Julia Extra Band 0330
anhob.
„Zu schade“, raunte er und blickte sie ernst an. „Denn es gibt nichts, was ich in diesem Augenblick lieber sehen würde, cara .“
„Raul …“ Ihr leiser Protest wurde vom Nachtwind fortgetragen.
Seit sie sich in der Bar getroffen hatten, hatte Libby sich sehnlichst gewünscht, Raul würde sie küssen – und nun war es endlich so weit. Beide wussten es, und doch dauerte es noch lange, quälende Minuten, bis ihre heißen, hungrigen Lippen einander endlich fanden.
Libby presste ihre Brüste fest gegen Rauls Oberkörper, und er verstärkte seine Umarmung noch, weil er nicht genug von dieser ungewöhnlichen, sinnlichen Frau bekommen konnte. Sie entfachte seinen Hunger, sein Feuer, seine Passion. Er wusste selbst nicht, wie ihm geschah, aber es war nicht zu leugnen, dass Libby ihn in ihren Bann gezogen hatte.
Mit einem leisen Stöhnen ergab sie sich seinem Kuss und schob ihre Hände in seine dichten, schwarzen Haare.
„Du bist unbeschreiblich“, flüsterte er, und von seiner Arroganz war nicht mehr das Geringste zu hören. Stattdessen wirkte er gelöst, ehrlich und unermesslich erotisch.
Bereitwillig ließ sie es zu, dass er ihre Brüste durch den Stoff des sündhaft teuren Kleids liebkoste, drängte sich ihm sogar weiter entgegen und genoss jede Sekunde dieses gestohlenen Augenblicks der Lust. Doch als Rauls Hand zwischen ihre Beine glitt, den zarten Slip beiseite schob und dort die verräterische Hitze ihrer Erregung entdeckte, zuckte sie zusammen.
So etwas Intimes hatte sie noch keinem Mann zuvor gestattet. Nicht einmal Miles, von dem sie dachte, in ihn verliebt gewesen zu sein. Was Raul in ihr entfachte, war keine Liebe, sondern Lust. Und Libby fühlte sich nicht in der Lage, dem Einhalt zu gebieten.
Sie warf den Kopf zurück. „Raul, bitte!“
„Was willst du, Libby?“ Seine Stimme war so heiser, dass Libby ihn kaum verstehen konnte. „Soll ich dich hier nehmen? Auf dem nassen Gras? Direkt vor dem Haus?“
Du lieber Himmel, ja! schrie es in ihr. Sie sah sein Gesicht im Mondschein und fragte sich plötzlich, wie es nur so weit hatte kommen können?
„ Dio ! Du sagst, es soll keinen Mann in deinem Leben geben, bis Gino erwachsen ist. Dabei kannst du unmöglich so lange im Zölibat leben! Du brauchst Sex!“, rief er aufgebracht. „Aber ich warne dich! Du wirst keine Liebhaber in meiner Villa empfangen! Gino wird sich nicht mit einer Vielzahl freundlicher Onkel abfinden müssen!“
Irritiert schüttelte Libby den Kopf. „Ich habe keine Liebhaber“, keuchte sie verstört. „Ich habe mich noch nie im Leben so gefühlt wie heute mit dir. Du bist …“ Sie schloss die Augen und konnte doch nicht verleugnen, wie willig sie sich Raul aufgedrängt hatte. „Du erweckst Gefühle in mir wie kein Mann zuvor!“
Ihr Geständnis brachte Rauls Selbstkontrolle stark ins Wanken. Beinahe hätte er sie in seine Arme gerissen und sich mit ihr ins feuchte Gras fallen lassen. Aber nur beinahe.
Mit einem undefinierbaren Laut der Frustration gab er Libby frei und trat einen Schritt zurück. Egal, welchen Zauber sie auf ihn ausübte, er durfte seine Ziele nicht aus den Augen verlieren.
„In diesem Fall kommt mein Antrag ja genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagte er sanft.
6. KAPITEL
„Wovon sprichst du?“ Libby fror, sobald sie nicht mehr in Rauls Armen lag. „Was für ein Antrag?“
Er bemerkte ihr Zittern und runzelte die Stirn. „Hier, zieh das an!“ Damit schlüpfte er aus seinem Jackett und legte es Libby um die Schultern. Anschließend nahm er ihre Hand und zog sie über den Rasen zum Haus. „Wir besprechen das drinnen weiter.“
Immer noch konnte sie kaum glauben, wie sehr sie in seinen Armen die Kontrolle verloren hatte. Willenlos ließ sie sich von ihm in sein Arbeitszimmer führen.
„Möchtest du einen Whisky?“, fragte er. „Er würde dich etwas aufwärmen.“
Als sie stumm den Kopf schüttelte, schenkte er sich selbst ein Glas ein und leerte es in einem Zug.
„Was für ein Antrag?“, wiederholte sie verwirrt.
Raul drehte sich zu ihr um und versuchte, sich auf die Argumente zu konzentrieren, die dafür sprachen, Libby zu heiraten. Kontrolle über die Firma, Kontrolle über sie und letztlich auch Kontrolle über sich selbst.
Eigentlich wollte er keine Zweckehe. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, wie kostbar seine Freiheit war, und die wollte er nicht so einfach aufgeben. Aber das Unternehmen seines Vaters besaß höchste Priorität, und Libby war ein absolutes Juwel. Er
Weitere Kostenlose Bücher