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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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mit den Gedanken folgte er nicht dem, was der alte Mann sagte. Schließlich wusste er ohnehin, worum es ging und was genau von ihm erwartet wurde. Womit er nicht gerechnet hatte, war die Begegnung vor wenigen Minuten in diesem Zimmer.
    Thee mou , diese junge Frau war außerordentlich süß! Wie frischer, duftender Honig kam sie ihm vor. Rosige Wangen, glänzende Augen und Blüten im Haar – Nikos fühlte sich noch jetzt erschüttert von seiner heftigen Reaktion auf den Moment, als Julie Granton zur Tür hereinplatzte. Er hatte fliegende blonde Locken gesehen, bunte Stoffe, die sich um Beine und Hüften bauschten und ein bezaubernd hübsches Gesicht, an das er sich sofort erinnerte. Das Mädchen aus dem Rückspiegel!
    Ein wunderschönes Bild, das ihn auf den ersten Blick gefangen gehalten hatte. Aber sie war jung, zu jung, ganz sicher nicht älter als achtzehn. Ihr Vater hatte erwähnt, sie würde studieren … ein Jammer, dass sie nicht älter war. Und dass es sich ausgerechnet um die Tochter seines Gastgebers handelte. Schließlich war Nikos aus geschäftlichen Gründen hier und nicht zum Vergnügen.
    Er wandte sich wieder dem älteren Mann zu, der unablässig und in professionell ausdruckslosem Tonfall diverse Zahlen, Argumente und Angebote vortrug. Er sprach flüssig, eindringlich und überzeugend – wohlweislich die Tatsache unterschlagend, dass sich sein Unternehmen am Rande des Ruins befand.
    Konnte Kazandros Corp Granton den Rettungsring zuwerfen, auf den er so dringend angewiesen war? Möglich war es. Die Firma hatte ihren Wert, daran bestand nicht der geringste Zweifel, war allerdings wirtschaftlich ausgeblutet. Granton hatte mit seinen unbedacht verteilten Anlagen einige schwerwiegende Fehler begangen, die sich nun nicht mehr so leicht ausbügeln ließen, und seine Sicherheiten waren darüber verschwunden. Dem alten Mann war sein Handlungsspielraum auf ein Minimum beschnitten worden, und die Zeit lief ihm rasend schnell davon.
    In weniger als einem Monat würde er einen kapitalen Kredit zurückzahlen müssen, aber das Geld dafür stand ihm momentan nicht zur Verfügung. Er war nicht liquide, und Grantons Situation sollte sich schon bald drastisch verschlimmern, wenn er nicht zahlungsfähig war. Und zu diesem Zeitpunkt Wertanlagen zu verkaufen, konnte viel zu hohe Verluste nach sich ziehen.
    Nein, in diesem Augenblick war Granton auf einen Ritter in schimmernder Rüstung angewiesen, der für ihn den Karren aus dem Dreck zog. Aber war Kazandros Corp dieser weiße Ritter? Bald würde Nikos genug erfahren haben, würde allerdings zu seinen eigenen Konditionen eintreten, nicht zu Edward Grantons.
    Nikos’ Vater hatte seinem Sohn das Unternehmen anvertraut und sich darauf verlassen, dass Nikos die richtigen Entscheidungen für eine langfristige Erfolgsgeschichte traf. Und was Granton anging, war es an der Zeit, seine Zahlen einer gründlichen Überprüfung auf lohnenswerte Investitionen zu unterziehen. Konzentriert arbeitete Nikos sich durch die zahlreichen Kopien, die der alte Mann ihm überreichte, und blendete den Rest der Welt für eine Weile aus.
    Allem voran Edwards viel zu junge, bezaubernde Tochter.
    Julie begutachtete sich kritisch im Spiegel. Zum letzten Mal hatte sie sich derartig viel Mühe mit ihrem Aussehen gegeben … nun, das musste gewesen sein, als sie anfing, sich regelmäßig mit Joel zu treffen. Also vor mehr als einem Jahr, denn Joel war inzwischen längst Geschichte.
    Merkwürdig, dass sie sich überhaupt jemals für ihn interessiert hatte. Natürlich besaß er unübersehbare Vorzüge, er war charmant, blond, gut aussehend, beliebt … Aber er war eben nur ein Junge. Das hatte Julie unheimlich gestört.
    Nikos Kazandros dagegen war definitiv kein Junge mehr. Wieder entstand sein Abbild vor ihrem inneren Auge. Es schien sich in ihr Gehirn eingebrannt zu haben, unauslöschbar, und jedes Mal, wenn Julie es abrief, beschleunigte sich ihr Puls. Es war ein großartiges Gefühl. Eine reizvolle Mischung aus Aufregung, Neugier und Furcht. Eines stand fest: In Joels Gegenwart hatte sie niemals auch nur annähernd so etwas empfunden. Eher eine Art Genugtuung, dass er sich für sie, Julie, und nicht für diese Hayley entschieden hatte. Julies Blick verdunkelte sich für einen Moment. Natürlich war er sofort mit Hayley ausgegangen, nachdem Julie und er sich getrennt hatten.
    Sie presste die Lippen fest aufeinander. Nun, der Kerl war es nicht wert. Hayley war mehr als bereit gewesen, ihm zu geben,

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