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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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geben.“ Er nahm ihr gegenüber Platz, dann griff er nach der Weinflasche, schenkte ein und hob sein Glas. „Auf einen harmonischen Abend.“ Er lächelte schief. „Den ersten.“
    „Prost.“ Sie griff nach ihrem Glas und stieß mit ihm an. Sein Wort in Gottes Ohr! Bisher waren sie in der Richtung nicht sehr erfolgreich gewesen.
    Eine Weile aßen sie schweigend, dann sagte er: „Weihnachten bedeutet Ihnen wirklich sehr viel, nicht wahr?“
    Mary sah von ihrem Teller auf und stellte fest, dass er die Tanne betrachtete. „Wie den meisten von uns“, meinte sie schulterzuckend. „Sie natürlich ausgenommen.“
    „Ich lehne Weihnachten nicht ab, Mary.“
    „Ach?“
    „Nein. Nur ist mir nach Feiern eben nicht zumute. Das liegt an meinen Kindheitserinnerungen … Zwischen meinen Eltern kam es während der Festtage im Allgemeinen zu besonders heftigen Auseinandersetzungen, und nach dem Tod meiner Großmutter an einem Heiligen Abend war Weihnachten für Joseph tabu.“
    „Was ist mit Ihrer Cousine und deren Familie?“
    „Amy und ihr Partner verreisen gewöhnlich, und zu meinem Onkel und meiner Tante habe ich kein besonders enges Verhältnis. Ich komme, wie man so schön sagt, aus einer dysfunktionalen Familie.“
    Sie dachte an die schönen Weihnachtsfeste in ihrem eigenen Elternhaus, nicht nur als Kind, sondern auch jetzt noch, und schluckte. „Warum haben Sie Ihren Großvater eigentlich mit dem Vornamen angeredet?“, fragte sie.
    „Auf einer Baustelle konnte ich ihn schlecht ‚Grandpa‘ nennen, und so blieb es auch privat bei Joseph.“
    Mary betrachte ihn schweigend. Es fiel ihr schwer, sich diesen weltgewandten und offensichtlich steinreichen Mann als verunsicherten und mittellosen Halbwüchsigen vorzustellen, der auf dem Bau gearbeitet hatte. Dann erinnerte sie sich an die schwieligen Handflächen und die stahlharten Muskeln, die er sich garantiert nicht in einem Fitnesscenter angeeignet hatte. Reich oder nicht, unter der weltmännischen Schale verbarg sich noch immer der junge Mann von damals, der vor körperlicher Arbeit nicht zurückscheute.
    „Was ist?“, fragte er brüsk.
    „N…nichts. Ich dachte nur, dass Sie vielleicht mit Ihrer eigenen Weihnachtstradition anfangen sollten.“
    Jonas war sich sicher, dass ihr andere Dinge durch den Kopf gingen. Woran dachte sie in diesem Moment?
    Mary McCoy blieb ihm ein Rätsel. Sie war so ganz anders als die Frauen seiner Bekanntschaft, natürlich und direkt, ohne jedes Verstellen. Ich bin, wer ich bin, hatte sie an jenem denkwürdigen Abend in seiner Wohnung versichert.
    Sie gefiel ihm. Sie gefiel ihm sehr. Mehr, als ihm lieb war …
    Er seufzte. „Wozu? Für mich allein lohnt sich der Aufwand nicht.“
    Sie schwieg, dann erwiderte sie: „Ich wette, dass Sie die Feiertage am Strand verbringen, mit viel Sonne, Palmen und exotischen Drinks. Habe ich recht?“
    Jonas lächelte. „Die Wette gewinnen Sie.“
    Mary schüttelte den Kopf. „Für mich ist es unvorstellbar, Weihnachten nicht daheim zu sein.“
    So, wie sie es sagte, glaubte er ihr das gern. „Wie sieht Ihr Weihnachtsfest denn aus?“, fragte er.
    Die rauchgrauen Augen leuchteten auf. „Die ganze Familie – dazu gehören meine Großeltern mütterlicherseits und einige Tanten in fortgeschrittenem Alter – trifft sich am Heiligen Abend bei meinen Eltern in Tulnerton, einem kleinen Dorf in Devon. Jeder legt die mitgebrachten Geschenke unter den Weihnachtsbaum, danach essen wir zu Abend, und anschließend gehen wir gemeinsam zur Christmette. Wenn wir nach Hause kommen, bereiten meine Mutter und ich den Truthahn vor und stecken ihn in die Backröhre, damit er über Nacht bei geringer Hitze schön langsam brät. Wenn wir am Morgen dann unsere Geschenke auspacken. duftet das ganze Haus nach Truthahn. Als ich noch klein war, stand ich manchmal schon früh um fünf auf der Matte …“ Sie lachte. „Jetzt wird es gewöhnlich neun, und zuerst kommt der Frühstückstee.“
    Jonas verzog die Lippen. „Das perfekte Weihnachtsfest.“
    Sie beäugte ihn argwöhnisch. „Für mich ist es das auch.“
    Er neigte sich vor und legte eine Hand auf ihre. „Das war nicht ironisch gemeint, Mary.“
    „Nein?“
    „Nein.“ Merkwürdigerweise sagte er die Wahrheit. Es fiel ihm nicht schwer, sich alles vorzustellen. Weihnachten im Familienkreis … Etwas, das er nie gekannt hatte und auch nie kennen würde.
    „Gibt es niemals Unstimmigkeiten?“, fragte er.
    Sie lachte. „Doch, nach dem Truthahnessen. Jeder

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