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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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und sie schloss die Augen.
    „Bitte“, betete sie leise, „mach, dass es eine glückliche Ehe wird.“
    Doch als sie die Augen wieder öffnete, waren die Nordlichter verschwunden und hatten einen dunklen Himmel hinterlassen.
    „Dann sind Sie also die Braut“, erklang plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihr.
    Aufgeschreckt wirbelte Rose herum.
    Ein Mann, dunkel wie ein Schatten, stand vor drei schwarzen Geländewagen am Rand der gekiesten Auffahrt. Fahles Mondlicht fiel auf seine schwarzen Haare und den langen schwarzen Umhang.
    Rose zitterte, als hätte sie einen Geist vor sich. „Wer sind Sie?“, brachte sie flüsternd heraus.
    Er sagte kein Wort, kam nur näher.
    Sein argwöhnischer Blick ängstigte sie. Plötzlich wurde Rose bewusst, wie weit sie sich schon vom Schloss entfernt hatte. Sie wusste, wie laut es in dem überfüllten Ballsaal in dem anheimelnd warmen Schloss war. Ein Kammerorchester spielte, während Hunderte von lachenden, trunkenen Gästen sich laut unterhielten. Würde sie da überhaupt jemand hören, wenn sie um Hilfe schrie?
    Gott, wie albern! Sie war in Schweden. Es gab keinen sichereren, freundlicheren Ort als diesen.
    Ohne auf ihren Instinkt zu hören, der ihr zur Flucht riet, verschränkte Rose die Arme über dem weißen Mieder, hob das Kinn und wartete auf eine Antwort.
    Unmittelbar vor ihr blieb der Fremde stehen, sein Körper nur Zentimeter von dem ihren entfernt. Mit seiner muskulösen Figur und den breiten Schultern musste er fast doppelt so viel auf die Waage bringen wie sie. Zudem war er so groß, dass sie ihm gerade einmal bis zur Schulter reichte.
    Mit schwarz funkelnden Augen sah er zu ihr hinunter. „Sind Sie allein hier draußen?“
    Kälte kroch über ihre Arme, die nur von weißer, zarter Spitze bedeckt waren. Sie schüttelte den Kopf. „Drinnen im Ballsaal sind Hunderte von Menschen.“
    Sein harter, sinnlicher Mund verzog sich nach oben.
    „Aber Sie sind nicht im Ballsaal. Sondern allein. Wissen Sie denn nicht“, fügte er sanfter hinzu, „wie kalt eine Winternacht sein kann?“
    Kalt . Ein Schauer durchlief sie. Ganz egal, wie sehr man das alte Schloss heizte oder wie viele Pullover sie trug, ganz egal, wie oft Lars ihr versicherte, dass sie vollkommen war – gar nichts anderes sein konnte als vollkommen –, war ihr in der funkelnden, erlesenen Schönheit seines Schlosses nie warm geworden. Aber das würde sie einem Fremden nicht anvertrauen. „Ein bisschen Schnee macht mir nichts aus.“
    „Wie mutig.“ Die schwarzen Augen des Mannes wanderten über ihren Körper und hinterließen brennende Spuren. „Sie wissen ja, warum ich gekommen bin.“
    „Natürlich“, entgegnete sie verwirrt.
    „Und Sie sind nicht weggelaufen?“
    Rose zuckte leicht zusammen, während sich ihre Füße wie von selbst ein kleines Stück rückwärts bewegten. „Warum sollte ich davonlaufen?“
    Eindringlich sah er sie an, als wollte er bis in ihre Seele vordringen. „Dann übernehmen Sie also tatsächlich die Verantwortung für Ihr Verbrechen?“
    Seine Gesicht war zu brutal, sein Körper zu muskulös, um anziehend zu wirken. Aber es war schwer, seine Miene genau zu ergründen. In den Schatten der Mondnacht sah er aus wie ein Vampir, der jedes bisschen Licht aufsaugte, trotz des leuchtenden Schnees um sie herum. Seine dunkle Bedrohlichkeit rührte nicht nur von seinen schwarzen Haaren, den dunklen Augen und dem schwarzen Umhang. Etwas in seiner Haltung jagte ihr Angst ein.
    Und trotzdem zwang sie sich, stehen zu bleiben. Sie warf einen Blick zurück zum Schloss, um sich Mut zu machen. Ihr Mann und ihre Familie waren in der Nähe. Also kein Grund, sich zu ängstigen. Sicher war sie schon so überreizt, dass sie inzwischen Gespenster sah.
    „Mit ‚Verbrechen‘ meinen Sie doch nicht die Hochzeit, oder?“, erwiderte sie leichthin. „Vielleicht ist die Feier ein wenig übertrieben, aber das ist wohl kaum strafbar.“
    Doch der Mann lächelte nicht einmal.
    „Tut mir leid“, sagte sie. „Ich sollte nicht darüber scherzen. Sie müssen wohl lange unterwegs gewesen sein, um zu unserer Hochzeit zu kommen, und haben dann festgestellt, dass Sie eine Stunde zu spät dran sind. Das würde jeden verärgern.“
    „Verärgern?“, knurrte er.
    „Ich hole Ihnen von drinnen ein Glas Champagner“, drängte sie, während ihre Füße sich langsam zurück zum Schloss bewegten. „Lars wird sich sehr freuen, Sie zu sehen.“
    Plötzlich stieß der Mann ein Lachen aus. „Ach ja?“
    Rose blieb

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