Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
Vom Netzwerk:
verlegen, machte sich Honor von ihm los. „Wie lange war ich … weg?“
    „Die ganze Fahrt um die Insel. Meinst du, du schaffst es an Land?“
    Honor schaute hinüber zu ihrer Lagune, die sie so gut kannte und die keine Ängste in ihr auslöste. Und es bedeutete, von diesem verdammten Boot herunterzukommen.
    Als Rob es herumzog, sprang Honor zitternd von der Leiter aufs Riff und wartete, bis Rob es gesichert hatte und zu ihr schwamm. Auf dem ganzen Weg bis ins Camp blieb er dicht neben ihr und passte auf sie auf.
    „Trockne dich ab“, befahl er. „Ich koche Tee.“
    Zu erschöpft, um zu widersprechen, gehorchte sie augenblicklich. Sie stolperte ins Zelt und sank auf ihren Schlafsack. Schlimm genug, vor Rob so die Fassung verloren zu haben, und nun würde sie sich auch noch seinem unvermeidlichen Mitleid stellen müssen, wenn sie ihm ihren Zusammenbruch erklärte.
    Denn darum kam sie nicht herum. Über die Sache mit dem Vogeljungen hatte Rob unerwartet geschwiegen, aber diese wollte oder konnte er bestimmt nicht ignorieren.
    Schließlich ging Honor zu ihm hinaus. Er drückte ihr eine Tasse Kamillentee in die Hände und schob sie sanft auf den Campingstuhl.
    „Ich habe Zucker hineingetan, gegen den Schock.“
    Honor trank den Tee, und sie fing an, sich wieder ein bisschen normal zu fühlen. Ihr Herz hämmerte nicht mehr so schrecklich.
    Ruhig blickte Rob sie an. Sie wünschte, er würde etwas sagen, damit sie es nicht musste. Aber sein geduldiges Schweigen erinnerte sie daran, dass das ihre Aufgabe war.
    „Es tut mir leid, dass ich dir die Freude an deinem Tauchgang verdorben habe“, begann Honor, weil sie nicht wusste, wo sie mit ihrer Erklärung anfangen sollte.
    „Entschuldige dich nicht für etwas, was ich angerichtet habe. Mit tut es leid, dass ich dich gedrängt habe mitzukommen.“ Rob ging vor ihr in die Hocke. „Du hast versucht, mir mitzuteilen, dass du Angst vor Booten hast. Ich hatte nur meinen Tauchgang im Sinn.“
    „Nicht bloß irgendeinen Tauchgang.“
    „Nein, aber das war er nicht wert!“, erwiderte Rob heftig.
    Honor beobachtete, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Er nahm zu viel auf sich. Sie musste es ihm jetzt erklären. „Es ist nicht deine Schuld. Ich bin früher gern zusammen mit meinem Mann gesegelt.“
    Überrascht fiel Robs Blick auf ihre linke Hand.
    „Ich trage meinen Ehering nicht mehr.“ Honor zögerte es hinaus, indem sie einen Schluck Tee trank. „Unser Sohn hat die Liebe seines Vaters zum Meer geerbt.“
    Tränen traten ihr in die Augen.
    „Justin war eine richtige Wasserratte. Wir hatten uns eine neue Jacht gekauft und waren auf Jungfernfahrt. Es war unser dritter Tag auf der …“ Noch immer brachte Honor es nicht fertig, die Jacht beim Namen zu nennen. „Wir sind hoch nach Exmouth gesegelt und haben dann Kurs auf die Weihnachtsinsel genommen. An dem Morgen herrschte eine starke Strömung, aber schwacher Wind, deshalb hatten wir auf Motor umgestellt. Justin entdeckte eine Delfinherde und er … Er wusste, dass er es nicht sollte, aber … er sprang einfach.“
    Im Geiste hörte Honor seinen Freudenschrei, sah die kleinen Sneakers vom Heck des verdammten Boots abheben und das Aufleuchten von Knallorange, als seine Rettungsweste aufs Wasser aufschlug.
    „Ich sprang sofort hinter ihm her. Justin entging der Schiffsschraube, ich nicht.“
    Robs Blick fiel auf die Narben an Honors Hals und Schulter.
    „Ich hielt Justin so lange fest, wie ich es mit nur einem Arm konnte. Dann trieb mein Sohn davon. Ich klammerte mich mit meinem gesunden Arm an die Leiter. Nate sprang ins Wasser, schwamm zu ihm, band seine Rettungsweste an Justins und versuchte, mit ihm zurück zur Jacht zu schwimmen. Aber die Dünung war so stark …“ Jetzt rollten ihr die Tränen über die Wangen.
    „Nicht.“ Rob umfasste ihre Hände. „Ich brauche es nicht zu wissen, Honor. Durchleb es nicht noch einmal.“
    Sie verstand nicht, warum sie nach all der Zeit das Bedürfnis hatte, darüber zu sprechen, doch sie musste es ihm erzählen. „Überall war Blut, und ich hatte Justins wegen schreckliche Angst, Haie anzulocken. Ich erinnere mich nicht daran, aber irgendwie bin ich zurück an Deck geklettert und habe das Notsignal aktiviert.“
    Rob holte zweimal tief Luft.
    „Ich konnte das Orange ihrer aneinanderhängenden Rettungswesten sehen, während Nate und Justin immer weiter abtrieben. Ich versuchte, aufrecht zu stehen, die Jacht zu ihnen zu fahren,

Weitere Kostenlose Bücher