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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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hinausging und Nikos dazu trieb, mehr zu wollen. Nur was? Mehr wovon?
    Er wusste es selbst nicht, und was hatte es für einen Zweck, jetzt nach einer Antwort auf diese Fragen zu suchen? Im Augenblick bestand Nikos’ Aufgabe darin, Julie ins Opernhaus zu geleiten und ihr einen wundervollen Abend zu bescheren.
    „Ich kann kaum fassen, dass Sie Karten bekommen haben“, sagte Julie voll ehrlicher Anerkennung. „Die sind doch für Veranstaltungen wie diese unbezahlbar!“
    Einer seiner Mundwinkel hob sich leicht. „Ach, deshalb haben Sie meine Einladung bereitwillig akzeptiert. Und ich leichtgläubiger Idiot hatte schon angenommen, es wäre um meinetwillen und nicht wegen unbezahlbarer Konzertkarten.“
    Ihre Augen weiteten sich. „Wie können Sie nur so etwas denken?“
    Nikos erstarrte – wieder einmal in ihrer Gegenwart. Was richtete Julie Granton bloß mit seiner Selbstkontrolle an? Ständig lenkte sie Nikos von seinen eigentlichen Absichten ab, fesselte seine Aufmerksamkeit und sorgte dafür, dass er sich nur noch mit Anstrengung sammeln konnte.
    Während er sie ins Innere des Gebäudes begleitete, vermied er es, Julie direkt anzufassen. Eine Berührung, wie sie für Nikos bei anderen Frauen selbstverständlich war, konnte ihn in Julies Gegenwart völlig aus der Bahn werfen.
    Heute würde ein ganz besonderer Abend werden. Nicht nur, weil es in der Tat außergewöhnlich schwierig – und teuer – gewesen war, an diese Karten zu kommen, sondern weil …
    Energisch nahm Nikos sich vor, endlich damit aufzuhören, permanent Julies Wirkung auf ihn zu analysieren. Warum gab er sich nicht einfach dieser ungewöhnlichen Erfahrung hin? Etwas Neues, etwas ganz Neues, geschah mit ihm, und das musste doch nichts Schlechtes bedeuten!
    Graziös setzte Julie einen Fuß vor den anderen, und Nikos bemerkte, wie die Männer sich neugierig nach ihr umdrehten. Und er stellte fest, dass Julie sich ihrerseits überwältigt und staunend umsah, bis sie die edle Bar im Erdgeschoss erreicht hatten. Dort wurde Champagner gereicht. Sie nahm einen Schluck und neigte sich dann leicht zu Nikos vor.
    Er hob sein Glas. „Auf einen wundervollen Abend“, prostete er ihr zu.
    Seine verheißungsvollen Worte sollten sich bewahrheiten, der Abend wurde in der Tat zu einem einzigen Genuss. Mit strahlendem Gesicht saß Julie neben Nikos auf einem bequemen Sitz und bewunderte einige der weltbesten Sängerinnen und Sänger unten auf der Bühne, umrahmt von gigantischen Samtvorhängen. Jede einzelne Minute war sie sich der unmittelbaren Nähe von Nikos bewusst, seiner Kraft, seiner Schönheit und seiner Ausstrahlung. Am Ende der Vorstellung fühlte sich Julie von all den Eindrücken wie benebelt und drehte sich beim Schlussapplaus abrupt zu Nikos um.
    „Danke, danke, vielen Dank! Ich werde mich mein ganzes Leben lang an diesen einmaligen Abend erinnern.“
    Ihre Augen funkelten vor Rührung wie zwei Sterne, und Nikos’ Miene wurde plötzlich starr. Dann nahm er ihre Hand und führte sie zu seinen Lippen.
    „So wie ich“, murmelte er leise.
    Wie in Trance saß Julie da und starrte Nikos an. In ihr wallten Gefühle auf, die sie nie zuvor erlebt hatte – die sie sich früher noch nicht einmal hatte vorstellen können. Als seine warmen Lippen ihre Haut streiften, zuckte sie heftig zusammen. Ganz sanft zog Nikos sie an ihrer Hand aus dem Sitz, während sich auch der Rest des Publikums erhob, und verschränkte seine Finger mit ihren. Es fühlte sich herrlich an, ihm so nahe zu sein.
    Nikos!
    Julie ging wie auf Wolken neben ihm her, und sie verließen – noch immer Hand in Hand – das Opernhaus. Erst in der Limousine brach Nikos das beinahe magische Schweigen zwischen ihnen.
    „Ich habe deinen Vater um Erlaubnis gebeten, dich nach dem Konzert noch zum Essen ausführen zu dürfen“, verkündete er und lächelte. „Nach so einem schönen Abend sollten wir die Formalitäten beiseite lassen, nachdem wir uns doch schon mit den Vornamen anreden.“ Nikos zwinkerte ihr zu. „Wir haben noch Zeit bis Mitternacht, aber wenn die Uhr zwölf schlägt, musst du zu Hause sein.“
    Ihr Lachen klang tief. „Ja, er ist ausgesprochen viktorianisch.“
    Doch Nikos stimmte nicht in ihr Lachen ein. „Es ist gut, wenn er auf dich achtgibt“, sagte er ernst, dann veränderte sich sein Tonfall. „Nun, ich hoffe, meine Wahl bezüglich des Restaurants sagt dir zu.“
    Er hätte den schmuddeligsten Imbiss vorschlagen können, und Julie wäre trotzdem begeistert gewesen.

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