Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
Vom Netzwerk:
Fotos meiner Eltern, die Erinnerungen an meine und Tims Kindheit, die Möbel – einfach alles …“
    Rodrigo hatte die größte Mühe, sich seine Bestürzung nicht anmerken zu lassen. „Bist du da gewesen, als es passierte?“, fragte er ruhig, während er den Waschlappen erneut ins Wasser tauchte und sich dann ihre Arme vornahm.
    Jenny schüttelte den Kopf. „Zum Glück nicht. Aber immer, wenn ich davon träume, bin ich in dem brennenden Haus und kann nicht mehr hinauskommen.“
    „Warum hast du mir nie davon erzählt?“
    Sie biss sich auf die Lippe und wich seinem Blick aus. „Weil wir nicht mehr zusammen waren und es mein Problem war, damit fertig zu werden.“
    Rodrigo atmete bewusst langsam ein und wieder aus. Ein heftiger Anflug von Zorn wallte in ihm auf, ohne dass er erklären konnte, warum das so war. „Was hat denn das Feuer verursacht?“, erkundigte er sich in sachlichem Tonfall.
    „Die polizeiliche Untersuchung hat ergeben, dass es ein Kurzschluss in den elektrischen Leitungen war.“
    Er nickte kurz und strich ihr leicht über die Wange. „Es tut mir sehr leid, dass das passiert ist, aber jetzt sollten wir dieses Thema besser ruhen lassen. Es wühlt dich nur auf, und das ist im Moment gar nicht gut für dich.“ Er legte den Waschlappen in die Schüssel zurück und stand auf. „Ich gebe dir noch etwas von dem fiebersenkenden Medikament, und dann schläfst du weiter, okay?“
    Einen langen Augenblick sah er sie mit unergründlicher Miene an, dann fügte er lächelnd hinzu: „Aber dieses Mal wird es ein erholsamer, traumloser Schlaf sein.“
    Verzagt blickte Jenny zu ihm auf. „Wie kannst du dir da so sicher sein?“
    „Weil meine Intuition es mir sagt.“
    „ Du glaubst an Intuition?“
    „Ja, überrascht dich das?“
    Nachdem sie die beiden Kapseln geschluckt hatte, verzog Jenny die Lippen zu einem halbherzigen Lächeln. „Du hättest Arzt werden sollen.“
    „Und das Hotelgeschäft meiner einzigartigen Ausstrahlung und meines unglaublichen Know-hows berauben?“ Entrüstet schüttelte Rodrigo den Kopf. „Das kann unmöglich dein Ernst sein!“
    „Du würdest in allem ein Meister deines Fachs sein, egal welchen Beruf du wählst“, murmelte Jenny, während ihr bereits die Augen zufielen. „Du wärst auch ein ausgezeichneter Zimmermann geworden …“
    Noch lange, nachdem sie eingeschlafen war, saß Rodrigo in dem Rattanstuhl neben ihrem Bett und grübelte über das nach, was Jenny ihm erzählt hatte. Irgendwann döste er ein, und als er zwei Stunden später wieder aufwachte, hatte das Unwetter sich deutlich beruhigt. Jenny schlief immer noch tief und fest, und eine Atmosphäre des Friedens hatte sich über den Raum gelegt.
    Mit einem herzhaften Gähnen stand Rodrigo auf und streckte sich ausgiebig. Dann trat er an Jennys Bett und betrachtete sie beinahe ehrfürchtig. Der Anblick ihres madonnenhaften Gesichts traf ihn mitten ins Herz. Ihre langen, seidigen Wimpern warfen sanfte Schatten auf ihre Wangen, und auf ihren vollen, perfekt geformten Lippen lag ein leichtes Lächeln, als würde sie gerade von etwas sehr Schönem träumen. Sie war die Vollkommenheit in sich, und Rodrigos Verlangen nach ihr war so stark, dass er die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht laut aufzustöhnen.
    Hätte ich noch eine zweite Chance mit ihr, würde ich garantiert nicht meine ganze Zeit mit Arbeit verbringen, schoss es ihm durch den Kopf. Er hatte Jenny aus seinem Leben entfernt wie ein störendes Rädchen in einem ansonsten einwandfrei laufenden Getriebe und damit den kostbarsten Schatz aufgegeben, den er je besessen hatte. Aber selbst jemandem wie ihm sollte es doch möglich sein, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
    Im nächsten Augenblick wurde Rodrigo bewusst, welch gefährliche Richtung seine Gedanken eingeschlagen hatten. Habe ich jetzt völlig den Verstand verloren? fragte er sich verärgert. Seine Ehe mit Jenny war beendet. Punkt, aus und Schluss. Er hatte die einzig richtige Entscheidung getroffen und dazu würde er auch weiterhin stehen.
    Seine Ausdauer und harte Arbeit hatten ihn zu einem der erfolgreichsten Unternehmer der Welt gemacht, und er würde das alles nicht einfach in den Wind schießen, um eine Beziehung wiederzubeleben, von der er jetzt schon wusste, dass sie genauso katastrophal enden würde wie beim ersten Mal.
    Seine einzig wahre Liebe war seine Arbeit! Keine Frau, mochte sie auch noch so begehrenswert sein, würde ihm auf Dauer den Kitzel und die Befriedigung

Weitere Kostenlose Bücher