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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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weiche Knie.
    Sie zog sich schnell aus und schlüpfte unter die Decke. Wann kam er endlich? Was hielt ihn so lange auf? Sie waren schließlich erwachsene Menschen, die wußten, was sie taten. Und Margot wäre ohnehin eher entzückt als schockiert, wenn sie etwas mitbekäme. Sie durfte nur nicht mehr in Cals Gefühle hineininterpretieren, als tatsächlich vorhanden war. Er begehrte sie, daran zweifelte sie nicht. Aber mehr war nicht da. Wenn sie mehr wollte, mußte sie zuerst sein Vertrauen gewinnen.
    Eine ganze Stunde verstrich, bevor Alex sich endlich eingestand, daß Cal nicht mehr kommen würde, eine Stunde, bis ihr dämmerte, daß er sich damit für die vergangene Nacht rächen wollte. Er hatte ihr nur etwas vorgemacht. Der angebliche Neuanfang, die gemeinsame Heimfahrt, alles, was dabei geschehen war - alles nur Lug und Trug.
    Und wie leicht sie es ihm gemacht hatte! Wahrscheinlich hatte er sie die ganze Zeit über nur ausgelacht. Ihre Wangen brannten, als sie an seine Hände auf ihrer Haut dachte. Sie hätte ihm heute alles gegeben, und das hatte er gewußt. Vermutlich sollte sie ihm jetzt dankbar sein, daß er es bei diesem Wissen belassen hatte.
    Alex fiel in einen unruhigen Schlaf, aus dem sie immer wieder hochschreckte. Der Gedanke, Cal wieder gegenübertreten, die zynische Belustigung in seinen Augen sehen zu müssen, war unerträglich. Aber es würde ihr wohl nicht erspart bleiben. Am besten tat sie so, als wäre nichts passiert. So konnte sie wenigstens einen Rest Würde bewahren.
    Um sechs Uhr war sie hellwach und beschloß aufzustehen. Cals Tür war geschlossen, stellte sie fest, als sie zum Bad ging. Und sie war es noch immer, als sie nach dem Duschen zurück­ kam. Aber jetzt drangen Geräusche aus dem Zimmer.
    Sie zog Jeans und eine Bluse an und schlüpfte, ohne nachzudenken, in ihre Reitstiefel. Der Schmerz in ihrem Herzen wollte nicht verschwinden, aber sie würde damit zurechtkommen. Unter keinen Umständen würde sie Cal zeigen, wie sehr sein Verhalten sie getroffen hatte.
    Sie hörte das Wasser ganz deutlich im Bad rauschen, als sie wieder daran vorbeikam. Soviel also zu Cals Behauptung, er ha­be nicht wissen können, daß sie an diesem ersten Abend unter der Dusche gewesen war. Greg kam, nur mit einer Schlafanzughose bekleidet, aus seinem Zimmer.
    „Heute ist Sonntag", sagte er. „Da ist ausschlafen erlaubt."
    „Ich halte es aber nicht mehr im Bett aus, wenn ich wach bin ", behauptete Alex, und ihr Bruder lachte.
    „Das ändert sich, wenn man nicht allein darin liegt", erwiderte er. „Die Ehe hat durchaus etwas für sich."
    „Wenn du es nur einsiehst", gab sie zurück. „Du bist ein Glückspilz, Greg, auch wenn du es eigentlich nicht verdient hast."
    Sie ging weiter, bevor er etwas darauf sagen konnte. Er hatte eine Frau, die ihn anbetete, ein schönes Heim und einen Job. Was wollte er mehr?
    Manche Gäste waren schon auf und genossen die kurze Zeit, die ihnen vor der Abreise blieb. Alex gesellte sich zu einer kleinen Gruppe, die noch ein letztes Mal zur Koppel spaziert war. Jingo kam zum Zaun, als er sie dort entdeckte, und rieb das Maul an ihrer ausgestreckten Hand.
    „Wir haben gehört, daß er am Freitag mit Ihnen durchgegangen ist", sagte einer der Männer. „Dabei wirkt er eigentlich ganz friedlich."
    „Er will mich wahrscheinlich in falscher Sicherheit wiegen." Alex lächelte. „Waren Sie mit Ihrem Urlaub zufrieden?"
    „Ja, sehr. Wir waren zum erstenmal auf einer richtigen Ranch. Für Sie muß das ja eine Riesenumstellung sein. Sie können es wahrscheinlich kaum noch erwarten, wieder ins Scheinwerferlicht zurückzukehren."
    Alex murmelte eine nichtssagende Antwort. Spätestens am Donnerstag hieß es auch für sie Abschied nehmen. Bis dahin mußte sie sich einen plausiblen Grund für ihre vorzeitige Heim­ reise einfallen lassen.
    Cal saß auf der Veranda, als sie mit den anderen Gästen zum Haus zurückkam. Sie mied seinen Blick, nur zu sicher, was sie in seinen Augen lesen würde. Er sah sie immer wieder an, das spürte sie, aber er machte keine Anstrengung, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aber warum sollte er auch? Sein Verhalten hatte ihr ja mehr als deutlich gemacht, was er von ihr hielt.
    Sie hätte später nicht mehr zu sagen. gewußt, was sie zum Frühstück gegessen hatte. Jedenfalls war sie froh, als es endlich vorbei war und die Qual ein Ende hatte. Als sie ins Freie trat, wurden bereits die Koffer in die beiden Busse geladen, und die Gäste

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