte sein Hemd und zerrte es auseinander, sodass die Knöpfe in alle Richtungen sprangen. Danach ließ sie ihre Finger zu seiner Hose gleiten. Luca löste sich von ihren Lippen, lehnte schwer atmend die Stirn an ihren Kopf und hielt ihre Hände fest.
„Warte“, meinte er. „Das geht viel zu schnell.“
Er wich einen Schritt zurück und schaute sie mit glühendem Blick an. Langsam schüttelte er den Kopf und legte ihr mit unendlicher Zärtlichkeit die Hand an die Wange. Dabei spürte Isabelle, dass diese zitterte.
„Wenn wir so weitermachen, wird es innerhalb von Sekunden vorbei sein“, murmelte er rau. „Und ich will nicht bloß Sekunden, Isabella . Ich will Stunden. Ich möchte mir Zeit lassen, jeden Moment dieser Nacht genießen. Dich überall berühren, dich schmecken.“
Beinahe gaben die Beine unter ihr nach. „Oh, Luca, bitte“, flehte sie.
Er schloss flüchtig die Augen. „Erst muss ich unter die Dusche. Komm.“ Er öffnete die Badezimmertür, führte Isabelle hinein und stellte das Wasser an. Dann streckte er die Hand aus, um sie näher an sich heranzuziehen.
Sanft, ein Kleidungsstück nach dem andern, zog er sie behutsam aus. Aus einer plötzlichen Scheu heraus schloss sie die Augen. Doch Luca berührte ihre Wange und hob ihr Gesicht, damit sie die verzehrende Leidenschaft in seinen Augen sehen konnte.
„Du bist so schön, cara .“ Mit dem Daumen fuhr er ihr
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