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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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Alt?
    Kangagirl: Schräg?
    Sanfrandani: Eingebildet?
    Kangagirl: Komm schon, spann uns nicht auf die Folter!
    Sie atmete tief durch. Keine dieser Beschreibungen passte auf Noah. Wie sollte sie es in Worte fassen?
    Englishcrumpet: Er war irgendwie zu „erwachsen“.
    Kangagirl: Darf ich fragen, wie alt du bist?
    Englishcrumpet: Ich bin … vierzig!
    Kangagirl: Dann war er also ein Rentner?
    Englishcrumpet: Es ging mehr um den Lebensstil als ums Alter. Ich bin gewohnt, mit meiner Tochter rumzuhängen, Horrorfilme anzusehen und Pizza auf der Couch zu essen. Er war ein Gourmet, an Opern und Büchern über Militärgeschichte interessiert.
    Sanfrandani: Deine Suche nach der wahren Liebe ist also in eine Sackgasse geraten.
    Grace tippte die Antwort schneller, als sie überlegen konnte.
    Engliscrumpet: Ich suche nicht nach der wahren Liebe!
    Sanfrandani: Weil du nicht an sie glaubst?
    Kangagirl: Dann bist du auf der falschen Website!
    Englishcrumpet: Ich glaube an die wahre Liebe, aber …
    Wie sollte sie es erklären? Sie wusste, dass die wahre Liebe existierte. Sie hatte sie mit Rob erlebt.
    Englishcrumpet: Ich glaube einfach nicht, dass es sie zweimal im Leben gibt.
    Sanfrandani: Verstehe.
    Kangagirl: Oh. Ich umarme dich, Englishcrumpet.
    Rob war ein Teil von ihr gewesen. Wie könnte jemand anderes seinen Platz einnehmen? Und sie wusste nicht, ob sie sich mit weniger zufriedengeben würde. Selbst wenn sie manchmal einsam war und insgeheim neidisch auf die unkomplizierte Beziehung, die Daisy mit ihrem letzten Freund hatte.
    Sanfrandani: Und was hältst du davon, einfach jemanden zu finden, mit dem du dein Leben teilst? Selbst wenn es nicht der Märchenprinz ist?
    Grace lehnte sich zurück und starrte auf den kleinen Bildschirm vor sich. Sanfrandani hatte nicht ganz unrecht. Hatte nicht Noah genau das gemeint?
    Englishcrumpet: Ich weiß es nicht. Vielleicht.
    Das Café war noch fast leer, wie immer an einem frühen Sonntagmorgen. Grace hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, einmal in der Woche hier unten zu frühstücken. Gegen halb elf schlich sie die Treppe herunter und lehnte sich gähnend gegen den Tresen.
    Caz trug an diesem Morgen in einem grellen Kaftan mit Paisleymuster, die weißblonden Haare zu einem lockeren Knoten gebunden. Die Besitzerin war genauso ein Original wie ihr verrücktes kleines Café.
    Caz sah sie von oben bis unten an. „Entweder hattest du eine schreckliche oder eine fantastische Nacht. Was von beiden?“
    Das war genau der Punkt. Grace war sich nicht sicher. Jedenfalls war es eine schlaflose gewesen.
    „Einen großen Latte macchiato bitte.“
    Caz zwinkerte ihr zu. „Alles klar. Kommt gleich.“
    Grace gähnte erneut und sah sich in dem Café um.
    Es war ein charmanter Ort mit allerlei Krimskrams. Antike Emaillekrüge mit Narzissen standen auf einigen Tischen. Alte Verkehrsschilder und Spiegel hingen an den Wänden. Das Beste war jedoch der prunkvolle viktorianische Tresen aus Mahagoni, der die eine Seite des Cafés ausfüllte sowie der schwarz-weiß gekachelte Boden – eine Erinnerung an den ehemaligen Fleischerladen. Der Duft in dem Laden hatte immer etwas Tröstliches, und die Anwohner liebten ihn. Doch die Neueröffnung zweier weiterer Cafés auf der High Street, die zu einer internationalen Kette gehörten, machten Caz das Leben nicht gerade leichter.
    Ihr Café hatte im Gegensatz zu ihnen etwas Individuelles, mit Angestellten, die ihren Job liebten und täglich wechselndem Angebot. Trotzdem sank der Umsatz, während die Kosten stiegen.
    Caz brachte den Café, bevor sie sich wieder stirnrunzelnd über ihre Papiere beugte.
    „Wie sehen die Zahlen diese Woche aus?“
    Caz sammelte die Unterlagen ein und steckte sie in eine Schublade.
    „Komm schon, Caz. Ich gehöre zur Familie. Mir kannst du reinen Wein einschenken.“
    Die ältere Frau schüttelte den Kopf. „Wir können machen, was wir wollen. Java Express hat dauernd irgendwelche Werbeaktionen.“ Sie zuckte die Achseln. „Wenn es nicht besser wird, sind wir in drei Monaten am Ende.“
    Grace ging zu Caz hinter den Tresen und schlang die Arme um sie. Unter keinen Umständen würde sie es zulassen, dass das Café schließen musste. Es war ein Teil der Familie Marlowe.
    Hier hatte sie Rob das erste Mal getroffen, als er einen Wochenendjob bei seiner Tante hatte. Ein paar Jahre später, als sie von ihrem Vater die Erlaubnis bekommen hatte, sich zu verabreden, hatten sie hier ihr erstes Date. Auch die Hochzeitstorte kam von Caz.
    Das

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