Julia Extra Band 159
ihre Figur betonte und ihre braunen Beine besonders gut zur Geltung brachte. Genau wie andere Männer war auch Cal für optische Reize empfänglich. Al so würde sie sich möglichst vorteilhaft präsentieren.
Er saß allein auf der Veranda, die Füße auf dem Geländer. Den Hut hatte er aus der Stirn geschoben, die Hände im Nacken verschränkt. Er betrachtete sie mit offensichtlichem Wohlgefallen, als sie sich neben ihn an einen Pfosten lehnte.
Und dann, bevor sie noch wußte, wie ihr geschah, waren seine Füße vom Geländer verschwunden, der Schaukelstuhl kippte nach vorn, und er zog sie auf seinen Schoß, um sie lange und ausgiebig zu küssen.
„Hör auf!" flehte sie atemlos, als er sie endlich losließ und die Hand über ihre nackten Schenkel gleiten ließ. „Die anderen können jede Minute auftauchen!"
Cal lachte fröhlich. „Wenn du nicht willst, daß ich dich anfasse, hättest du etwas anderes anziehen müssen. Du hast die längsten und hinreißendsten Beine, die ich je gesehen habe!" Er ließ die Hand an ihrem Busen und der Taille entlang zu ihrer Hüfte gleiten. „Und einen Körper, der mich verrückt macht!"
„Und das ist alles, was du in mir siehst?" Sie hoffte, daß ihre Stimme diesen leicht herausfordernden, nicht allzu ernsten Klang hatte, den sie beabsichtigte. Sie sah, daß der Ausdruck in seinen Augen sich veränderte.
„Über den Rest bin ich mir noch nicht ganz im klaren." Er machte keinen Versuch, sie zurückzuhalten, als sie beim Klang von Margots Stimme hastig aufsprang und sich auf den nächsten Stuhl sinken ließ, sondern bedachte sie nur mit einem kleinen trockenen Lächeln. „Kaum bietet sich die Gelegenheit ..."
„Gelegenheit wofür?" wollte seine Schwester wissen, die gerade aus dem Haus kam.
„Manche Fragen stellt man einfach nicht", schalt Greg hinter ihr. „Ich sehe, deine Beine sind immer noch fantastisch, Schwesterchen."
„Einfach alles an ihr! " seufzte seine Frau. „Ich würde für mein Leben gern so aussehen wie Alex."
Wenn jemals der Widerspruch eines Mannes gefragt war, dann jetzt, fand Alex und ärgerte sich über Greg. Warum sagte er nichts? Er hatte immer noch eine ganze Menge über Frauen zu lernen. Sie spürte Cals Blicke auf sich, wagte aber nicht, ihn an zuschauen, um sich nicht zu verraten.
Cal wartete, bis sie alle mit dem Essen fertig waren, bevor er seinen Schwager von der neuen Arbeitsverteilung offiziell in Kenntnis setzte. „Die Jungs werden einspringen, wenn nötig, aber von jetzt an bist du direkt für die Betreuung der Feriengäste verantwortlich, die Organisation eingeschlossen."
„Kein Problem", erwiderte Greg und fügte nach einer kleinen Pause etwas brummelnd hinzu: „Und danke."
Cal nickte nur. „Mach deine Arbeit gut, dann sind wir alle glücklich und zufrieden. Die ersten Gäste müssen morgen früh um zehn Uhr am Flugplatz abgeholt werden. Deshalb bleibst du heute nach am besten im Haus."
Alex wünschte, Cal würde auch dableiben. Gestern nacht hatte sie noch nicht gewußt, daß draußen Gefahren lauerten. Aber jetzt wußte sie es, und ihr war nicht wohl dabei.
Er ritt um halb elf Uhr mit vier Männern davon. Sie sah ihm nach. Manchmal, fand sie, waren Frauen eindeutig im Nachteil. Am liebsten wäre sie mit ihm geritten und hätte auf ihn aufgepaßt. Wenn ihm etwas zustieß ...
Aber es würde ihm nichts zustoßen, beruhigte sie sich und versuchte ganz fest daran zu glauben. Die Viehdiebe waren sicher nicht so dumm, noch einmal zurückzukommen. Am Morgen wurde der Zaun repariert, und damit war die Sache überstanden.
Trotzdem konnte sie lange nicht einschlafen und lag stundenlang wach, um auf ungewohnte Geräusche zu lauschen. Nachts hörte man Schüsse bestimmt kilometerweit. Schließlich fiel sie in einen unruhigen Schlaf voller Alpträume, aus dem sie mit einem Ruck zitternd hochschreckte.
Cal saß auf dem Bettrand und strich ihr zart das feuchte Haar aus der Stirn. „Ganz ruhig", sagte er. „Ich bin ja hier."
Sie warf sich impulsiv in seine Arme, einfach nur erleichert darüber, daß er wieder heil zurückgekommen war, und suchte seine Lippen. Cal zog sich zuerst aus, dann sie. Sie verzichteten auf jedes Vorspiel, sondern er kam zu ihr, wie sie es wollte: kraftvoll, leidenschaftlich, gierig vor Lust.
Erst viel später bewegten sie sich wieder. Alex war es zufrieden, einfach nur dazuliegen, ihn auf sich zu spüren, immer noch mit ihm verbunden zu sein. Sie wollte nicht denken, nur fühlen. Sie gehörte zu ihm,
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