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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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nicht völlig abgelenkt gewesen, weil er vor seinem inneren Auge Molly im Bikini sah und ständig daran dachte, sie zu küssen, hätte er sich voller Elan wieder an die Arbeit gemacht.
    Vielleicht hatte Molly recht. Vielleicht konnte er es sich wirklich leisten, hie und da mal einen Tag freizunehmen.
    Linc schaltete seinen Computer aus, ging zu den Fahrstühlen und fuhr nach unten. Er hielt den Finger schon an den Knopf mit dem „L“ für „Lobby“, zögerte kurz und drückte stattdessen die Sechs.
    Im sechsten Stock angekommen, ging er zum Entwicklungsraum. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass Molly gar nicht dort war. Dass sie sich tatsächlich mit ihrer Freundin zum Abendessen getroffen hatte. Dass er sich getäuscht hatte und sie nicht zurück an die Arbeit gegangen war.
    Aber er konnte nicht gehen, ohne sich dessen zu vergewissern. Ohne sie zu fragen, warum sie so plötzlich gegangen war.
    Aber, nein, die Tür stand offen. Er sah Molly, die ihre Sachen zusammensuchte und gerade dabei war, zu gehen.
    Noch konnte er wieder abhauen und den Tag wie gehabt enden lassen.
    Oder auch nicht.
    „Molly.“
    Beim Klang seiner Stimme drehte sie sich überrascht zu ihm um. Die Tasche in ihrer Hand fiel hinunter und der Inhalt verteilte sich auf dem Boden.
    Schnell bückte sie sich, um ihn wieder aufzuheben. Aber da hatte er bereits das Buch gesehen, das oben gelandet war. Linc bückte sich, hob es auf …
    Und erstarrte.
    Ein Buch mit festem Einband und der Aufschrift „Erinnerungen für Dein Baby“.
    Ein Babytagebuch? Warum trug sie so etwas mit sich herum? Vielleicht war es ein Geschenk für eine Freundin?
    Molly riss es ihm aus den Händen und schob es zurück in die Tasche.
    „Ähm, danke.“
    Er dachte noch einmal über den heutigen Tag nach. Daran, wie sie beim Anblick des Köders grün angelaufen war. An die paar zusätzlichen Pfunde um ihre Hüfte. Und dann wieder an das Buch.
    Doch am meisten dachte er an diese Nacht. Diese verrückte, berauschende Nacht, in der sie beide zu schnell, zu unüberlegt gehandelt hatten.
    „Bist du schwanger?“ Die Worte platzten aus ihm heraus, bevor er Zeit hatte, die Frage besser zu formulieren.
    „Ich …“ Ihre Augen weiteten sich und ihre Wangen röteten sich.
    Das war Antwort genug. „Wann wolltest du es mir denn sagen?“
    „Bald. Ganz ehrlich! Ich habe nur … nicht den richtigen Zeitpunkt gefunden.“
    „Ist es … von mir?“
    Sie zuckte zurück, als hätte er sie geohrfeigt. Am liebsten hätte er die Frage zurückgenommen.
    „Natürlich. Denkst du, ich habe am laufenden Band One-Night-Stands mit Fremden?“
    „So habe ich das nicht gemeint, Molly. Ganz und gar nicht. Ich meinte nur … Naja, vielleicht hattest du ja eine Beziehung, als wir uns kennengelernt haben. Wir haben uns über solche Dinge nicht gerade viel unterhalten.“
    Sie hob den Rest der Bücher auf. Er bückte sich, um ihr zu helfen, und seine Hände streiften an ihren entlang.
    Sie zuckte zurück.
    „Ich hatte keine Beziehung mehr seit … einer Ewigkeit.“
    „Oh.“ Das konnte nur eins bedeuten: Das Kind war tatsächlich von ihm.
    Linc drehte sich um und fuhr sich durch die Haare. „Das ist eine Komplikation, mit der ich nicht gerechnet habe.“
    Sie schnaubte. „Es ist ein Baby, Linc. Keine Komplikation.“
    „Ich bin überhaupt nicht darauf vorbereitet, eine Familie zu gründen. Genau genommen passt das überhaupt nicht in meine Pläne.“
    Er sah die Enttäuschung in ihren Augen, bemerkte, wie sich ihr Gesicht verdunkelte und sie zwei Schritte vor ihm zurückwich.
    „Ich habe dich nicht darum gebeten, irgendetwas zu tun“, sagte Molly.
    „Aber da sind einige Dinge, die ich tun sollte. Als Vater.“
    „Zum Beispiel?“
    Er dachte an das Naheliegendste und griff in die Brusttasche seines Jacketts, um ein ledernes Scheckbuch und einen Kugelschreiber herauszuholen. „Du brauchst Geld für das Kind. Für Windeln und eine Wiege und …“
    „Du willst mich ausbezahlen?“ Der Schock in ihrer Stimme ließ ihre Worte einige Oktaven nach oben rutschen.
    „Überhaupt nicht. Ich gebe dir nur Geld, um …“
    „Um das Problem loszuwerden. Die ‚Komplikation‘.“
    Beim letzten Wort zeichnete sie Gänsefüßchen in die Luft und spuckte es ihm beinahe entgegen. Molly schüttelte ihren Kopf, dann rannte sie zur Tür.
    „Ich dachte, ich kenne dich, Linc. Aber da habe ich mich wohl getäuscht.“
    Bevor er sie aufhalten konnte, war sie bereits verschwunden. Das laute Zuschlagen der Tür

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