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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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bereits alles vorbereitet. Der Raum war frisch geputzt, ein zweiter Tisch war hereingebracht worden, auf dem ein Tablett mit Gläsern, Wasser und Eiswürfeln stand, auf dem Boden lag eine dicke braune Decke und daneben eine große Metallglocke mit Holzgriff.
    Katherine breitete die Decke an der hellsten Stelle aus, und Roberto legte das Bild darauf. Dann trat er zurück und ließ Katherine keine Sekunde aus den Augen, als sie das Bild einer genauen Betrachtung unterzog.
    Sie nahm sich Zeit, spürte, wie ihre Erregung anstieg. Der junge Mann auf dem Bild wirkte vertraut. Könnte sie mit ihrer Vermutung über den Maler tatsächlich richtigliegen?
    In Gedanken versunken, drehte sie sich zu Roberto um. „Gut. Ich fange an.“
    Er lächelte. „Das heißt, ich soll jetzt gehen.“ Er deutete auf die Glocke. „Läuten Sie nach Jorge, wenn Sie etwas brauchen. Wir sehen uns zum Mittagessen.“
    Sobald Katherine allein war, nahm sie die Brille ab, um das Porträt durch die Lupe zu betrachten. „Mal sehen, was du mir verrätst, junger Mann.“
    Sie ging mit der Lupe über jeden Zentimeter des Bildes und machte einige Fotos, um den gegenwärtigen Zustand zu begutachten. Dann holte sie alle für die Reinigung erforderlichen Utensilien aus ihrem Werkzeugkoffer, setzte eine Staubmaske und die Kopfbandlupe auf und befeuchtete das erste Wattestäbchen mit Terpentinersatz.

2. KAPITEL
    Katherine hätte schwören können, es seien erst Minuten vergangen, als plötzlich Roberto persönlich auftauchte, um sie zum Mittagessen abzuholen. Obwohl sie lieber weitergearbeitet hätte, richtete sie sich höflich lächelnd auf und tauschte ihre Kopfbandlupe gegen die Brille ein. Die Enttäuschung, dass ihre Arbeit bisher so wenig Resultate erzielt hatte, stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    „Ich bin noch bei der Säuberung. Man wird erst einen Unterschied erkennen, wenn ich mich an die Übermalung mache.“
    „Ich hatte nicht erwartet, dass er schlimmer aussieht als vorher“, gestand er.
    „Ich sehe auch schlimmer als vorher aus“, erwiderte sie, während sie zum Haus gingen. „Ich muss mich unbedingt abschrubben.“
    „Ich warte auf der Veranda“, sagte Roberto. „Kein Grund zur Eile.“
    „Und ob!“, widersprach sie. „Ich möchte so schnell wie möglich an die Arbeit zurück.“
    Seine Mundwinkel zuckten. „Macht Ihnen Ihre Detektivarbeit so viel Spaß?“
    „O ja.“ Um keine falschen Erwartungen zu wecken, verkniff sie sich die Bemerkung, dass die Arbeit gerade in diesem Fall extrem spannend war.
    „Morgen bin ich tagsüber nicht da“, teilte Roberto ihr beim Mittagessen mit. „Aber Lidia wird darauf achten, dass Sie genügend Pausen einlegen“, fügte er hinzu.
    „Ich überarbeite mich schon nicht“, erwiderte sie leichthin.
    „Haben Sie schon irgendeine Vorstellung, wer der Maler sein könnte?“, fragte er, als sie beim Kaffee angelangt waren.
    „In diesem Stadium ist das schwer einzuschätzen. Wenn ich mit der Reinigung fertig bin, werde ich ein wenig von der Übermalung entfernen, um nach einem signifikanten Pinselstrich Ausschau zu halten. Der Pinselstrich eines Malers ist wie ein Fingerabdruck. Aber ich werde nur so viel entfernen, wie nötig ist, um mir eine Meinung zu bilden. Wenn es ein wertvolles Gemälde ist, werde ich den Rest der Restauratorin überlassen, mit der James zusammenarbeitet. Es sei denn, Sie haben jemand anderen im Sinn.“
    „Nein, nein. James Massey arbeitet sicher mit den besten Leuten zusammen. Doch Ihnen würde ich das auch zutrauen, Dr. Lister“, fügte er förmlich hinzu.
    Oho! Was für ein Fortschritt! „Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber ich bin keine Restauratorin, sondern Kunsthistorikerin. Außerdem kann ich nicht so lange hierbleiben.“
    „Wartet in England ein Geliebter auf Sie?“, fragte er mit geradezu unverschämter Offenheit.
    „Ich habe einen Freund, ja, aber die Bemerkung bezog sich auf meinen Job“, erwiderte sie kühl.
    „Wenn ich Mr Massey bitte, wird er Ihnen sicher gestatten, länger zu bleiben.“
    Katherine leerte ihren Kaffee und stand auf. „Das liegt ganz bei ihm. So“, sie blickte auf die Uhr, „höchste Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen. Ich hole nur rasch meinen Laptop aus meinem Zimmer.“
    „Wir sehen uns zum Dinner. Ich werde Sie nicht zum Pavillon begleiten, weil ich weiß, dass ich für Sie zu langsam bin“, sagte er in sarkastischem Ton.
    Katherine verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen. „Ich freue mich auf

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