Julia Extra Band 0331
ihr lag. Immer wieder hatten sie sich geliebt, und die Erinnerung an die wiederholte Befriedigung, die sie erlebt hatte, ließ sie wohlig erschauern.
Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich als Frau.
Es war, als habe sie erst jetzt ihren Körper entdeckt.
Sie konnte ihren Mann glücklich machen, und dieser Gedanke füllte sie aus.
Liebevoll sah sie Luc an, dessen scharfe Gesichtszüge im Schlaf weicher wirkten. Das ließ ihn jünger wirken, nachgiebiger, entspannter.
Vielleicht war es doch möglich, mit ihm zu leben.
Sie fröstelte, obwohl es warm war im Raum. Langsam, um ihn nicht aufzuwecken, drehte sie sich um und starrte gedankenverloren an die Decke. Hatte sie sich bereits verändert, wie sie es befürchtet hatte? Sie konnte sich die Frage nicht beantworten. Niemals hatte sie erwartet, dass es ein solch … körperlich ergreifendes Erlebnis war, mit einem Mann zu schlafen. Nicht in ihren kühnsten Träumen hatte sie sich ausmalen können, wie lustvoll es war. Die neue Erfahrung verwirrte sie noch immer.
Oder lag es nur an diesem Mann? Luc. Der erste Moment war schmerzhaft gewesen, aber dann hatte er eine Leidenschaft in ihr entfacht, die sie noch immer in jedem Winkel ihres Körpers spürte. Seine Nähe machte sie nervös, und doch wollte sie ihn so sehr. Lag es daran, dass sie zu schwach war, um sich ihm zu widersetzen? Oder zog seine unglaubliche Stärke sie machtvoll an?
„Du denkst so laut, dass man davon aufwachen muss“, hörte sie ihn plötzlich.
Erschrocken wandte sie sich zu ihm um und blickte in seine dunkelgrauen Augen.
„Tut mir leid“, sagte sie automatisch und fragte sich im nächsten Moment, warum sie sich dafür entschuldigte zu denken . „Du scheinst einen leichten Schlaf zu haben.“
Er beugte sich zu ihr hinüber und strich sanft mit den Fingerspitzen über ihre gerunzelte Stirn, um die kleinen Sorgenfalten zu glätten. Unwillkürlich streckte sie sich ihm entgegen, als sei sie eine Pflanze, die sich nach dem Sonnenlicht reckt.
„Worüber denkst du nach?“, wollte er wissen. „Mach dir keine Sorgen. Ich kümmere mich um dich.“
Sein Tonfall war ruhig und vertrauenerweckend. Die Worte klangen fast wie ein Schwur. Keine Spur mehr von der Verärgerung und Boshaftigkeit zu Beginn des gestrigen Abends. Doch obwohl er so friedfertig wirkte, nahm allein seine Gegenwart Gabrielle fast den Atem. Dieser kraftvolle große Körper und seine unglaubliche Männlichkeit ließen sie selbst verschwindend klein wirken.
Zärtlich strich er mit der Fingerspitze über ihre Lippen, die er in der Nacht immer und immer wieder geküsst hatte. Mit klopfendem Herzen wartete sie darauf, was nun unweigerlich folgen würde.
Doch sie hatte sich geirrt.
„Es ist noch früh“, flüsterte er. „Schlaf wieder ein.“
„Ich habe keine Ahnung, was mich geweckt hat“, gab sie mit leiser Stimme zurück. Ihr kam es so vor, als würde sie den Zauber des Augenblicks zerstören, wenn sie in normaler Lautstärke spräche. Sie fürchtete, er könne sich sofort wieder verändern, wenn diese neue Harmonie zwischen ihnen verflog. Dabei wünschte sie so sehr, er werde sie noch länger mit diesem liebevollen Ausdruck in den Augen ansehen, und das sanfte Lächeln auf seinen Lippen werde nie vergehen.
Warum wünsche ich mir so etwas? fragte sie sich irritiert. Hatte er sie tatsächlich schon so sehr beeinflusst, dass sie ihren Herzenswunsch, er möge aus ihrem Leben verschwinden, vergessen hatte? War es tatsächlich schon zu spät dafür, vor ihm zu fliehen?
In der weichen Dämmerung des frühen Morgens war Gabrielle nicht sicher, ob sie die Antwort auf diese Frage wirklich wissen wollte.
„Ich glaube, ich habe ein sexhungriges Monster geheiratet“, neckte er sie. „Geht das jetzt immer so weiter? Wirst du nur ein paar Stunden schlafen, ehe du wieder verwöhnt werden willst?“
Allein der Gedanke daran, er könne sie berühren und verwöhnen wie in der vergangenen Nacht, ließ ihr Herz schneller schlagen und ihre Brustknospen hart werden. Weich und nachgiebig wartete sie auf ihn, als er sie sanft küsste.
„Vielleicht“, murmelte sie noch, dann spürte sie ihn schon hart und voller Lust in sich.
6. KAPITEL
Als Gabrielle das nächste Mal erwachte, schien die Sonne hell und warm ins Zimmer. Sie setzte sich in dem breiten Bett auf und sah sofort, dass Luc nicht mehr da war.
Unwillig warf sie ihre ungebändigten Locken zurück, reckte sich und spürte die vergangene Nacht überall in ihrem Körper.
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