Julia Extra Band 0328
schnell: „Man gewöhnt sich daran …“
Angel stand auf, als sie sich seines kritischen Blickes bewusst wurde. Wie konnte er hierher kommen und über banale Dinge reden, als sei nichts geschehen?
„Leo, du bist doch wohl kaum gekommen, um mit mir über die irischen Straßen zu reden. Wie hast du mich überhaupt gefunden?“ Und warum hast du mich gesucht ?
Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und Angel bemerkte, dass es länger geworden war. Überhaupt sah er ein wenig zerzaust aus. „Ich habe fast einen Monat auf deine Schwester einreden müssen, bis sie mir gesagt hat, wo du bist.“
Angel setzte sich wieder, da ihre Knie plötzlich weich waren. Sie war etwa noch einen Monat in Athen geblieben, nachdem sie die Villa verlassen hatte. Und es hatte sie fast umgebracht, dass Leo nicht nach ihr gesucht hatte. Obwohl sie wusste, dass es völlig unvernünftig war, darauf zu hoffen, denn schließlich hatte sie ihn verlassen und ihm gesagt, dass sie kein Interesse an seinem Angebot hätte.
Sie biss sich auf die Lippe. „Ich … ich hatte nicht vor, hierher zu kommen, aber nachdem ich herausgefunden hatte …“ Sie stockte. Denn sie konnte ihm nicht einfach unverblümt sagen, welch gewaltige Veränderung sich in ihrem Leben vollzogen hatte, auch wenn sie es ihm nicht verschweigen wollte. Aber sie hatte nicht erwartet, ihn schon so bald zu sehen. Wie würde er die Neuigkeit aufnehmen, nach dem, was sie ihn zu Ari hatte sagen hören?
Leo ging vor ihr in die Hocke und drehte ihr Gesicht zu ihm. Ein gequälter Ausdruck lag in seinen Augen, der Angel innerlich erzittern ließ.
Sie wusste, dass der Augenblick nun gekommen war. Doch seine Abwesenheit hatte ihren Schmerz weder geheilt noch die Dinge geklärt. Es war alles eher schlimmer geworden.
„Was hast du herausgefunden, Angel?“
„Dass ich schwanger bin, Leo.“
Eine Weile passierte nichts. Und dann tat Leo etwas, mit dem Angel als Letztes gerechnet hätte.
Er griff in ihren Nacken und zog ihr die Schürze über den Kopf.
Angel schnappte nach Luft. „Leo, was machst du denn …?“
Sanft legte er ihr einen Finger auf die Lippen. Dann sah er auf ihr ein wenig gerundetes Bäuchlein unter dem Stretchtop und umfasste es behutsam.
Ein Ausdruck von überraschtem Erstaunen huschte über sein Gesicht. Doch Angel unterdrückte den Impuls, sich in gefährlichen Fantasien zu ergeben.
„Warum bist du gekommen, Leo?“
Er schüttelte den Kopf, die Hände immer noch auf ihrem Bauch. „Wie kannst du das fragen? Du hättest es mir sagen sollen, Angel.“
Sie fühlte sich beschämt. Ein enttäuschter Leo war viel schwerer zu ertragen als ein arroganter, fordernder. „Ich weiß es erst seit etwa zwei Monaten und dann …“
Der Gedanke, dass sie vielleicht eine andere Frau bei ihm treffen könnte, war zu viel für sie gewesen. Also war sie so weit wie möglich davongefahren.
Sie stand auf und entfernte sich ein Stück von ihm, um wieder klar denken zu können.
„Unsere Beziehung war nie auf Dauer gedacht, auch wenn du mich als deine Geliebte behalten wolltest. Ich habe dein Gespräch mit Ari Levakis in deinem Büro mitbekommen. Was ich gehört habe, ist egal. Ich wusste ohnehin, dass die Sache eines Tages zu Ende sein würde.“
Versteinert sah er sie an.
„Wenn du gekommen bist, Leo, um mich zu bitten, wieder deine Geliebte zu werden …“
Er verschränkte die Arme vor der Brust und warf einen Blick auf ihren Bauch. „Ich denke, dass wir über diesen Punkt inzwischen hinaus sind, nicht wahr?“
Ihre Antwort entsprang dem Bedürfnis, sich selbst zu schützen. „Nicht, dass du glaubst, ich würde mich jetzt einer Vernunftehe unterwerfen, nur weil ich schwanger bin. Ich habe ja gehört, was du zu Ari über die Beziehung zu mir gesagt hast …“
„Hör auf, Angel.“ Leo ließ die Arme fallen und trat näher.
Angel hob eine Hand. „Bitte, Leo, nicht …“
„Was nicht? Dich berühren? Ich kann nicht anders, wenn wir im gleichen Raum sind. Was sonst nicht? Dir hinterherlaufen? Ich wäre bis ans Ende der Welt gegangen, um dich zu finden.“ Seine Stimme klang rau.
Angels Herz schlug plötzlich viel zu schnell. „Glaub nur nicht, du bekommst jetzt alles in einem, nur weil du mich gefunden hast und ich schwanger bin.“
Leo schien ihre Worte zu ignorieren und zog stattdessen die Nadeln aus ihrem Haar, das ihr schwer über die Schultern fiel. Er trat zu ihr, bis sie spürte, dass ihr Bauch ihn berührte. Hitze stieg in ihr auf.
„Als du mich
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