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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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Wahrheit kennst.“
    „Die Wahrheit …“ Sie lachte bitter auf. „Ja, die muss wohl sehr wichtig für dich sein. Besonders als du vor dem Altar gestanden und gelobt hast, in guten wie in schlechten Zeiten zu mir zu stehen. Nein, Rodrigo, die Wahrheit schert dich einen Dreck. Andernfalls hättest du mir von Anfang an gesagt, dass du nur gezwungenermaßen geblieben bist und bestenfalls eine billige kleine Affäre suchst. Das hätte uns beiden eine Menge unnötiger Aufregung erspart.“
    Rodrigo krümmte sich innerlich zusammen. Es kam ihm vor, als hätte er gerade die Nägel in seinen eigenen Sarg geschlagen. „Als ich mein Eheversprechen abgelegt habe, meinte ich es auch so“, verteidigte er sich lahm. „Aber leider hat die Realität gezeigt, dass ich es nicht halten konnte. Ich hätte dich nie heiraten dürfen, und die Tatsache, dass ich es wieder besseres Wissen trotzdem getan habe, ist nur ein weiterer Beweis für meinen Egoismus.“
    Jenny hatte genug gehört. Sie raffte den kläglichen Rest ihrer Würde zusammen und stand auf. „Ich denke, du solltest jetzt packen und gehen“, sagte sie steif. „Da ich jetzt wieder auf den Beinen bin, sehe ich keinen Grund, warum du noch länger bleiben solltest.“
    „Jenny, ich …“
    „ Was ?“ Sie schlang fest die Arme um sich, als wollte sie sich gegen den nächsten schmerzhaften Schlag wappnen.
    „Es wäre besser, wenn ich wie geplant bis Montag bleibe.“ Rodrigo hob rasch die Hand, um ihrem Protest zuvorzukommen. „Du bist noch nicht richtig fit“, hielt er ihr vor Augen. „Lass mich dir zur Hand gehen, bis du wieder ganz zu Kräften gekommen bist, auch wenn es dir schwerfällt, meinen Anblick zu ertragen. Mir ist klar, dass du mich so schnell wie möglich loswerden willst, und dazu hast du auch allen Grund. Aber es wäre wirklich sinnvoll, wenn du dich noch zwei Tage schonen würdest.“
    „Und das willst du mir aus reiner Herzensgüte ermöglichen?“ Jenny lächelte freudlos. „Tut mir leid, wenn ich das nicht ganz glauben kann, Rodrigo.“ Mit seltsam hölzernen Bewegungen ging sie zur Tür, doch bevor sie hinausging, drehte sie sich noch einmal zu ihm um. „Betrachte diese Episode als unser beider Fehlentscheidung“, riet sie ihm unerwartet sanft. „Und dann kehre in die Welt zurück, in der du dich zu Hause fühlst.“
    Mit diesen Worten drehte Jenny ihm den Rücken zu und ließ ihn mit dem Gefühl zurück, der erbärmlichste, wertloseste Schweinehund auf Erden zu sein.
    Sie staubte gerade die Möbel im Wohnzimmer ab, als Rodrigo hereinkam. Er hatte den Trenchcoat an, den er bei seiner Ankunft getragen hatte, und trug die Tasche mit seinem Laptop über der Schulter.
    Als er ihr mitteilte, dass er gern seine Rechnung bezahlen würde, nickte sie wortlos und ging ihm voran in die Halle. In diesem Augenblick empfand sie weder Schmerz noch Traurigkeit. Sie fühlte sich einfach nur leer und ausgebrannt, als wäre jede Empfindung in ihr für immer abgestorben.
    Mechanisch griff Jenny nach der goldenen Mastercard, die Rodrigo ihr über den kleinen Rezeptionstisch hinweg reichte. Sekundenlang starrte sie blicklos auf das eingeprägte Logo seiner Bank, dann nahm ihr Gehirn endlich wieder seine Tätigkeit auf. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir nichts berechnen würde“, erinnerte sie ihn.
    „Und ich habe dir gesagt, wie ich dazu stehe.“
    Die leise Ungeduld in seiner Stimme machte ihr erneut klar, wie sehr er daran gewöhnt war, stets seinen Willen durchzusetzen. „Bitte lass uns nicht noch einmal über dieses Thema streiten“, bat sie ihn müde. „Du hast dich um mich gekümmert, als ich krank war, und dies ist meine Art, Danke zu sagen.“
    Sie nahm einen zusammengefalteten Umgebungsplan aus einem Plexiglasständer. „Für den Fall, dass dein Navigator immer noch nicht funktioniert“, sagte sie und reichte ihn Rodrigo zusammen mit der Kreditkarte.
    Nach kurzem Zögern nahm er beides entgegen. „Jenny, ich …“ Sichtlich um Worte verlegen, hielt er inne, bevor er einen zweiten Anlauf nahm, ihr zu sagen, was ihm seit gestern auf der Seele brannte. „Wahrscheinlich willst du es gar nicht hören, aber meine Behauptung, ich wäre nur wegen der sexuellen Anziehung zwischen uns so lange geblieben, war eine Lüge“, gestand er ihr. „In Wahrheit habe ich die Tage mit dir genossen, wie schon seit einer Ewigkeit nichts mehr, und es gab keine Sekunde, in der ich woanders hätte sein wollen.“
    Mit ihren klaren blauen Augen erwiderte Jenny

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