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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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erweisen, denn der hatte ihn immer wie den letzten Dreck behandelt, wie selbst sie zugeben musste, auch wenn es schmerzte.
    „Du vermisst ihn bestimmt sehr“, sagte er mitfühlend.
    „Ja, aber ich habe ihn eigentlich schon vor langer Zeit verloren“, erklärte sie traurig.
    Sogar schon, bevor der Schlaganfall sein Gedächtnis beeinträchtig hatte.
    Einen Moment schwiegen beide und erinnerten sich an den Mann, der in ihrem Leben eine so wichtige Rolle gespielt hatte.
    „Und wie geht es jetzt weiter?“, wollte Adam wissen. „Verkaufst du das Haus? Es wäre ein wunderbarer Firmensitz, wenn man es entsprechend renoviert.“
    „Nein!“, rief May aufgebracht. Sie konnte sich ihr Zuhause einfach nicht als Bürogebäude vorstellen. Genau das war aber vermutlich sein Schicksal, wenn es an den Staat fiel.
    „Was auch immer daraus gemacht wird, es erzielt bestimmt einen guten Preis“, meinte Adam sachlich.
    „Das glaube ich auch. Aber ich verkaufe nicht.“
    „Nicht? Hast du denn in absehbarer Zukunft genug Buchungen für deine Kurse in Gartengestaltung, Blumenstecken und was du sonst noch anbietest?“
    „Wieso weißt du, dass ich die abhalte?“, fragte sie überrascht.
    „Dein Prospekt hängt am Schwarzen Brett im Aufenthaltsraum meiner Angestellten.“
    „Ach so.“ Eines Sonntags hatte sie diese Prospekte in diverse Firmenbriefkästen in der Stadt gesteckt, auch in den von Adams Firma. „Danke.“
    „Nichts zu danken, dafür ist meine Office Managerin zuständig. Eine meiner Empfangsdamen schwärmt übrigens von dem Kurs über Gartendesign.“
    „Das ist schön. Der Kurs ist sehr beliebt. Und ich bin tatsächlich ziemlich ausgebucht. Momentan halte ich ein zweitägiges Seminar über Weihnachtsschmuck ab, und das Haus ist voll.“
    Das bedeutet, ich kann Robbie die schlechten Nachrichten erst überbringen, wenn meine Gäste abgereist sind, fiel ihr ein.
    „Du klingst nicht besonders glücklich über die vielen Buchungen“, bemerkte Adam.
    „Richtig.“ Nun ließ sich eine Erklärung nicht länger vermeiden. „Ich werde nämlich das ganze Wochenende damit verbringen, alle Buchungen fürs nächste Jahr rückgängig zu machen.“
    „Die Buchungen rückgängig machen?“, wiederholte Adam erstaunt. „Dafür kann ich mir nur einen Grund vorstellen: Dein Großvater hat dir das Haus nicht hinterlassen. Stimmt das?“
    „Wie man es nimmt. Er hat es mir unter einer bestimmten Bedingung vererbt.“
    „Und die wäre?“
    „Eine, die ich nicht erfülle“, antwortete sie kurz angebunden.
    Nein, sie würde ihm nicht von der Klausel berichten, von der sie selbst ja erst seit heute wusste!
    Zum Glück gelangten sie jetzt an das kleine Gartentor, durch das man direkt aufs Grundstück von Coleridge House gelangte.
    „Hier entlang“, sagte May und führte ihn ums Haus in die Waschküche, in der auch der Kühlschrank stand, der für das Tierfutter reserviert war.
    Rasch füllte sie eine Schale mit Milch für das Kätzchen, das gierig zu trinken begann, dann richtete sie ihm in einem Karton ein weiches Lager her.
    Erst danach kümmerte sie sich um ihre eigenen Belange. Die Kostümjacke, in die sie die Katze gewickelt hatte, wies einen ominösen Fleck auf, der Rock war von oben bis unten voller Schlammspritzer.
    Als sie ihn auszog und in die Ecke feuerte, räusperte Adam sich, wie um sie daran zu erinnern, dass er ebenfalls anwesend war.
    Als wäre sie sich dessen nicht überdeutlich bewusst!
    „Robbie dreht mir den Hals um, wenn ich Schmutz ins Haus trage“, erklärte May und zog die zerrissene Strumpfhose aus. Am Waschbecken rieb sie sich die Füße mit einem nassen Lappen sauber.
    Adam streifte seine Schuhe ab, die ebenfalls voller Matsch waren, dann öffnete er den Gürtel.
    „Was machst du da?“, fragte sie verblüfft.
    „Ich folge deinem Beispiel“, erwiderte er und zog die nasse, schmutzige Hose aus. „Damit deine Haushälterin nicht wütend auf mich ist, wenn sie mich verarztet.“
    „Verstehe.“ May trug, den Blick fest auf das Baby gerichtet, die Kinderwagentasche in die behaglich warme Küche, wo Adam seine Hose am Herd zum Trocknen aufhängte.
    Plötzlich erklang draußen im Garten fröhliches Gelächter.
    „Verflixt! Wir bekommen Gesellschaft, Adam.“
    Nach kurzem Überlegen nahm sie den Erste-Hilfe-Kasten aus dem Schrank unter der Spüle und forderte Adam auf, ihr mit dem Baby zu folgen. Dann flüchtete sie durch den hinteren Flur und über die ehemalige Dienstbotentreppe in den ersten

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