Julia Extra Band 159
Gifford grinste.
„Hast du etwas anderes im Sinn?" Aus ihren blauen Augen sah sie ihn unschuldig an.
„Ja. Etwas genauso Prickelndes, aber viel, viel Schöneres. Etwas, was uns beide umwerfen wird." Er nahm sie bei der Hand und zog Cass vom Sofa hoch. „Wie wär's damit?"
Sie sah ihn mit vor Glück strahlenden Augen lächelnd an. „Du bist einfach unwiderstehlich!"
9
„Laß mich dich noch einmal umarmen." Edith lächelte Jack an und drückte ihn an ihr Herz. „Du wirst mir sehr fehlen, bebe !"
„In zwei Monaten siehst du ihn, ja schon wieder", tröstete Cass sie.
Edith nickte. „Ich kann eure Hochzeit kaum erwarten." Gifford grinste. „Ich auch nicht", sagte er. „Sobald wir den genauen Termin wissen, rufen wir dich an."
„Und dann werde ich sofort meinen Flug buchen", erklärte Edith. Sie küßte das Baby. „Wenn deine Mami und dein Papi ihre Flitterwochen im Maison d'Horizon verbringen, werde ich dich wiedersehen, mein Kleiner. Vielleicht kannst du bis dahin sogar schon laufen! "
„Das kann sein", meinte Cass.
„Und bevor wir es uns versehen, gehst du in Discos, hast mehrere Freundinnen und willst dein eigenes Auto haben", sagte Gifford. „Wahrscheinlich einen Ferrari", fügte er hinzu und kitzelte Jack unter dem Kinn.
Das Baby kicherte entzückt.
Sie waren auf dem Flughafen von Praslin und warteten auf ihre De-Havilland-Maschine nach Mahé, von wo aus sie nach London weiterfliegen würden.
Vor fünf Wochen hatte Cass ihren hastig gebuchten Heimflug wieder storniert.
„Ich habe die Villa für zwei Monate gebucht und schon bezahlt", hatte Gifford gesagt. „Warum wollen wir nicht hierbleiben und einfach mal Urlaub machen?"
Lachend war Cass auf seinen Vorschlag eingegangen.
Also waren sie und Jack, als Edith aus dem Eden auszog, zu Gifford ins Maison d'Horizon gezogen. Die ersten vierzehn Tage hatten sie Edith und ihrer Schwester beim Einräumen in ihren neuen Bungalow geholfen. Gifford hatte Bücherregale festgemacht, Bilder aufgehängt und sich um den Garten gekümmert, wahrend Cass sich als Mädchen für alles betätigt hatte. Doch den Rest der Zeit machten sie einfach nur Ferien.
Mehrmals hatten sie Segeltörns zu anderen Inseln unternommen, darunter das unberührte und atemberaubend schöne La Digue. Für einige Tage quartierten sie sich in einem Hotel auf Mahé ein, wo sie ein Glasbodenboot mieteten, mit dem sie die wundervolle Unterwasserwelt der Korallenriffe erkunden konnten. Für die langen Spaziergänge an den Bilderbuchstränden hatte sich Gifford einen Tragesitz angeschafft, so daß auch Jack immer mit von der Partie sein konnte. Schließlich fuhren sie noch in einem Mietwagen über die Hauptinsel und klapperten Galerien, Töpfereien und Kunstgewerbeläden nach originellen Souvenirs ab.
Nach all der Serviererei und dem Putzen im Forgotten Eden genoss Cass diese Wochen in vollen Zügen. Gifford hatte die Idee, diesen Führer zu schreiben, inzwischen aufgegeben.
„Ich habe wichtigere Sachen zu tun", hatte er erklärt.
Wieder zurück auf Praslin, waren sie viel geschwommen, hatten in der Sonne gelegen und lange Gespräche bei ausgiebigen, köstlichen Mahlzeiten geführt. Und sie hatten sich geliebt - langsam, ohne Hast. Es war wundervoll gewesen.
„Zuerst besucht ihr also Cassies Vater?" erkundigte sich Edith noch einmal nach ihren Plänen.
Gifford grinste. „Ich muß ihn doch um die Hand seiner Tochter bitten. Außerdem müssen wir unsere Hochzeit planen."
„Wir werden meine Sachen aus Stephens Wohnung holen und sie bei meinem Vater einlagern. Dann fliegen wir nach Boston", schaltete sich Cass ein.
„Wo ihr in Giffords Apartment wohnen werdet, richtig?" fragte Edith.
Er nickte. „Aber wir werden uns so schnell wie möglich ein Haus außerhalb der Stadt suchen."
„Damit Jack, wenn er älter ist, in einem. Garten spielen kann", fügte Cass glücklich hinzu.
„Anschließend werden wir nach England zurückkehren, um zum Altar zu schreiten. Und unsere drei Flitterwochen verbringen wir hier auf Praslin." Er grinste Edith an.
Die lächelte zurück. „Ich kann dir gar nicht genug für alles danken", meinte sie dann ernst werdend.
Nach dem der Verkauf des Forgotten Eden unter Dach und Fach war, hatte Kirk Weber Edith den Vorschlag gemacht, dort weiterhin an den Wochenenden als Köchin zu arbeiten. Auch Jules wollte er gern als Barkeeper behalten.
„Ich habe schon viel von Ihren Kochkünsten gehört", hatte Kirk zu Edith gesagt. „Und im Club Sesel war eine
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