Julia Extra Band 0347
ist passiert, nachdem er vom Joggen zurückkam?
Englishcrumpet: Er hat sich entschuldigt und war wirklich süß zu mir. Wir sind in die Stadt gefahren, und er hat mich zum Lunch eingeladen. Heute Morgen stand er mit einem kleinen Stoffhasen vor mir.
Kangagirl: Hört sich an, als würde er sich an die Idee gewöhnen.
Das stimmt. Aber warum fühlte es sich nicht so an? Warum schrillten ihre Alarmglocken? Warum spürte sie immer noch diese Gefühlskälte?
Englishcrumpet: Ich weiß. Aber es ist nicht so einfach. Ihr habt sein Gesicht nicht gesehen, als er es erfuhr.
Sanfrandani: Es muss ihn total überrascht haben. Genauso wie dich.
Englishcrumpet: Wie soll ich es erklären? Es ist, als wäre eine Mauer zwischen uns. Er macht alles richtig und sagt wunderbare Dinge, aber es wirkt so mechanisch, als täte er es nur zum Schein.
Kangagirl: Lass ihm Zeit, Grace. Ich habe den Eindruck, dass er sich wirklich Mühe gibt.
Tränen fielen auf die Tastatur des Laptops. Daisy würde sie umbringen, wenn dieses Ding kaputtginge.
Kangagirl: Grace, wenn es jemanden gibt, der sein Herz zum Schmelzen bringen kann, dann bist du es.
Sanfrandani: Und du weißt, dass wir Tag und Nacht für dich da sind, wenn du etwas loswerden willst.
Englishcrumpet: Danke, Mädels! Ihr habt es geschafft, dass ich vor Rührung weine. Eines Tages werden wir uns sehen, und dann bekommt ihr eine so dicke Umarmung, dass ihr keine Luft mehr bekommt.
Kangagirl: Hört sich gut an!
Sanfrandani: Abgemacht!
Grace meldete sich ab und rieb sich die Augen. Sie würde Noah einfach mehr Zeit geben und Geduld haben müssen. Es hatte keinen Zweck, ihn zu bedrängen. Es blieben ihnen noch sieben Monate, bis das Baby kam. In dieser Zeit konnte sich vieles ändern.
8. KAPITEL
In den nächsten Wochen herrschte eine Art Waffenstillstand. Grace blieb im Hintergrund und gab Noah Raum. Er nahm ihr Angebot an, machte jedoch keine Versuche, die Distanz zwischen ihnen zu verringern. Nicht wirklich.
Die Hormone taten inzwischen ihre Wirkung. Die Schwangerschaft mit Daisy war ein Kinderspiel gewesen, doch ihr Körper war älter und unberechenbarer geworden. Er wehrte sich vehement gegen die Veränderungen und den Eindringling, der nun noch mitgefüttert werden musste. Noah gab sich alle Mühe, mit den Gefühlsschwankungen seiner Frau Schritt zu halten. Mal war sie liebevoll und zärtlich, in der nächsten Minute mürrisch oder weinerlich. Ihre Hosen und Röcke saßen bereits recht eng in der Taille, und eines Morgens stellte sie fest, dass ihre BH-Größe nicht mehr ausreichte.
Es war gut, nicht arbeiten gehen zu müssen, denn die morgendliche Übelkeit machte ihr bis in den Nachmittag hinein zu schaffen.
Was ihren Appetit anbetraf, wurde sie immer wählerischer. Ständig schwankte sie zwischen Heißhunger und Appetitlosigkeit.
Eines Morgens quälte sie sich in die Küche hinunter und ließ sich an dem großen Eichentisch nieder. Kurz darauf kam Noah, der mürrisch dreinblickte, aus seinem Arbeitszimmer und küsste sie auf die Wange. Sie wusste, dass seine schlechte Laune nicht ihr galt, sondern er irgendwo zwischen seinem Buch und der realen Welt gefangen war.
„Probleme?“, erkundigte sie sich und gähnte.
Noah nickte. „Mein Held treibt mich noch zum Wahnsinn. Er benimmt sich einfach nicht.“
Grace legte die Stirn auf den Tisch. „Was führt er gerade im Schilde?“
Noah setzte sich neben sie. „Ist alles in Ordnung? Soll ich dir etwas bringen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Erzähl mir von deinem rebellischen Helden Karl. Ein bisschen Ablenkung tut mir gut. Warum funktioniert er nicht so, wie du willst?“
„Es ist diese Liebesbeziehung, die er mit der Doppelagentin beginnt. Sie ist einfach nicht überzeugend. Vor allen Dingen, ist er nicht überzeugend.“
Grace richtete sich langsam auf. „Kannst du es nicht einfach weglassen?“
„Nein.“ Noah schüttelte den Kopf. „Der Aspekt des Verrats, wenn sie ihn an seine Feinde ausliefert, ist für die Handlung wichtig.“
„Ich bin zwar keine Expertin für Spionagethriller, aber vielleicht brauchst du eine weibliche Sichtweise.“
Er sah sie mit fast kindlicher Hoffnung an, sodass sie fast um den Tisch herumgerannt wäre, um ihn zu umarmen, wenn ihr nicht so übel gewesen wäre.
„Würdest du …?“
„Natürlich. Ich bin ja sonst zu nichts zu gebrauchen im Moment. Da kann ich genauso gut auf dem Sofa liegen und ein gutes Buch lesen.“ Und sehen, was dein Verstand produziert, bevor das
Weitere Kostenlose Bücher