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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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sich pudelwohl, wenn wir durch Schlaglöcher fuhren, quietschte er sogar vor Vergnügen. Aber als wir am Flughafen ankamen ..."
    „Da fing er an zu weinen?" vermutete Cass.
    Obwohl ihre Nerven immer noch flatterten und sich ihr Herzschlag nur langsam beruhigte - Jack ging es gut. Er saß auf ihren Knien und nuckelte hingebungsvoll an seinem Daumen. Cass gewahrte keine Tränenspuren auf seinen rosigen Wangen, aber bestimmt hatte er gemerkt, daß etwas nicht in Ordnung war, und sich unwohl gefühlt.
    „Im Gegenteil", schaltete sich die ältere Französin ein, die im Flugzeug neben Veronica gesessen hatte. „Er war ziemlich ungestüm, ein richtiger, ich glaube, in England sagen sie, Lümmel."
    Sie saßen in einem Büro im Flughafengebäude. Zu dem übergewichtigen Polizisten hatte sich ein zweiter, jüngerer, gesellt. Es hatte sich herausgestellt, daß der Pilot die Maschinen gar nicht wegen des wild mit den Armen fuchtelnden Gifford gestoppt hatte. Der Flugzeugkapitän hatte ihn nämlich gar nicht gesehen. Die Französin hatte jedoch gehört, wie Veronica besorgt zugab, das Baby gekidnappt zu haben, und dem Piloten im Cockpit umgehend Meldung davon gemacht.
    Nachdem die beiden Polizisten den verwirrten und neugierigen anderen Passagieren erklärt hatten, die rothaarige Frau für eine Befragung mitnehmen zu müssen, hatte die Französin darauf bestanden, ebenfalls als Zeugin angehört und mitgenommen zu werden. Die De-Havilland-Propellermaschine war daraufhin schließlich ebenfalls ohne sie nach Mahé abgeflogen.
    „Als wir in der Schlange standen, um einzuchecken, war das Baby sehr unruhig. Es zappelte herum und versuchte ständig, nach irgendwelchen Dingen zu greifen", sagte die alte Dame jetzt energisch.
    „Es hat sogar mein Kostüm naß gemacht", meldete sich Veronica zu Wort.
    Gifford zog spöttisch. die Augenbraue hoch. „Sie müssen das Kleid jetzt wohl wegwerfen?"
    „Nun, das nicht gerade. Dieses Kostüm ist aus der neuesten Kollektion eines berühmten italienischen Designers. Es hat ein Vermögen gekostet, sogar im Einkauf! "
    „Sie hatten wohl nicht damit gerechnet, daß Babys auch manchmal ganz schön anstrengend sein können, nicht wahr?" fragte Cass.
    Die Rothaarige schüttelte den Kopf. „Jack war immer so niedlich und lieb. Aber heute 'wollte er einfach keine Ruhe geben!"
    „Vielleicht schätzte er es nicht besonders, entführt zu werden, und hat sich gerächt, indem er beschloß, Ihnen das Leben recht schwer zu machen", vermutete Gifford.
    Veronica verzog schuldbewußt das Gesicht. „Das kann sein."
    „Vielleicht hätten Sie auch daran denken sollen, daß Sie Cass durch die Hölle haben gehen lassen, indem Sie ihr das Liebste raubten", fuhr Gifford streng fort.
    „Ja, das sollte ich wohl, und, wie gesagt, es tut mir leid."
    „Es tut Ihnen leid ?" Gifford lachte bitterböse. „Können Sie sich vorstellen, wie sich Cass fühlte, als sie feststellen mußte, daß ihr Kind verschwunden war? Sind Sie sich des Stresses, der Panik und des blanken Horrors bewußt, den Sie allein ausgelöst haben?"
    Veronica wand sich unter seinen anklagenden Worten. Sie schniefte. „Ja, das bin ich, und ich bedauere es von ganzem Herzen."
    Der junge Polizist hatte schon die ganze Zeit darauf gewartet, endlich das Verhör, in die Hand zu nehmen und seine eigene Autorität unter Beweis stellen zu können. So viele Wochen lang war nicht das Geringste passiert, der heutige Tag bildete somit eine erfreulich aufregende Ausnahme. „Haben Sie schon mal ein Kind entführt? Vielleicht bei Ihnen zu Hause in England?" schaltete er sich in das Gespräch ein.
    Veronica starrte ihn erschrocken an. „Lieber Himmel, nein!"
    „Ist das auch die Wahrheit? Wir können jederzeit überprüfen, ob Sie nicht doch eine kriminelle Vergangenheit haben", warnte er sie.
    „Es ist die Wahrheit, ich schwöre es", sagte Veronica feierlich. „Ich bin niemals mit dem Gesetz in Konflikt geraten."
    „Bis jetzt", warf der andere Polizist trocken ein.
    „Ich habe Jack aus einem spontanen Impuls heraus mitgenommen, aber meinen Fehler sofort bereut. Bitte vergeben Sie mir." Die Tränen liefen ihr über die Wangen.
    „Als ich mein Mitleid darüber ausdrückte, wie schwierig das Baby war, erzählte sie mir, daß das Kind gar nicht zu ihr gehörte", sagte die Französin zu Cass und Gifford. „Sie gab zu, es entführt zu haben, wollte Sie aber sofort anrufen, sobald wir in Mahé landeten. Sie wollte Ihnen mitteilen, wo sich das Kind aufhielt, und es

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