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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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abgesagt hatte, um zum Abendessen mitkommen zu können.
    Molly wusste, dass sie begeistert darüber sein sollte, eine weitere ihrer besten Freundinnen wiederzusehen, aber sie brachte einfach nicht die Energie dafür auf.
    „Was ist los, Molly?“, fragte Alex. „Du bist heute nicht gerade eine Stimmungskanone.“
    „Geht’s dir nicht gut?“, fragte Serena. Sorge zeichnete sich in ihren grünen Augen ab. „Du hast kaum einen Bissen gegessen.“
    Molly ließ die Gabel sinken und schob den Teller beiseite.
    „Nein. Ja.“ Sie seufzte. „Vielleicht.“
    Alex und Serena lachten und tauschten einen kurzen Blick.
    „Nein. Ja. Vielleicht“, wiederholte Alex. „Also alles auf einmal. Bist du krank?“
    „Nein. Ja. Ich meine, mir geht’s gut. Ich bin nicht krank, aber …“
    „Das war wohl gerade die schrägste Antwort aller Zeiten“, meinte Serena. „Ich kenne nur eine einzige Situation, in der sich eine Frau schrecklich fühlt und es trotzdem ganz locker nimmt, und zwar wenn sie schwanger ist. Und da das unmöglich ist …“
    Serena hielt plötzlich inne. Starrte Molly an.
    Molly schluckte hart. Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie streckte die Hände aus und zuckte die Schultern.
    „Molly?“, sagte Alex.
    „Das bist du nicht? Oder …?“
    Molly nickte. „Seit zwei Monaten. Ich weiß es aber erst seit Kurzem.“
    Alex und Serena brachen beide in Freudengeschrei aus, umarmten Molly dabei von beiden Seiten so fest, dass Molly kaum noch Luft bekam.
    „Zwei Monate?“, sagte Alex. „Ich kann nicht glauben, dass du uns nichts davon erzählt hast. Wie ist das passiert? Ich meine …“
    Dann ging ihr ein Licht auf. Ihr Kiefer klappte nach unten, ihre Augen weiteten sich.
    „Vor zwei Monaten waren wir hier! In Las Vegas!“
    Molly nickte erneut. Sie musste es ihnen sagen. Diese beiden Frauen waren ihre besten Freundinnen. Früher oder später würde man es ohnehin sehen und die Fragerei würde beginnen. Bis dahin musste sie sich Antworten überlegen.
    Wie in aller Welt sollte sie den Leuten – Fremden, flüchtigen Bekannten, oh Gott, ihrer Mutter – gegenüber zugeben, dass diese Schwangerschaft das Ergebnis eines One-Night-Stands war?
    Aber ihren besten Freundinnen gegenüber konnte – und sollte – sie die Wahrheit sagen. Schließlich waren sie dabei gewesen. Wenn sie es nicht verstanden, wer dann?
    Molly holte tief Luft, dann setzte sie an, die ganze Geschichte zu erzählen.
    „Erinnert ihr euch an die zweite Nacht, die wir hier waren? Wie wir getrennte Wege gegangen sind?“
    Serena nickte. „Du und ich, wir sind in eine dieser Bars im Bellaggio gegangen, aber dann hast du gesagt, du hast Kopfweh, und bist zurück auf dein Zimmer.“
    „Das stimmt. Ich hatte auch Kopfweh. Aber nachdem ich gegangen war, habe ich noch in einer anderen Lounge vorbeigesehen. Diese wunderbare Piano-Bar. Ich dachte, dass es mir nach einem Glas Wein vielleicht besser gehen würde.“ Mollys Wangen wurden heiß. „Und als ich da so gesessen bin, habe ich jemanden kennengelernt.“
    Sie sah es jetzt wieder genau vor sich. Als wäre sie in eben diesem Moment in der Bar des Bellaggio. Das Licht war gedämpft, der Pianist spielte im Hintergrund leise Jazzmusik. Und dann, gerade als sie gehen wollte, hatte sich Linc auf den Stuhl neben ihr gesetzt. Ab da war alles anders gewesen.
    „Er ist auf den Barhocker neben mir gerutscht und hat einen Bourbon on the Rocks bestellt. Er sah gut aus – wirklich gut – aber das war es nicht, was mich fasziniert hat.“
    „Was dann?“ Serena beugte sich gespannt vor.
    „Es waren seine Augen“, sagte Molly. „Als ich ihn angesehen habe, da sah er so … verloren aus.“
    Alex hatte nun auch ihr Essen beiseitegeschoben.
    „Verloren? So, als wäre er allein in der Stadt?“
    „So, als ob er herausfinden wollte, wer er war. Also habe ich begonnen, mich mit ihm zu unterhalten.“
    Sie konnte die knisternde Spannung zwischen ihnen noch immer spüren. Die atemlose Erwartung, die sich nach ihrem ersten Kuss in ihr festgesetzt hatte. Wie sie sich gefragt hatte, wann er sie wieder küssen, sie noch einmal berühren würde.
    „Und kurz darauf hielten wir bereits Händchen, küssten uns. Bevor wir wussten, wie uns geschah, haben wir uns ein Zimmer genommen. Ich wollte … sehen, wie es ist, aus dem Impuls heraus zu handeln. Nur dieses eine Mal.“
    „Und wie war es?“, fragte Serena, ein schalkhaftes Lächeln auf den Lippen. „Aus dem Impuls heraus zu handeln,

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