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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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neunzehnjähriges, naives Mädchen gewesen war, hatte die letzten Jahre überdauert. Damals hatte sie ihn unschuldig geliebt, und jetzt fühlte sie genau, daß diese Liebe sich verwandelt hatte, niemals aber geschwunden war.
    Sie hatte ihn die ganze Zeit über geliebt ... Und das, obwohl sich der warme, liebevolle Ausdruck seiner Augen in abweisende Kälte verhärtet hatte. Doch weder ihr Herz noch ihr Verstand waren in der Lage, diesen Wechsel anzuerkennen, da sich das Glück der früheren Zeit einfach nicht aus der Erinnerung verdrängen ließ.
    Und jetzt, all die Jahre später, hatte sie wieder diese Liebe in seinem Blick erkannt, als er Tränen am Bett seines Sohnes vergossen hatte. Einstmals hatte sie sich von ihm beschützt gefühlt ... Jetzt war es ihr Sohn, der ihm blind vertraute. Sie drückte das Gesicht tiefer in die Kissen, als sie spürte, wie die Furcht in ihr zunahm. Für ein Kind hatte Liebe etwas Ewiges. Einmal gegeben, konnte man sie nicht mehr zurücknehmen. Beth schüttelte den Kopf. Liebe zwischen einem Mann und einer Frau war doch etwas ganz anderes, da dazu auch Leidenschaft gehörte. Die Liebe eines Vaters für sein Kind konnte damit nicht verglichen werden, und niemals wurde Jaime Jaceys Vertrauen mißbrauchen ... Niemals!
    „Erzähl mir von meinem Papa", hatte Jacey vor der Operation gesagt, doch hatte das Betäubungsmittel schon seine Wirkung getan, und der Junge war eingeschlafen, bevor Beth ihm geantwortet hatte.
    Jacey hatte die ganze Zeit über seine heimlichen Träume von einem Vater für sich behalten, doch jetzt, nachdem dieser Wunsch in Erfüllung gegangen war, machte Beth sich auf eine ganze Reihe von Fragen bereit. Mit seiner raschen Auffassungsgabe würde er nicht einen einzigen heiklen Punkt auslassen und sicher auch nicht akzeptieren, daß man ihn mit ausweichenden Antworten abspeiste.
    Sie würde ihm niemals verheimlichen können, daß sie eine Liebesbeziehung mit seinem Vater gehabt hatte, aber würde sie es übers Herz bringen, ihm zu sagen, daß sie Jaime immer noch liebte? Natürlich konnte sie ihm erzählen, wie phantastisch das Leben auf Mallorca gewesen war, doch wurde sie auch davon sprechen, was für eine schreckliche Enttäuschung dieser wunderbaren Zeit gefolgt war?
    Wenn sie nicht aus Zufall einen ihrer Spanischlehrer in einem Supermarkt getroffen hätte, kurz bevor sie Mallorca verlassen wollte, hätte sie niemals das Formentor Heights Hotel aufgesucht und Jaime kennengelernt, dessen Onkel der Besitzer war.
    Es war einfacher Kuchen, der ihr Schicksal besiegelte, da sie dem Lehrer vorgeschlagen hatte, ihn persönlich beim Hotel vorbeizubringen, statt ihn durch einen Boten liefern zu lassen. Sie hatte vor, das Paket an der Rezeption abzugeben und eine Nachricht für Carlos Lopez, den Neffen des spanischen Lehrers, zu hinterlassen. Doch waren Jaime und Carlos gerade in dem Moment, als sie bei dem Empfang ankam, durch die Hotelhalle geschlendert. Und von diesem Augenblick an hatte das Schicksal seinen Lauf genommen.
    Zwei Tage, nachdem sie die Bekanntschaft der beiden Männer gemacht hatte, war Carlos nach Madrid zurückgereist. Und weitere zwei Tage später hatten Lilys Freundinnen wieder einmal eine Nacht in eine wilde Orgie verwandelt, bei der sich Beth noch soviel Watte in die Ohren stopfen konnte, es nutzte alles nichts.
    Auch Lily hatte beschlossen, wieder nach Hause zu reisen. Beide Male war es Jaime gewesen, der zum Flughafen gefahren war, und beide Male hatte Beth ihn begleitet.
    Sie hatte niemals die nächtlichen Feste erwähnt, die die anderen Mädchen in dem Haus feierten. In seiner Anwesenheit dachte sie an nichts anderes mehr als an ihn. Doch drei Nächte nach Lilys Abfahrt war einer der Partygäste betrunken und aggressiv in ihr Zimmer eingedrungen, um mit ihr ein wenig Spaß zu haben', wie er sich ausdrückte. Sie war barfuß aus der Villa über den nächtlichen Strand gelaufen. Als sie Jaime allein sah, wie er lässig gegen einen Felsen lehnte, war es ihr fast wie ein Wunder erschienen.
    In dem sanften Mondlicht war es ihr unmöglich gewesen zu verbergen, was sie durchgemacht hatte. Atemlos und ängstlich hatte sie sich ihm in die Arme geworfen. Doch versuchte sie, sich herauszureden, indem sie sagte, daß sie nur vor dem Lärm der Party davongelaufen sei.
    Das Hotel war ausgebucht gewesen, und Beth dachte wieder daran zurück, wie er einen Augenblick gezögert hatte, bevor er vorgeschlagen hatte, in einem Zimmer der Familiensuite zu

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