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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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nach vorn?" Sie sah ihn ängstlich an. „Aber falls der Pilot dich immer noch nicht bemerkt hätte, würde man dich jetzt - nur noch zentimeterdick - vom Asphalt kratzen müssen!"
    Er grinste. „Keine so schlechte Idee, was?"
    „Eine völlig verrückte Idee!" Sie lächelte auch, doch dann seufzte sie laut auf, beugte sich vor und umarmte ihn. „Ach, ich hatte solche Angst", schluchzte sie. „Angst um dich, um Jack und um mich! "
    Erst jetzt, nachdem alles vorbei war, begannen die Tränen, die sie so lange tapfer zurückgehalten hatte, ihr die Wangen hinunterzulaufen. Gifford hielt sie ganz fest. Er streichelte ihr beruhigend über den Rücken, küßte sie aufs Haar und flüsterte ihr tröstende Worte ins Ohr. Als er bemerkte, daß auch Jack ganz ängstlich dreinschaute, redete Gifford sanft und liebevoll auch auf ihn ein.
    Schließlich richtete sich Cass wieder auf und putzte sich geräuschvoll die Nase.
    „Fühlst du dich jetzt besser?" fragte er.
    „Viel besser." Sie startete den Motor und fuhr an. „Nur einige Minuten, bevor du losranntest, hattest du mir noch versichert, daß Veronica mit Jack gar nicht das Land verlassen könnte, weil sie ja keinen Ausweis für ihn vorweisen konnte", erinnerte sie ihn. Sie verließen das Flughafengelände und bogen auf die Landstraße ein. „Du erklärtest mir mit Entschiedenheit, daß sie auf Mahé festsitzen würden, und dann - hast du nicht gesehen - bist du einfach losgedüst, um Jack zu retten!"
    „Nun, ich habe doch gesehen, wie besorgt du warst. Deshalb sagte ich mir, diese beiden dürfen gar nicht erst die Insel verlassen, jedenfalls nicht, wenn ich es verhindern kann. Vor nicht allzu langer Zeit war ich felsenfest davon überzeugt, nie wieder so rennen zu können. Aber", er drehte sich lächelnd zu Jack um, „du und deine Mutter, ihr könnt es wohl nicht haben, wenn ich stillsitze, nicht wahr, Popcorn?"
    „Bestimmt bist du nahe daran gewesen, den 1000-Meter-Weltrekord im Sprinten zu brechen", neckte ihn Cass, doch dann wurde sie wieder ernst. „Ich hoffe nur, du hast deinem Bein nicht zuviel zugemutet."
    „Und wenn, dann ist es eben so. Es wird sicher einige Tage dauern, bis sich das herausstellt." Er wandte sich wieder dem Baby zu. „Du bist mir schon einer. Du wirst entführt, und was machst du? Schreist du und weinst bittere Tränen? Nein! Zum Teufel, ich glaube fast, du hast alles sehr genossen!"
    Jack schlug vergnügt in die Hände.
    „Du hältst dich wohl für ganz besonders toll, nicht wahr, Popcorn?" Sie sah ihren Sohn kurz liebevoll an, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Straße zuwandte. „Aber Veronica fand, daß du ein richtiges kleines Biest bist!"
    „Gott sei Dank", warf Gifford seufzend ein.
    Der Rest der Fahrt verlief schweigend, jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Cass war von tiefer Dankbarkeit erfüllt, daß Jack so eine Plage für Veronica gewesen war, daß seine Entführerin ihren Fehler eingesehen und wiedergutmachen wollte, aber vor allem, daß Gifford ihr zu Hilfe gekommen war. Veronica mochte zwar die Absicht gehabt haben, Jack zurückzubringen. Doch was wäre geschehen, wenn Jack nun besonders lieb und brav gewesen wäre?
    Als sie auf die Zufahrt zum Eden einbogen, sahen sie schon von weitem Edith vor ihnen auf der Straße gehen. Die Schwarze trug ein marineblau-weiß gemustertes Kleid und einen riesigen weißen Strohhut auf dem glänzenden dunklen Haar. Sie hatte ihre Schwester besucht und befand sich jetzt auf dem Heimweg.
    Cass drückte auf die Hupe, winkte und parkte kurz darauf den Jeep vor dem Restaurant. „Ach, wie bin ich froh, daß wir rechtzeitig zurück sind. Wenn Edith früher gekommen wäre und niemanden hier angetroffen hätte, wäre sie sicher sehr besorgt gewesen", sagte sie zu Gifford.
    Sie waren gerade ausgestiegen, als Edith zu ihnen trat. „Wo seid ihr denn gewesen?" fragte sie neugierig.
    Cass bückte sich und hob Jack aus dem Kindersitz. „Wir haben unser Baby gerettet."
    „Veronica hatte ihn gekidnappt", fügte Gifford hinzu.
    Ediths Augen wurden so groß wie Suppentassen. „Gekidnappt?"
    „Aber Gifford rannte schnell wie der Wind, und das Flugzeug hielt ..."
    „Dank der netten Französin ..."
    „Und wir hatten Jack wieder!"
    „Welches Flugzeug? Was für eine Französin?" Edith war total perplex.
    „Warum setzen wir uns nicht in Ruhe in den Schatten und erzählen alles haargenau?" schlug Gifford vor.
    Edith nickte zustimmend, dann sah sie ihn plötzlich aufmerksam an.

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