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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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bekümmert. „Sie glaubt, sie wird es werden. Ob sie noch meine Freundin sein will, wenn Mrs Wellhaven mich auswählt?“
    Brenda Weston schlug nach ihrer Mutter Ashley und erfüllte mit ihren blonden Ringellocken, den himmelblauen Augen und dem porzellanzarten Teint jedermanns Erwartungen an einen Weihnachtsengel. Und es war gut möglich, dass sie noch dazu eine schöne Stimme hatte.
    Nate packte die Brote zusammen mit einem Apfel und einer Banane in die bereitstehende Lunchbox. Dann setzte er sich zu Ace an den Tisch und sah sie eindringlich an. „Du weißt doch, dass das nur ein Traum war, oder?“
    „Mrs McGuire sagt, dass Träume wahr werden können.“
    Nate unterdrückte ein Stöhnen. Irgendwie schien diese Frau sich im Zentrum seines Lebens festgesetzt zu haben.
    „Miss McGuire …“, begann er langsam, wobei er seine Worte mit äußerster Sorgfalt wählte, „… meint damit nicht die Träume, die man nachts hat, sondern zum Beispiel den Traum, Arzt zu werden. Oder Lehrer. Oder Pilot. Dinge, die man sich im Wachzustand vorstellt und die wahr werden können, wenn man hart daran arbeitet. Verstehst du, was ich meine?“
    „Du meinst, wie der blöde Freddy Campbell, der davon träumt, einmal Hockeyspieler zu werden?“
    „Genau das meine ich.“
    „Kann er es werden?“
    Nate zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Wenn er das entsprechende Talent mitbringt und genug trainiert, wäre es schon möglich.“
    Ace schnaubte verächtlich. „Wenn Freddy Campbell Hockeyspieler werden kann, dann kann ich auch der Weihnachtsengel werden! Ich träume auch davon, wenn ich wach bin.“
    Anscheinend gab es keinen sanften Weg, es ihr beizubringen.
    „Ace, versteig dich nicht zu sehr in deine Hoffnungen“, bat Nate sie mit ernster Miene.
    Sie strahlte ihn an. Offenbar nahm sie es ihm nicht übel, dass er sein Bestes tat, ihre Träume zu zerschmettern. „Keine Sorge, Daddy, das tue ich nicht.“
    „Weißt du was, meine Maus?“ Nates Stimme war rau vor Liebe. „Du bist das cleverste Kind, das mir je unter die Augen gekommen ist.“
    „Als Weihnachtsengel muss man clever sein“, konterte Ace grinsend.
    Nate seufzte und strich ihr zärtlich über das angeklatschte Haar. In den nächsten Tagen musste er es irgendwie schaffen, zu ihr durchzudringen. Sie würde nicht der Weihnachtsengel werden. Je eher sie das begriff, umso besser für sie. Und Morgan musste er klarmachen, dass sie Ace keinen Gefallen tat, wenn sie die Kleine in ihrem wirklichkeitsfremden Optimismus auch noch unterstützte.
    Da er sie ohnehin aufsuchen musste, um die Leiste für die Kleiderhaken anzubringen, würde er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Danach würde er Distanz zu ihr halten und somit sich und seine Tochter davor bewahren, sich zu sehr an jemanden zu gewöhnen, der nie Teil ihres Lebens werden konnte.
    „Na los, du Knirps, es wird Zeit für die Schule.“
    Als Nate vom Tisch aufstand, rutschte Ace ebenfalls von ihrem Stuhl und schlang die dünnen Ärmchen fest um die Taille ihres Vaters. „Ich liebe dich, Daddy“, seufzte sie inbrünstig.
    „Ich dich auch, Kleines.“
    Für den Bruchteil einer Sekunde war die Welt in Ordnung. Und Ace, die Nate mehr als alles andere Grund gegeben hatte, nicht am Leben zu verzweifeln, schien ihm in diesem Augenblick der vollkommenste aller Engel zu sein.
    Es klingelte genau in dem Moment, als Morgans Christbaum umkippte. Sie konnte gerade noch rechtzeitig zur Seite springen, bevor das üppige Gewächs, das eigentlich viel zu groß für ihr Wohnzimmer war, sie mit sich zu Boden reißen konnte.
    „Verflixt und zugenäht!“, schimpfte sie und betrachtete frustriert das Desaster aus abgeknickten Ästen und verstreuten Tannennadeln.
    Es klingelte wieder, worauf sie unter weiteren Verwünschungen über den Baum kletterte, der die Tür zur Diele blockierte.
    „Ich dachte, Sie hielten nichts vom Fluchen“, sagte Nate, als sie atemlos die Haustür aufriss.
    Er sah aus wie die fleischgewordene Versuchung. Trotz der eisigen Temperaturen trug er nur eine schwarze Lederjacke über seiner Jeans. Das dunkle Haar fiel ihm verwegen in die Stirn, und in seinen Augen lag ein herausforderndes Funkeln.
    Im Stillen fluchte Morgan erneut. Über die schlechte Schallisolierung ihres alten Hauses, aber mehr noch darüber, dass sie ihre ausgeleierten grauen Jogginghosen trug und dazu ein Sweatshirt mit der Aufschrift „Lehrer reden Klartext!“.
    Und da sie schon einmal dabei war, verfluchte sie auch gleich

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