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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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Jahren hatte sich die Gegend regeneriert. Viele der wohlhabenden Londoner schauten sich hier nach einer Immobilie um, da die Preise in der Innenstadt in unendliche Höhen geschossen waren.
    Kein Wunder, denn hier gab es wunderbare Grundstücke, angefangen von bezaubernden Reihenhäusern bis hin zu großen viktorianischen Villen. Noah hatte dieses Potenzial schon früh erkannt. Eine weitere Ahnung, die sich für ihn auszahlte. Seine Freunde hatten ihn für verrückt erklärt, sich ein altes Herrenhaus „am Ende der Welt“ zu kaufen. Genauer gesagt, befand es sich am Rande der Stadt, wo das brodelnde Leben aufhörte und unbebaute Felder und Wälder begannen. Dieselben Freunde hatten beklagt, dass es sich auf der „falschen“ Seite Londons befand. Warum hatte er nicht Buckinghamshire versucht? Oder Gloucestershire, wo die richtigen Leute wohnten.
    Aber er wollte nicht nach Buckinghamshire. Seine Intuition zog ihn nach Vinehurst. Hier gab es ausgezeichnete Verkehrsverbindungen nach London und einen nahe gelegenen Sportflughafen. Und der Wert seines Hauses hatte sich in den letzten vier Jahren verdoppelt.
    Noah vergrub die Hände in den Taschen und ging mit hochgezogenen Schultern die Straße entlang, als auf der anderen Seite eine Frau seine Aufmerksamkeit erregte. Sie war jung und hübsch, hatte lange blonde Haare und schob einen Kinderwagen vor sich her. Doch es war nicht ihre Attraktivität, die ihn zweimal hinsehen ließ, sondern die üppige Blume, die sie sich hinters Ohr gesteckt hatte, die bestimmt bald vertrocknet sein würde.
    Er schüttelte den Kopf und stapfte weiter den Hügel hinauf in Richtung des Cafés. Egal, die Leute konnten schließlich mit ihren Blumen machen, was sie wollten. Es störte ihn nicht …
    Ein alter Mann mit Schiebermütze nickte ihm zu, als sie sich auf dem schmalen Bürgersteig begegneten. Im Knopfloch seines schmuddeligen grauen Mantels steckte eine herrliche Orchidee.
    Etwas klingelte in seinem Kopf. Hier gab es eine Verbindung.
    Als er am Café ankam, kamen zwei Frauen heraus, die beide ein paar exotische Blumen in der Hand hielten. Was zum Teufel …?
    Sobald Noah eingetreten war, erblickte er Grace, die an der Kasse Blumen an jeden Kunden verteilte. Seine Blumen!
    Er trat an den Tresen und wartete, während Grace mit den Resten seines Blumenstraußes herumhantierte und die Gäste bediente.
    Er zeigte demonstrative Gelassenheit.
    „Noah! Was machst du …? Ich meine, warum …?“ Grace war sichtlich überrascht.
    Er blinzelte und deutete mit dem Kopf auf das, was vom Strauß noch übrig war. „Viel wichtiger ist, was machst du? “
    Grace kaute an ihrem Fingernagel. „Liebe weitergeben?“, antwortete sie leise.
    Ein Lächeln umspielte seinen Mund bei dieser Antwort, und Grace atmete erleichtert auf.
    Ihre Erscheinung hob sich sehr von der vom Vorabend ab – kein Kleid, keine High Heels, keine hochgesteckten Haare. Einfach nur Jeans, ein hellblauer Wickelpullover und offene schulterlange Haare. Sie entsprach ganz und gar nicht dem Bild von Frau, das er bei Blindatebrides.com gesucht hatte. Aber sie sah hinreißend aus.
    Grace schob eilig die verbliebenen Halme und Stiele des Bouquets beiseite.
    „Ich habe dir eine E-Mail geschickt“, erklärte sie und spielte verlegen mit den Händen.
    „Ich weiß. Ich habe sie gelesen.“
    Ihr Ausdruck verdunkelte sich. „Und warum bist dann hier?“
    Er spürte, dass er sie jetzt nicht bedrängen durfte. Die perfekte Ehefrau zu finden, kam der Konstruktion eines Romans gleich, und dazu gehörte Geduld.
    „Was ich wirklich will“, erwiderte er, während sich ihre Augen weiteten, „ist ein Espresso und ein Stück von dieser herrlichen Schokoladentorte.“
    „Hm … okay.“ Grace vergaß völlig, dass heute ihr freier Tag war und sprang hinter den Tresen, um Kaffee und Kuchen für Noah zu holen. Caz war derweil verdächtig still, und Grace spürte ihre glänzenden Augen auf sich gerichtet, als sie vorsichtig ein Stück ihrer berühmten Torte auf einen Teller hievte und ihm hinschob.
    „Bitte sehr. Willst du dich nicht setzen?“ Sie zeigte mit dem Kopf auf den halb leeren Gastraum. „Ich bringe dir gleich den Kaffee.“
    Länger als nötig hantierte sie an der Espressomaschine herum und fragte sich, warum er gekommen war. Hatte er nicht verstanden, dass sie ihn nicht wiedersehen wollte? Und wie konnte er nur so verdammt sexy aussehen in seinen schwarzen Jeans? Es war ungerecht, dass ein Mann in seinem Alter bei Tageslicht doppelt

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