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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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je ernsthaft in Erwägung gezogen hatte, Vater zu werden. Zumindest hatten sie nie darüber gesprochen. Deshalb war Grace davon ausgegangen, dass es nicht zu ihrer Vereinbarung gehörte, womit sie gut leben konnte. Aber jetzt wünschte sie sich von ganzem Herzen, dass Noah dieses Baby genauso wollte wie sie. Vielleicht würde ein Kind ihrer Beziehung helfen. Die Liebe zu einer Tochter oder einem Sohn würde ihn bestimmt aus seiner Gefühlsstarre lösen.
    Englishcrumpet: Ich bin mir nicht sicher, wie er reagieren wird.
    Sanfrandani: Sei nicht so streng mit ihm, wenn er zunächst schockiert ist. Immerhin hast du ähnliche Gefühle. Aber denk daran, welch wunderbare Chance es für ein neues gemeinsames Leben ist.
    Kangagirl: Oh Grace! Ich freue mich so sehr für dich! Der Mann deiner Träume und ein Kind unterwegs!
    Marissa und Dani waren wirklich ein Geschenk des Himmels. Vielleicht hatten sie recht und ihre Träume könnten wahr werden.
    Aber die Realität holte sie schnell wieder ein.
    Träume. Sie hatte sich gerade daran gewöhnt, welche zu haben. Eine neue Karriere. Zeit für sich selbst. Diese Träume müssten für die nächsten 18 Jahre zurückgestellt werden. Wenn sie nicht so ratlos wäre, wie sie Noah die Neuigkeit beibringen sollte, würde sie sich kaputtlachen. Welch Ironie des Schicksals. Kaum war das Nest leer und die Mutter mutig genug die eigenen Flügel auszuprobieren, musste sie ein neues Junges ausbrüten.
    Als Noah am nächsten Morgen aufwachte, spürte er Graces Hand auf seinem Schenkel und sah ihr herausforderndes Lächeln. Voller Wohlbehagen lächelte er zurück. So war es besser. In den letzten Wochen war Grace immer weniger sie selbst gewesen und seit einigen Tagen regelrecht gereizt. Was immer mit ihr los gewesen war, schien jetzt vorbei zu sein.
    Er hatte nichts dagegen, auf seine morgendliche Joggingrunde zu verzichten und seinen Körper stattdessen hier und jetzt zum Einsatz zu bringen.
    Als sie später eng umschlungen beieinanderlagen und er zu dösen anfing, hob sie den Kopf von seiner Brust und sah ihn an.
    „Bist du glücklich, Noah?“
    Er nickte. Ja, das war er. Nicht nur nach gutem Sex, sondern überhaupt im Leben. Am Anfang ihrer Ehe hatte es ein paar kleine Probleme gegeben, doch jetzt sah es so aus, als seien die Dinge wieder im Lot.
    Sie setzte sich aufrecht hin, damit sie sein Gesicht besser sehen konnte. Nachdenklich begann sie an ihrer Unterlippe zu kauen. Dann runzelte sie die Stirn und räusperte sich.
    „Ich habe Neuigkeiten“, erklärte sie schließlich.
    Er zog die Brauen hoch. „Gute oder schlechte?“
    „Hm .. das hängt sehr von deinen Gefühlen ab.“
    „Warum sagst du mir nicht, was es ist, und ich sage dir, was ich empfinde?“
    „Versprichst du mir, mir deine wirklichen Gefühle mitzuteilen?“
    „Ja.“ Zumindest würde er ihr sagen, was er dachte. Das sollte reichen.
    Sie holte tief Luft. „Ich bin schwanger.“
    Die Welt schien für einen Moment stillzustehen.
    „Wie bitte?“
    Grace zog sich das Laken über die Brust und hielt es mit angespannten Fäusten fest. „Wir bekommen ein Kind. Ich bin schwanger.“
    Ein Baby?
    „Wie kannst du …? Wir haben doch …“
    Grace blickte nicht mehr so verzweifelt und wurde zu der kecken Unbekannten ihres ersten Dates. „Nur zu 98 Prozent sicher, wie es auf der Verpackung heißt.“
    „Aber …“
    „Du wolltest mir sagen, was du fühlst.“
    Er blinzelte. Ein heftiges Gefühl der Abwehr überkam ihn. Er wusste es nicht zu benennen, doch es machte ihm höllische Angst. Und von Angst wollte sie bestimmt nichts hören. Außerdem würde es niemandem etwas nützen.
    Er stand aus dem Bett auf und zog sich den Bademantel über. Diese Information musste er erst einmal verarbeiten, er brauchte Fakten, an denen er sich festhalten konnte.
    „Weißt du, seit wann du … ähm … das bist?“
    „Schwanger ist das Wort, nach dem du suchst, Noah.“
    Grace wickelte sich das Laken um und stand ebenfalls auf. Es war das erste Mal, dass sie ihren Körper vor ihm verdeckte.
    „Es muss in Paris passiert sein. Aber das ist doch letzten Endes egal.“
    Für ihn war es nicht egal, sondern machte es einfacher, zu analysieren, wo der Wendepunkt gewesen war. Der Moment, in dem sich alles verändert hatte, ohne dass er sich dessen bewusst war. Es war die Art und Weise, wie er inzwischen auf die Figuren in seinem Roman sah und begriff, was mit ihnen passierte. Vielleicht könnte er jetzt seine Gefühle besser verstehen und deuten,

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