Julia Extra Band 0339
Herde Giraffen zu Gesicht bekomme.“
EPILOG
Zwei Jahre später …
Hand in Hand saßen Holly und Brett in der Bucht von Palm Cove am Strand und schauten aufs Meer. Am Himmel hing ein voller Mond, die Luft war angenehm warm, und die Inseln weiter draußen schienen zum Greifen nahe.
Zwei Jahre waren seit der Hochzeit vergangen, zwei glückliche, ausgefüllte Jahre mit gelegentlichen Tiefs – aber in welcher Ehe gab es die nicht? Und jede Meinungsverschiedenheit hatte sie letztendlich einander nur noch nähergebracht.
Der Zoo war nicht länger ein Traum – gemeinsam hatten sie das Projekt verwirklicht. Und Haywire war ihr Zuhause, wenn sie nicht auf Reisen waren. Nach Brisbane kamen sie nur selten.
Bretts Befürchtungen, er könne die Veranlagung seines Vaters geerbt haben, gehörten der Vergangenheit an, er und Holly hatten dieses Thema nie wieder erwähnt. Dafür war ihre Mutter vor ein paar Tagen indirekt darauf zu sprechen gekommen.
Als Holly ihr am Telefon von dem möglicherweise bevorstehenden freudigen Ereignis berichtete, sagte sie nur: „Du hattest recht, an Brett zu glauben, Liebling.“
„Ich bin froh, dass du so denkst, Mom.“
„Wie könnte ich das nicht, wenn ich sehe, wie glücklich du bist.“
Die Untersuchung des Gynäkologen in Cairns heute Morgen hatte bestätigt, dass Holly in der Tat ein Baby erwartete. Und während sie sich jetzt über den flachen Bauch strich, fragte sie ein wenig ängstlich: „Freust du dich wirklich, dass wir Eltern werden, Brett?“
„Natürlich freue ich mich.“ Den Arm um sie legend, zog er sie eng an sich. „Ich liebe Kinder. Und unser Kind wird etwas ganz Besonderes.“
Sie lächelte. „Auch wenn es bedeutet, dass wir weniger flexibel sein werden und nicht mehr so viel reisen können?“
„Holly!“ Sanft legte er ihr eine Hand unters Kinn. „Wann wirst du mir endlich glauben, dass für mich nur eins zählt? Und das bist du!“
„Immer noch? Ich meine …“
„Ja. Heute, morgen, für immer. Daran darfst du niemals zweifeln, Liebste.“
Sie schloss die Augen und schmiegte sich an ihn.
– ENDE –
Cara Colter
Ein geheimnisvoller Geliebter
1. KAPITEL
Tränen. Wüste Beschimpfungen. Durch die Luft fliegende Gegenstände. Ausgerissene Haare.
Es ging wie in einer dieser theatralischen Talkshows zu, die täglich über die Bildschirme flimmern, um die tristen Vormittage gelangweilter Hausfrauen mit ein wenig Dramatik zu versüßen. Nur dass sich diese Szene nicht in einem Fernsehstudio abspielte, sondern in Morgan McGuires Klassenzimmer.
Und schuld daran war allein Nate Hathoway, der Vater des Kindes, das im Zentrum des heutigen Dramas stand.
„Lass es bleiben“, sagte Mary Beth Adams resolut, als Morgan ihr eine Stunde später beim Mittagessen von ihrem Vorhaben erzählte. „Nate war noch nie ein einfacher Zeitgenosse, aber seit dem Tod seiner Frau ist es immer schlimmer mit ihm geworden. Ich jedenfalls würde mich nicht freiwillig in die Höhle des Löwen begeben.“
„Aber er ignoriert meine Nachrichten“, hielt Morgan ihrer Kollegin vor Augen. „Er hat nicht einmal das Erlaubnisformular für Cecilias Teilnahme am Weihnachtsengel unterschrieben. Und ohne das kann sie nicht bei den Proben mitmachen.“
„Cecilia?“
Morgan seufzte. „Ace Hathoway. Ihr richtiger Vorname ist Cecilia. Ich glaube, die Kleine braucht dringend eine feminine Note in ihrem Leben, und das betrifft leider nicht nur ihren Namen.“
„Mag sein“, räumte Mary Beth ein. „Nur wäre jeder Versuch, das Nate klarzumachen, völlig aussichtslos, um nicht zu sagen, selbstmörderisch. Nächste Woche trifft Mr Wellhavens Frau hier ein, um mit den Chorproben zu beginnen, und wenn Nate den Erlaubnisschein bis jetzt nicht unterschrieben hat, wird er es auch nicht mehr tun.“
„Aber ich habe der Klasse schon gesagt, dass entweder alle dabei sind oder keiner.“
„Das war dumm.“ Mary Beth schürzte nachdenklich die Lippen. „Kann Ace nicht einfach in der Aula sitzen und ein Buch lesen, während die anderen Kinder proben?“
„Nein, das kann sie nicht!“
Wieso hatte Wesley Wellhaven sich nicht einen anderen Schauplatz für seine neueste Extravaganz ausgesucht? Vor einem Jahr hatte der öffentlichkeitsscheue Tenor seine erste eigene Produktion, Das Weihnachtswunder, auf die Bühne gebracht. Die Aufführung, die in einer Kleinstadt in Vermont stattfand, war von mehreren Fernsehsendern aufgezeichnet worden und hatte ganz Amerika zu Tränen gerührt. In diesem
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