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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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Katherine interessiert.
    „Leider weiß ich gar nichts über sie“, sagte Roberto bedauernd, während er das Bild des jungen Mannes vorsichtig auf einem Sekretär ablegte. „Es wurde als ‚Porträt einer jungen Frau‘ angeboten, Künstler unbekannt, und hat deshalb kaum etwas gekostet. Sie ist bezaubernd, wirkt auf mich aber sehr einsam.“
    „Dann haben Sie den jungen Mann wohl als Gesellschaft für die einsame junge Frau erstanden?“
    Er nickte. „Er wird sich sicher gut an der Wand gegenüber machen.“
    „Haben Sie denn nie Nachforschungen über die junge Frau angestellt?“
    „Nein. Dazu fehlte mir damals die Zeit.“
    „Und jetzt scheuen Sie weder Kosten noch Zeit, um mehr über den jungen Mann zu erfahren.“
    Er nickte. „Weil ich hoffe, den Maler zu kennen.“
    „Um wen handelt es sich Ihrer Ansicht nach?“
    Seine Augen leuchteten auf. „Ach, ich warte lieber erst Ihre Meinung ab, ehe ich selbst eine Vermutung riskiere, Doutora. “
    „Natürlich – Sie bezahlen mich schließlich dafür.“
    „Und aus diesem Grund bestehe ich auch darauf, dass Sie sich vor dem Dinner ausruhen“, befahl er. „Sie müssen Ihre Kräfte schonen.“
    Wie fürsorglich! „Ich bin oft so versunken in die Arbeit, dass ich darüber völlig die Zeit vergesse“, gestand sie. „Morgen sieht unser junger Mann sicher schon ganz anders aus. Werden Sie den ganzen Tag wegbleiben?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich werde rechtzeitig zum Dinner zurück sein.“
    „Das ist ein herrliches Zimmer“, bemerkte sie im Hinausgehen.
    „Etwas steif, finden Sie nicht? Ich bin lieber in meinem apartamento im rückwärtigen Teil des Hauses. Dort kann ich unordentlich sein, ohne mir Lidias Zorn zuzuziehen.“
    Sie lachte. „Lidia zornig? Kaum vorstellbar!“
    „Oh, mein Personal kümmert sich sehr gut um mich.“ Er hielt ihr die Tür auf. „Um Sie wird man sich genauso gut kümmern, und zwar nicht nur auf meinen Wunsch hin. Sowohl Jorge als auch Lidia finden, dass Sie eine bezaubernde junge Frau sind.“
    Zu ihrer Überraschung merkte Katherine, wie sie rot wurde. „Was für ein nettes Kompliment.“
    Roberto warf ihr ein blitzendes Lächeln zu. „ Que maravilha! Eine junge Dame, die noch rot werden kann!“
    „Das passiert mir nicht oft“, wehrte sie verlegen ab.
    „Vielleicht sind Sie einfach nur müde. Ruhen Sie sich aus. Wollen Sie wieder auf der Veranda speisen?“
    „Gern.“ Rasch stieg sie die Treppen hinauf, doch bevor sie ihr Zimmer betrat, blickte sie noch einmal nach unten – und ertappte sich dabei, wie sie abermals rot anlief, als Roberto eine elegante Verbeugung machte, ehe er sich zum Gehen umwandte.
    Im Zimmer angekommen, zerrte sich Katherine wütend die Kleider vom Leib. Dieses Rotwerden musste aufhören! So attraktiv ihr Arbeitgeber auch sein mochte, sie war rein beruflich hier. Sie ließ sich ein heißes Bad ein und legte sich mit geschlossenen Augen in der Wanne zurück. Morgen Abend würde sie wissen, ob ihr Instinkt in Bezug auf den Maler richtig war. Wenn ja, wäre ihr Job beendet und sie könnte sich ein paar Tage Urlaub in Viana do Castelo gönnen – eine Aussicht, die ihr auf einmal gar nicht mehr so verlockend erschien.
    Voller Spannung sah Katherine dem Dinner mit Roberto entgegen. Einen Moment war sie versucht, ihr sexy grünes Kleid anzuziehen, entschied sich dann aber doch für die elfenbeinfarbene Leinenhose, eine bronzefarbene Seidentunika und hochhackige Pumps. Sie ließ ihr frisch gewaschenes Haar offen über die Schultern fallen, schminkte sich dezent und setzte die Brille auf, um sie nach kurzem Zögern wieder abzunehmen. Kaum war sie fertig, klopfte es an der Tür und ein hübsches dunkelhäutiges Mädchen stand auf der Schwelle.
    „Ich heiße Pascoa“, sagte sie mit schüchternem Lächeln. „Senhor Roberto erwartet Sie.“
    „ Obrigada, Pascoa“, erwiderte Katherine und folgte dem Mädchen nach unten.
    Roberto lehnte an seinem üblichen Platz an der Säule und blickte in den Park hinaus. Als Katherine sich ihm näherte, drehte er sich um und starrte sie mit unverhohlener Bewunderung an, die Balsam für ihr angeschlagenes Ego war.
    „Sie sehen … bezaubernd aus. Kaum zu glauben, dass Sie einen langen Arbeitstag hinter sich haben!“
    „Nicht ganz. In der letzten Stunde habe ich faul in der Wanne gelegen.“ Sie lächelte.
    Roberto zog ihr einen Stuhl hervor und deutete auf den Wein in dem silbernen Eiskübel. „Darf es derselbe Wein wie gestern sein?“
    „Gerne.

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