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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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Innenleben gewonnen zu haben.
    Seufzend schüttelte sie den Kopf. „Ich weiß selbst nicht mehr, was ich glauben soll.“
    „Das ist immerhin etwas“, meinte er trocken. „Am besten, wir fangen noch mal von vorn an. Wenn wir also davon ausgehen, dass weder ich noch jemand meines Unternehmens mit der Geschichte zu tun hat, wer könnte es dann gewesen sein? Ein Maler, der neidisch auf Ihren Erfolg ist? Ein rachsüchtiger Liebhaber?“
    Mary krauste die Stirn. „Sehr lustig.“
    Lustig? Wieso lustig? Vor Jonas’ geistigem Auge erschien ein Bild von Mary, splitternackt im Bett mit einem Mann … Das seidige lange Haar, einem schwarzen Fächer gleich, auf den weißen Laken ausgebreitet …
    Abrupt drehte er sich um und setzte sich wieder hinter den Schreibtisch. „So leid es mir tut, Mary, im Moment stehe ich eher unter Zeitdruck. In zehn Minuten muss ich in eine Besprechung, und davor gibt es noch einiges zu erledigen. Warum verschieben wir die Fortsetzung des Gesprächs nicht auf die Mittagspause?“
    Sie musterte ihn argwöhnisch. „Sie laden mich zum Essen ein?“
    Nein, das war durchaus nicht seine Absicht – schon gar nicht nach dem Bild, das ihm eben durch den Kopf gegangen war. Je weniger er von Miss McCoy sah oder hörte, desto besser war das für seinen Seelenfrieden.
    „Vielleicht wäre es sinnvoller, Sie vereinbaren mit meiner Sekretärin einen neuen Termin, hier im Büro. Dann können wir die Lage in aller Ruhe besprechen. Was meinen Sie?“
    Sinnvoller wäre es, stimmte sie insgeheim zu, aber nicht nach meinem Geschmack. Der Schreck über den Einbruch steckte ihr noch in den Gliedern, und sie musste so schnell wie möglich Klarheit schaffen. Dazu gehörte auch das Gespräch mit Jonas Buchanan – nicht morgen oder übermorgen oder nächste Woche, sondern heute.
    Ihren Eltern erzählte sie lieber nichts von der Geschichte. Seit Dads Pensionierung lebten sie in einer kleinen Ortschaft in Devon, und sie würden außer sich sein, wenn sie von dem Einbruch erfuhren. Dass ihre einzige Tochter allein in London lebte, hatte ihnen noch nie gefallen.
    Blieb nur die Frage, ob sie mit Mr Buchanan essen sollte oder nicht. Vermutlich war das keine gute Idee. Andererseits … Sollte er tatsächlich nichts mit dem Ganzen zu tun haben, wie er so felsenfest behauptete, dann schuldete sie im in aller Fairness Abbitte.
    „Die Idee mit dem Essen heute Mittag gefällt mir besser“, sagte sie. „Nur lade ich Sie ein und nicht umgekehrt.“
    Spöttisch zog Jonas die Brauen hoch. „Heißt das etwa, Sie wollen sich Asche aufs Haupt streuen?“
    Mary stieg das Blut in die Wangen. Dass sie ihn womöglich grundlos beschuldigt hatte, war eine Sache; dass er sie daran erinnerte, eine andere. „Es heißt, dass ich mir nicht sicher bin, zumindest nicht im Moment.“
    „Im Moment? Wenn das nicht großzügig ist!“
    „Treiben Sie es nicht auf die Spitze, Jonas. Ich bin nur der Ansicht, dass die Situation etwas verworren ist.“
    Er betrachtete sie unter halb gesenkten Lidern. Wirklich, sie war mit allen Wassern gewaschen. Platzte einfach bei ihm herein und überhäufte ihn mit Anschuldigungen, für die sie nicht den geringsten Beweis erbringen konnte. Hätte er auch nur einen Funken Verstand, würde er sie wegen Verleumdung verklagen, anstatt zu erwägen, ob er mit ihr essen sollte oder nicht.
    Sie faszinierte ihn. Reizte seine Neugier. Mehr als seit Langem – wenn überhaupt jemals – eine andere Frau.
    Ein Grund mehr, nicht mit ihr essen zu gehen.
    Sie war so ganz anders. Seine Freundinnen waren im Allgemeinen schön, erfahren, weltklug und kultiviert. Keine dachte an eine feste Bindung, außer einem gelegentlichen Schmuckstück stellten sie keine Ansprüche. Die höchst seltene Ausnahme von dieser Regel fand sich entweder damit ab oder suchte sich einen anderen Partner.
    Als Kind hatte Jonas miterlebt, wie die Ehe seiner Eltern in die Brüche ging. Er war fünfzehn, als sie, nach Jahren erbitterter Kämpfe und emotionaler Zwietracht, endlich geschieden wurden. Damals schwor er sich, dass er den gleichen Pfad niemals einschlagen würde. Wohin der führte, wusste er. Erst Verliebtheit und ein paar Jahre gemeinsamen Glücks; danach die Kompromisse, das gegenseitige Erdulden; schließlich der Hass und zuletzt die Scheidung.
    Bis jetzt war er seinem Vorsatz treu geblieben, und das würde er auch weiterhin. Mary McCoy gehörte seiner Ansicht nach, trotz ihrer Künstlernatur und einer erfolgreichen Karriere, zu den Frauen, die

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