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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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auf ihrem Stuhl hin und her. Es gefiel ihr nicht, so zu tun, als wären sie beide ein Paar. Sie empfand es als erniedrigend und verletzend, aber Julies Stolz gebot ihr, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Nikos befand sich im Augenblick in der besseren Position, und dem musste sie sich vorerst fügen.
    Also breitete Julie mechanisch eine Serviette auf ihrem Schoß aus, lächelte dem Kellner zu, wählte ein Gericht aus der Karte und bewunderte anschließend mit einem Glas Wasser in der Hand den herrlich gepflegten Garten. Alles, nur nicht Nikos ins Gesicht blicken!
    „Julie?“
    Ihr Kopf fuhr herum. Nikos sah sie fragend an, und neben ihm war der Kellner aufgetaucht, offenbar bereit, ihre Bestellung aufzunehmen. Sie wählten Lamm als Vorspeise, und Julies Gedanken schweiften wieder ab. Lamm war Nikos’ Leibspeise, und er hatte ihr früher lange Vorträge über die traditionelle griechische Küche gehalten.
    „Du musst unbedingt einmal nach Griechenland kommen, dann wirst du es mit eigenen Augen sehen“, pflegte er zu sagen und löste damit grundsätzlich ein euphorisches Glücksgefühl in Julie aus.
    Warum sollte er sie wohl mit in seine Heimat nehmen? Doch nur, um sie seiner Familie vorzustellen, weil sie das Mädchen war, das er irgendwann zu heiraten gedachte? Oh, sie wünschte es sich so sehr!
    Aber sie war nie mit ihm nach Griechenland geflogen, und ihre Liebe zu ihm hatte Nikos erfolgreich abgetötet. Er hatte ihr das Herz gebrochen, und Julie selbst half ihm noch dabei. Danach war ihr ganzes Leben in Stücke zerfallen …
    Nachdem Nikos einen edlen Wein für sie beide ausgewählt hatte, wandte er sich Julie zu. „Es gibt einen bestimmten Grund, warum wir heute zusammen essen gehen. Weißt du, ich möchte einen Strich unter unsere Vergangenheit ziehen. Einen dicken Strich! Denn ich möchte keinesfalls, dass sie uns noch einmal in die Quere kommt, und dir geht es sicherlich ähnlich. Also würde ich gern einen Abend mit dir verbringen, der uns beiden beweisen soll, dass wir wie vernünftige Menschen miteinander umgehen können.“
    Er atmete tief durch und räusperte sich. „Ich gehe davon aus, dass deine Schulden nun beglichen sind und keine weiteren finanziellen Probleme auftreten. Du hast dich selbst in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht, aber das ist ja nun vorüber und wird dir hoffentlich eine Lehre gewesen sein.“ Dann änderte sich sein Tonfall. „Tja, und jetzt habe ich dich genug belehrt. Lass uns das Thema wechseln und nicht mehr von Geld sprechen!“
    Mit verschlossener Miene starrte Julie ihn an. Doch bevor sie etwas sagen konnte, erschien der Kellner mit dem Wein, und es dauerte eine Weile, bis der gute Tropfen gekostet und die Gläser gefüllt waren. Genüsslich ließ Nikos sich einen großen Schluck im Mund zergehen und sprach anschließend in leichtem Tonfall weiter.
    „Du hast also entschieden, dass Musik nichts mehr für dich ist?“
    „Nein.“ Ihre Stimme war vollkommen emotionslos.
    Es verwunderte Nikos, wie gleichgültig sie eine Sache betrachtete, die einst so viel Temperament und Freude in ihr wachgerufen hatte. Vermutlich war ihre angebliche Hingabe für die Musik ebenso hohl und oberflächlich gewesen wie einige andere Facetten ihres Charakters.
    Aber heute sollte es um die Zukunft gehen, nicht um vergossene Milch. Und in Zukunft sollte Julie Granton für Nikos nicht mehr sein als eine flüchtige Bekannte, die einem nicht tiefer unter die Haut ging. Deshalb versuchte er es gleich noch einmal.
    „Und womit beschäftigst du dich dann jetzt?“
    Behutsam nahm Julie ihr Weinglas in die Hand und drehte es langsam. Ihre Fingerspitzen wurden dabei weiß, so fest drückte sie zu.
    „Da gibt es nicht so viel“, erwiderte sie ausweichend.
    Als würde man Wasser aus einem Stein pressen wollen, dachte Nikos frustriert.
    Früher einmal hatten sie sich angeregt und fließend über alles Mögliche unterhalten, aber diese Zeiten waren wohl ein für alle Mal vorbei.
    „Was muss ich mir darunter vorstellen?“, hakte er lächelnd nach, während ihnen der erste Gang serviert wurde.
    „Ich arbeite“, sagte Julie knapp.
    Verwundert hob er beide Augenbrauen. Wenn sie tatsächlich irgendwo angestellt war, hatte Julie augenscheinlich deutlich über ihre Verhältnisse gelebt, ansonsten wäre es wohl kaum möglich, einen solchen Schuldenberg anzuhäufen. Und dann versuchte sie auch noch, ihre Probleme zu lösen, indem sie sich auf eine Escortagentur einließ!
    „Was machst du denn?“,

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