Julia Extra Band 0332
hatte. Immer noch spürte sie seinen Mund auf ihrem, als er sie im Flugzeug geküsst hatte. In wildem Verlangen hatte er sie an seine Brust gepresst, während er sie mit seiner Zunge in Verzückung versetzte …
„Guten Morgen.“
Sie schreckte zusammen und zog sich schnell das Laken hoch bis zum Hals.
Alexandros lehnte im Türrahmen, lässig gekleidet in Khakishorts und schwarzem Tanktop, das seine gebräunten, muskulösen Oberarme enthüllte.
„Guten Morgen“, brachte sie heraus.
„Ich hoffe, du hast gut geschlafen.“ Er trat mit einem Tablett in den Händen an ihr Bett und stellte es auf ihrem Schoß ab. Kaffee, Schokocroissants, frische Früchte, süße Brötchen und Orangensaft. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. „Du hast mir Frühstück gebracht?“, sagte sie benommen.
„Gestern Abend hast du so hungrig ausgesehen.“
Überrascht streckte sie die Hand nach der Vase aus, in der eine kleine rosafarbene Rose steckte. Sie atmete den zarten Duft der Blume ein. „Soll ich die auch essen?“
Er zuckte die Schultern. „Sie hat mich an dich erinnert.“
„ Du hast eine Blume gepflückt?“
„Ich weiß, wie man das macht“, entgegnete er trocken. „Ich habe meinen Gärtner angewiesen, sie über den Winter ins Gewächshaus zu stellen.“ Er schwieg einen Augenblick. „Meine Großmutter hat Polyantharosen gezüchtet. Das einzige Bisschen an Schönem, was wir damals hatten … ihre wunderschönen Rosenstöcke.“ Er betrachtete die kleine Blume. „Mit der Rose will ich mich für die Entführung entschuldigen“, erklärte er und seufzte. „Hätte ich gewusst, dass du unschuldig bist und nicht vorsätzlich Laetitias Platz einnehmen wolltest, hätte ich …“ Er fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Haare und warf ihr ein schiefes Lächeln zu. „Nun ja, ich hätte dich trotzdem gekidnappt, aber ich wäre ein bisschen höflicher zu dir gewesen.“
„Ach“, meinte sie schwach. Es machte sie nervös, dass er ihr wieder so nahe war. Er war frisch rasiert und sah verboten attraktiv aus. Das Lächeln, das er ihr zuwarf, war unwiderstehlich. Schnell richtete sie ihren Blick wieder auf das Tablett. „Das sieht köstlich aus. Nett von dir.“ Sie straffte sich. „Aber noch netter wäre, wenn du mich gehen lassen würdest.“
Sein Blick wirkte jetzt härter. „Ich dachte, wir wären uns einig, dass ich kein netter Mensch bin. Ich bin Geschäftsmann. Und du bist zu dünn. Keine Diät mehr. Du wirst jetzt essen.“
„Ich habe keine Diät gemacht“, gab sie gekränkt zurück. „Ich konnte mich bei Lars nur einfach nie entspannen und hatte keinen Appetit.“
„Fandest du ihn etwa unappetitlich? Wie schockierend.“ Alexandros hob eine Braue. „Aber jetzt bist du in meiner Obhut und wirst mir gehorchen.“
Rose quittierte seinen tyrannischen Ton mit einem finsteren Blick, ehe sie wieder auf das Tablett sah. Der Kaffee duftete himmlisch, und das Buttercroissant sah köstlich aus. Ihr Magen knurrte, da sie seit gestern nichts mehr gegessen hatte. Oder war es sogar schon zwei Tage her? Selbst von dem Hochzeitskuchen hatte sie kein Stück herunterbringen können. Dabei liebte sie Buttercremetorten.
Warum hatte sie nicht auf das gehört, was ihr Körper ihr die ganze Zeit hatte sagen wollen?
Tief atmete sie durch und breitete die Serviette über ihren Schoß. Nachdem sie in das Schokocroissant gebissen hatte, leuchteten ihre Augen auf. „Lecker“, sagte sie und biss noch einmal hinein.
„Recht so“, meinte er zustimmend.
Sie nahm einen großen Schluck Orangensaft. „In deiner Gegenwart kann ich mich entspannen, Alexandros. Für dich muss ich nicht perfekt sein …“ Sie warf ihm ein verschmitztes Lächeln zu. „Weil du im Grunde ein schrecklicher Mensch bist.“
„Das stimmt.“ Er beugte sich vor und strich über ihre Oberlippe.
Schockiert sah sie ihn an. „Was soll das?“
„Du hattest Orangensaft auf der Lippe“, gab er zurück.
Sie schluckte. Wie hatte er das nur gemacht? Seine Berührung hatte sie für einen Moment alles vergessen lassen.
„Weiter“, sagte er. „Nicht aufhören zu essen. Ich will dich gesund und munter, wenn ich dich austausche.“
Ihr Lächeln verblasste.
Die Übergabe. Ja, natürlich wollte er, dass sie sich in gutem Zustand befand, als wäre sie Schlachtvieh, das man meistbietend anbot.
„Warum bist du dir so sicher, dass er mich immer noch haben will?“, fragte sie mit leiser Stimme. „Lars ist verheiratet. Er kann mich gar nicht lieben.
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