Julia Extra Band 159
rhythmisch auf und ab.
Gifford grinste und öffnete die Augen. „Sei behutsam mit mir, Liebling", flehte er.
„Aber wohl nicht zu behutsam, oder?" Sie beugte sich vor und rieb ihre Brüste sinnlich an seinem Oberkörper, was sie beide noch mehr in Ekstase versetzte.
Schließlich, als ihr Verlangen ins Übermächtige wuchs, setzte sie sich wieder aufrecht über ihn und bewegte sich rascher, immer rascher. Sie keuchte und warf den Kopf von einer Seite auf die andere.
„Bitte, Gifford!" Sie schluchzte vor Leidenschaft. „Bitte, bitte!"
Er packte sie bei den Hüften und drang noch tiefer in sie ein. Als er mit den Fingerspitzen ihre intimste Stelle berührte, erstarrte Cass. Sie schloß die Augen und warf den Kopf zurück: Gifford folgte ihr in einen sich immer schneller drehenden Spiralnebel voller explodierender Sterne …
Gerade als Cass am nächsten Morgen den Hörer wieder auf die Gabel gelegt hatte, kam Edith in die Bar. „Wollte jemand einen Tisch reservieren?" fragte sie.
Cass schüttelte den Kopf. „Ich habe nur meine Rückreise gebucht. Ich fliege am Samstag.".
Edith runzelte die Stirn. „So bald schon?" fragte sie.
„Nun, immerhin war ich über sechs Wochen hier", entgegnete Cass. „Das Eden ist verkauft, und Freitag ist sowieso unser letzter Tag hier. Du brauchst mich nicht mehr."
„Ich dachte, du würdest mir noch beim Umzug in mein neues Haus helfen."
„Bestimmt kommt ihr, du und deine Schwester, allein zu recht. Ich muß zurück ..."
„Was ist mit Gifford?" wollte Edith wissen. „Weiß er, daß du abfliegen willst?"
„Ich bin noch nicht dazu gekommen, es ihm zu sagen", meinte Cass ausweichend. Dann wechselte sie rasch das Thema. „Möchtest du, daß ich eine Anzeige schalten lasse, worin an gekündigt wird, daß das Forgotten Eden den Besitzer wechselt? Wir könnten auch an der Zufahrtsstraße ein Schild aufhängen und darauf schreiben, daß wir Freitag schließen, das Restaurant aber unter anderem Management später wiedereröffnet wird", fügte sie geschäftsmäßig hinzu. „Soll ich das übernehmen?"
Edith nickte. „Ja, bitte."
Nachdem Cass bei dem Zeitungsverlag in Mahé angerufen und alles veranlaßt hatte, fand sie in einem Lagerraum eine große, alte Tafel, auf die sie mit Kreide die Ankündigung in Druckbuchstaben schrieb.
Dann ging sie zu Marquise, die ihre Reinigungsarbeiten beendet hatte und nun mit Jack spielte.
Die junge Einheimische liebte Babys und kleine Kinder und war besonders glücklich darüber, bereits einen neuen Job in Aussicht zu haben. Sie würde in Zukunft bei einer wohlhabenden Familie auf der anderen Seite der Küste als Kindermädchen arbeiten.
Cass zeigte ihr die Tafel. „Ich möchte dies hier oben an die Zufahrtsstraße stellen. Würdest du bitte so lange auf Jack achtgeben?"
Der Teenager nickte lächelnd. „Gewiß."
Cass ging zum Ausgang des Restaurants und die Straße hinauf. Obwohl sie es bedauerte, Edith zu verlassen, hatte sie doch beschlossen, so schnell wie möglich von der Insel zu verschwinden, denn sie mußte unbedingt Abstand zu Gifford gewinnen.
Gestern abend hatten sie sich geliebt, und zweifellos würde es heute ebenfalls dazu kommen, daß er die Nacht über bei ihr blieb. Er brauchte sie nur zu küssen - oder sein Hemd ausziehen! -, und schon waren alle guten Vorsätze dahin, und sie wurde schwach.
Sie runzelte die Stirn. Cass hatte es hinausgezögert, Gifford von ihrer bevorstehenden Abreise zu unterrichten, weil sie Angst davor hatte, er könnte sie überreden, noch zu bleiben. Und dann würde sie in immer größere emotionale Abhängigkeit zu ihm geraten. Aber ich muß es ihm sagen, dachte sie, und zwar bald!
Sie lehnte die Tafel an einer gut einsehbaren Stelle an einen Palmenstamm. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als sie an ihre Abreise dachte. Doch wenn sie erst wieder zu Hause war, würde sie wieder klar denken und ihre momentane Schwäche als zeitweilige Gefühlsverirrung abtun können.
Sie wollte sich gerade umdrehen, um zurück ins Eden zu gehen, da sah sie Gifford die Straße herunterkommen.. Seit er beschlossen hatte, seinen Stock nicht mehr zu benutzen, war seine Gangart kraftvoller geworden, auch hinkte er nicht mehr so stark.
„Was glaubst du eigentlich, was das werden soll?" rief er ihr schon von weitem ärgerlich entgegen.
Cass sah auf die Tafel. „Ich muß die Gäste doch davon in Kenntnis setzen, daß das Restaurant ..."
„Das meine ich nicht", unterbrach er sie und blieb dicht vor
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