Julia Extra Band 0331
hat, um alles tun zu können, was man will.“
„Aber es ist niemand da, mit dem man es tun kann.“ Kelly erkannte, dass sie undankbar klang, und versuchte die Situation zu retten. „Es war allerdings toll, dass ich bei der Passkontrolle nicht Schlange stehen musste und mich dann auf das Sofa legen konnte.“
„Du hast dich hingelegt ?“
„Damit ich mein Kleid nicht zerknittere.“ Kelly strich den Stoff glatt. „Es ist aus Leinen, und ich wollte bei der Ankunft nicht aussehen, als sei ich gerade aus dem Wäschekorb gesprungen. Die Kleider sind wunderschön, vielen Dank. Woher wusstest du, dass ich nichts zum Anziehen habe?“
„Ich habe geraten.“
Kelly lachte peinlich berührt auf. „Gut geraten. Mein Kleiderschrank hängt voller Sachen, die mir nicht mehr passen. Aber ich werfe sie nicht weg, weil ich eines Tages wieder in Größe 36 passen werde.“
Sein Blick glitt an ihrem Körper herunter und blieb an ihren Brüsten hängen. „Hoffentlich nicht.“
Das war zu viel. Kellys Brüste fingen an zu kribbeln, und die Spitzen drückten von Innen gegen den Stoff des Kleides. Auf gar keinen Fall durfte Alekos ihre Erregung bemerken; also kämpfte sie mit dem Verschluss ihrer Handtasche und zog den Ring heraus. „Hier. Er gehört dir. Das ist wahrscheinlich der teuerste Botendienst aller Zeiten.“ Sie hielt ihm den Diamantring hin, aber er machte keine Anstalten, ihn zu nehmen. „Bitte. Er gehört dir.“
„Ich habe ihn dir geschenkt.“
„Du hast ihn mir gegeben , aber eigentlich sollte das bei einer Hochzeit passieren. Außerdem hast du ihn mir wieder abgekauft“, erinnerte Kelly ihn. „Für vier Millionen Dollar. Wenn du denkst, dass ich lieber den Ring behalte und dir das Geld zurückgebe, vergiss es. Ich habe einen Großteil bereits für unseren neuen Schulhof ausgegeben. Ich kann dir das Geld nicht zurückgeben, also nimm den Ring. Wäre ich ein guter Mensch, hätte ich wahrscheinlich weder den Ring noch das Geld genommen. Aber ich habe festgestellt, dass ich kein guter Mensch bin. Der Umgang mit einem reichen Mann hat wohl einen schlechten Einfluss auf mich gehabt.“
Alekos sah sie neugierig an. „Du besitzt vier Millionen Dollar und gibst sie für einen neuen Schulhof aus? Du musst noch viel lernen, agape mou .“
Auch wenn sie es niemals zugegeben hätte, der Kosename ließ erneut ihr Herz höher schlagen. Vielleicht lag es aber auch an seiner tiefen, sexy Stimme.
Ihre Fingerspitzen kribbelten; sie hätte ihn so gern berührt. Stattdessen verschränkte sie die Hände hinter dem Rücken. „Ich habe nicht das ganze Geld dafür ausgegeben. Was hätten wir auch mit einem vergoldeten Schulhof anfangen sollen? Aber dieses wunderbare Klettergerüst hatte oben so eine Art Baumhaus …“ Nervös hielt sie im Satz inne. Langweile ihn nicht, Kelly . „Egal. Du kannst mir glauben, dass es toll ist. Und in den Sommerferien lassen wir einen neuen Belag verlegen, damit sich die Kinder beim Hinfallen nichts brechen …“ Ihre Stimme wurde leiser, und sie zuckte verlegen die Schultern. „Sag es nicht weiter. Ich habe anonym gespendet.“
„Niemand weiß, dass das Geld von dir ist?“
„Nein.“ Ein Lächeln zog über ihr Gesicht. „Alle haben gerätselt, wer der Spender ist. Ein schönes, warmes Gefühl, Geld für einen guten Zweck auszugeben, nicht wahr? Ich vermute, du spürst es jedes Mal, wenn du Geld spendest.“
„Das mache ich nicht selbst. Darum kümmert sich die Zagorakis-Stiftung.“
Erstaunt sah Kelly ihn an. „Heißt das, du besitzt eine Firma, die nur dafür da ist, Geld zu spenden?“
„Richtig. Die Stiftung wählt unter allen Bewerbern den passenden aus – unter meiner Aufsicht natürlich.“
„Aber du hast keinen Kontakt zu den Menschen, denen du hilfst?“
„Manchmal schon.“
„Hast du kein warmes Gefühl, wenn du jemanden unterstützt?“
Alekos betrachtete sie mit gesenkten Lidern. „Ich kann nicht behaupten, dass ein „warmes Gefühl“ in meiner Welt eine so große Rolle spielt.“
„Sollte es aber. Du hast schon so vielen Menschen geholfen, das sollte dir doch ein gutes Gefühl geben.“ Diese Seite an ihm verwirrte sie. Vielleicht lag es aber auch nur an seiner Nähe.
Erneut hielt sie ihm den Ring hin. „Nimmst du ihn jetzt? Seitdem ich weiß, was er wert ist, macht er mich ganz nervös. Zum Glück wusste ich es noch nicht, als er mir gehört hat. Ich hätte sonst das Haus nicht mehr verlassen.“
„Steck ihn dir an den Finger.“
Kelly sah
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