Julia Extra Band 0330
einzigen Schwester. Sie wollen Monica doch wohl am wichtigsten Tag ihres Lebens unterstützen?“
„Wofür halten Sie mich denn?“, erwiderte Daniel mit gespielter Entrüstung. „Das Glück meiner Schwester liegt mir sehr am Herzen.“
„Und wieso nehmen Sie sich dann nicht einmal die Zeit, um gemeinsam mit mir die Feier zu planen?“
„Dafür gibt es eine höchst einfache Erklärung, Miss Turner. Eine Erklärung, die bisher Ihrer Aufmerksamkeit entgangen zu sein scheint. Sehen Sie, es wird nämlich überhaupt keine Hochzeit geben.“
3. KAPITEL
Keine Hochzeit? Aus ihrer Recherche wusste Sophie, dass Daniel Caruana zu den einflussreichsten Geschäftsleuten von Queensland zählte, bekannt dafür, Millionen zu scheffeln und jede Gegenpartei auszuschalten.
Außerdem hatte Jake sie vor Daniels Beschützerinstinkt seiner kleinen Schwester gegenüber gewarnt. Und davor, dass er vermutlich von Monicas spontaner Vermählung wenig angetan sein würde.
Trotzdem war sie von Daniels Reaktion zutiefst schockiert.
„Ist das so?“, brachte sie mühsam hervor und stand ganz langsam vom Sofa auf. Hauptsächlich deshalb, weil sie sich auf ihre wackeligen Beine nicht verlassen konnte. „Ich nehme doch stark an, Monica und Jake haben diesbezüglich ein gewisses Mitspracherecht?“
„Und ich nehme stark an, meine Schwester wird in absehbarer Zeit zur Besinnung kommen, und der Heiratsquatsch ist so schnell vergessen, wie er aufs Tapet gebracht wurde. Und in diesem Fall, so leid es mir auch tun mag, werden Ihre Dienste nun einmal nicht benötigt.“
Von irgendwoher aus ihrem tiefsten Inneren zauberte Sophie ein verkrampftes Lächeln hervor. Sie hatte nicht einen ganzen Tag verschwendet, damit sie nun abserviert wurde, ohne ihr Anliegen ausführlich vorgebracht zu haben. „Mr Caruana“, begann sie und achtete darauf, nicht den kleinsten Schritt in Richtung Tür zu gehen. So leicht würde sie diesen Kerl nicht mit seiner dominanten Masche durchkommen lassen. Tapfer blieb sie stehen und presste ihre Mappe fest an den Oberkörper.
Diese Hochzeit war ihr Projekt. Sophie hatte jede Menge Zeit und Energie darauf verwendet, Monicas Wünsche umzusetzen: Palmen, eine romantische Strandlocation und mit Glück ein herrlich kitschiger Sonnenuntergang. Sophie hatte den perfekten Ort nach langer Suche gefunden und ihn nur wegen einer kurzfristigen Absage überhaupt buchen können. Wenn sie den Termin nicht morgen bestätigte, verlor sie ihre Reservierung wieder. „Wenn ich offen sein darf, ich halte die Liebe zwischen Monica und Jake nicht für Quatsch. Die beiden wären zutiefst betroffen und enttäuscht, wenn sie von Ihrer Haltung wüssten.“
Daniel sah auf seine Uhr und schaffte es mühelos, gleichzeitig ungeduldig und gelangweilt auszusehen. „Ist das alles, was Sie noch loswerden wollten, bevor Sie gehen?“
„Nein, um ehrlich zu sein, ist das noch nicht alles. Auch wenn Sie natürlich das Recht haben, mich aus Ihrem Büro zu werfen und weiterhin in Ihrer beschränkten Welt der Ablehnung zu leben, müssen Sie doch irgendwann der Tatsache ins Auge sehen, dass Ihre kleine Schwester inzwischen eine erwachsene Frau ist. Sie und Jake werden heiraten, ob es Ihnen nun passt oder nicht. In Monicas Alter braucht sie Ihren Segen dazu nicht mehr, obwohl sie sicher um einiges glücklicher wäre, wenn sie auf die Unterstützung ihres Bruders zählen könnte. Aber die Feier findet mit Ihnen oder ohne Sie statt. Daher schlage ich vor, Sie akzeptieren das und arrangieren sich mit der Idee, daran teilzunehmen. Meinen Sie nicht?“
Ihre Schultern sackten leicht ab, nachdem Sophie ihre kurze Ansprache beendet hatte, aber Erleichterung wollte sich dennoch nicht einstellen. Zu bedrohlich wirkte das wutverzerrte Gesicht vor ihr, und obwohl draußen die Sonne vom Himmel schien, herrschte im Büro selbst inzwischen Eiszeit.
Plötzlich warf Daniel die Tür krachend ins Schloss und stürmte mit langen Schritten auf die Fensterfront zu. Dort blieb er stehen, wirbelte auf dem Absatz herum und fuhr mit einem Arm ungeduldig durch die Luft. „Ich muss überhaupt nichts akzeptieren!“
„Glauben Sie denn, Sie können die beiden aufhalten?“, konterte Sophie gereizt, versuchte es dann aber sogleich wieder mit einem versöhnlicheren Ton. „Sehen Sie, Mr Caruana“, hob sie beschwichtigend an und trat einen Schritt vor. „Monica und Jake sind praktisch verrückt nacheinander. Sie müssten die beiden zusammen sehen, das wird eine echte
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