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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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daß er sie wie­ der an die früheren Träume erinnerte. Jacey war erst wenige Monate alt gewesen, als ihr klargeworden war, wieviel Geld man als Mannequin verdienen konnte. In Rosita hatte sie eine wahre Freundin gefunden und bildete mit Jacey eine kleine Familie. Dazu war sie endlich finanziell unabhängig. Doch im Hintergrund gab es noch etwas anderes: Die Furcht, Jaime in die Arme zu laufen, obwohl sie wußte, daß er in Madrid arbeitete.
    Jaime lehnte sich auf einmal zurück und strich sich mit den Händen übers Gesicht.
    „Es tut mir leid, Beth", sagte er leise. „Dein Tag war sicher sehr anstrengend, und ich bin dir keine Hilfe dabei." Er wollte ihr eine Hand auf den Unterarm legen, doch zögerte er auf ein­ mal. Ohne sie zu berühren, brach er die Bewegung ab. Die helle Haut seiner langen, eleganten Finger bildete einen wundersamen Kontrast mit dem dunklen Holz des Tisches.
    Beth konnte den Blick kaum abwenden. Wieder mußte sie daran denken, wie es war, wenn er jeden Zentimeter ihres Körpers liebkoste.
    Sie atmete tief durch, da sie spürte, wie die Lust auf ein Abenteuer sie überkam. Ein heißer Schauer lief ihr über den Rücken.
    „Wie willst du denn wissen, wie ich den heutigen Tag erlebt habe?". antwortete sie scharf da sie genau erkannte, daß er be­ merkt hatte, wie das sexuelle Verlangen in ihr zunahm.
    „Da ich keine eigenen Kinder habe, kann ich mir natürlich nicht vorstellen, wie es ist ..." Er brach ab und rief ungeduldig aus: „Verdammt, Beth! Machen wir uns doch nichts vor. Heute oder in zehn Jahren, wir wissen beide, daß das Wiedersehen nicht einfach ist."
    „Ich habe keine Lust, alte Geschichten wieder aufzuwärmen", gab Beth kühl zurück.
    „Das geht mir genauso. Deshalb hoffe ich auch, daß es dich nicht verärgert, wenn ich dich frage, ob du verheiratet bist."
    „Nein, ich bin es nicht", stieß sie hastig aus, da die Frage sie verwirrte.
    „Ich frage nur, da ich gehört habe, daß Francisco Suarez hier wieder in Ferien ist", bemerkte er mit tonloser Stimme. „Aber vielleicht weißt du es schon."
    Beth' Finger zitterten so sehr, daß sie die Kaffeetasse mit beiden Händen halten mußte, um einen Schluck zu trinken. So gab sie sich zumindest den Anschein, die Situation unter Kontrolle zu haben. Unglaublich! Jaime hielt Cisco tatsächlich für Jaceys Vater. Gerechterweise mußte Beth sich eingestehen, daß Jaime stets Verhütungsmittel benutzt hatte. Und doch hatten sie gemeinsam einen Sohn gezeugt. So war das Leben, aber Jaime wollte trotz aller medizinischer Erfahrung einfach nicht der Wahrheit ins Auge sehen. Lag es daran, daß er niemals akzeptieren würde, einen Sohn mit Beth zu haben?
    „Es tut mir leid, daß ich das Thema überhaupt angeschnitten habe", erklärte er scharf, und in seinen Augen lag ein dunkles Glitzern. „Vergiß, es ganz einfach."
    „Du hast es aber trotzdem erwähnt", entgegnete Beth spitz. Ein dicker Kloß drückte ihr die Kehle zu.
    Einen Augenblick schien es so, als wollte Jaime sie doch berühren. Dann aber, schüttelte er kurz und heftig den Kopf, nahm die Kaffeetasse und trank einen Schluck.
    „Bitte versteh mich richtig, ich möchte dir keinen Schmerz zufügen ... Du mußt mir glauben."
    Beth schaute ihn an. Sein Gesicht war ebenmäßig und schön und hatte auf einmal einen ernsten, ehrlichen Ausdruck angenommen. Plötzlich überkam sie die unwiderstehliche Lust, in lautes Lachen auszubrechen. Es war ein langer, harter Tag gewesen, doch jetzt erschien ihr die ganze Situation einfach zu komisch. Ausgerechnet Jaime wollte ihr schmerzhafte Erinnerungen ersparen! Sie hätte ihm am liebsten mitgeteilt, was ihr an Gedanken durch den Kopf schoß, doch gelang es ihr nicht mehr, das Lachen zu unterdrücken.
    Jaime stand auf, warf einige Geldscheine auf den Tisch und sagte:
    „Beth, gehen wir." Da es so schien, als habe sie ihn gar nicht gehört, nahm er sie beim Arm und führte sie hinaus.
    „Hör auf, bitte!"
    Doch je mehr sie versuchte, sich zu beherrschen, desto mehr mußte sie lachen. Sein ernsthafter Gesichtsausdruck schien das Lustigste zu sein, was sie je im Leben gesehen hatte.
    Dann aber seufzte er leicht auf, und das brachte Beth auf den Boden der Tatsachen zurück. Einen Augenblick lang sah sie einen schmerzhaften Ausdruck auf seinem Gesicht, den sie niemals zuvor bemerkt hatte. Wieder seufzte er:
    „Beth, ich bitte dich, hör auf zu lachen."
    Er nahm sie leicht in die Arme, und einige Sekunden lang legte sie den Kopf an seine

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