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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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würde niemals wieder in Ordnung kommen, da sie jetzt endlich verstand. Es war die Mutter seines Sohnes, die er so freundlich behandelte, nicht die Frau, die er mit Widerwillen betrachtete.
    „Laß den Tränen freien Lauf", erklärte er sanft.
    „Aber ..." Es war unmöglich, sie in zwei Teile zu trennen, als könnte sie Mutter oder Frau sein! Sie war einfach nur Beth! „Ich habe das Gefühl, daß ich, wenn ich erst einmal anfange, nicht wieder aufhören kann ... Es tut mir leid."
    „Es tut dir leid?" fragte er und schaute sie so zärtlich an, daß es ihr einen Stich ins Herz versetzte. „Ich kann mich nicht daran erinnern, daß du meine Entschuldigung akzeptiert hast gestern abend, als unsere Rollen umgekehrt waren."
    Beth schluckte schwer und zog sich leicht von ihm zurück. „Entschuldige bitte, was gestern abend passiert ist!" erklärte sie zitternd. „Ich kann selbst nicht verstehen, wie ich mich so dumm benehmen konnte. Ich trinke nur selten Alkohol, und dazu noch das Beruhigungsmittel ..."
    „Ich hätte energischer sein sollen, um dich vom Trinken ab­ zuhalten", sagte er, und um seinen Mund spielte ein leichtes Lächeln. „Zuerst hatte ich den Eindruck, daß du mir den Cognac ins Gesicht kippen würdest, anstatt ihn zu trinken."
    Beth kamen wieder die bitteren Worte in Erinnerung, die sie ihm an den Kopf geworfen hatte. „Jaime. Habe ich dir gesagt, daß ich damit einverstanden bin, deine Liebe zu Jacey anzuerkennen?"
    „Ja, das hast du", entgegnete er bedächtig und schloß leicht die Augen, um das helle Sonnenlicht zwischen den Bäumen zu filtern.
    „Das freut mich", gab sie zu und musterte sein Gesicht, auf dem sich dunkle Ringe um die Augen gelegt hatten. Sie wünschte sich, daß sie ihn genauso in zwei Rollen aufspalten konnte, wie er es vorher mit ihr getan hatte, indem sie einerseits in ihm den Vater ihres Sohnes sah und andererseits den Mann, der ihre Liebe so schändlich ausgenutzt hatte.
    „Normalerweise kenne ich jede Einzelheit der Operation auswendig", stieß er aus, „aber in diesem Augenblick fällt mir überhaupt nichts mehr ein." Unruhig stand er auf und machte einige Schritte hin und her. „Mein Gott, ich hätte das nicht sagen sollen!." rief er aus. „Ich möchte nicht, daß du glaubst, daß die Operation ein Risiko darstellt, da das nicht der Fall ist. Das verspreche ich."
    „Als Arzt mußt du das natürlich so sehen", sagte sie sanft, da sie zu ihrer eigenen Überraschung feststellte, daß sie mit dem Streß besser fertig wurde als er. „Aber jetzt bist du ein Vater, und das ist eine ganz andere Angelegenheit."
    „Das kannst du wohl sagen", gab er zu. „Meine Güte, ich weiß nichts von dem Jungen! Nicht einmal, wo er geboren ist!"
    „Er ist in London zur Welt gekommen", antwortete Beth und erzitterte, als sie wieder daran zurückdachte, in was für einem Elend sie damals gelebt hatte. „Ich habe eine Zeitlang dort gewohnt."
    „War er ein einfaches Baby mit kräftiger Gesundheit? Spricht er Englisch? Und wann hast du entschieden, hier zu leben? Geht er auf Mallorca zur Schule?" Der Redefluß wollte gar kein Ende mehr nehmen. „Ich habe mindestens ,noch eine Million Fragen an dich", fügte er stöhnend hinzu.
    Beth schaute ihm in das angespannte Gesicht. Einerseits verstand sie ja, daß er alles über Jacey wissen wollte, und gleichzeitig vertrieb es ihnen die Wartezeit, aber andererseits war es schmerzhaft, wieder an die damalige Zeit zurückzudenken.
    „Entschuldige bitte", sagte er leise und drehte sich ab. „Vielleicht denkst du, daß ich nicht das Recht habe, all diese Fragen zu stellen."
    „Ganz und gar nicht", protestierte sie „Ich weiß nur nicht, wo ich anfangen soll". Und ich bin auch nicht sicher, fügte sie in Gedanken hinzu, inwieweit ich dir die ganze Wahrheit erzählen will.
    „Vielleicht in London", schlug er vor. „Bist du wieder auf die Universität gegangen, um deine Studien zu beenden?"
    „Nein, ich habe das Studium abgebrochen." Offenbar hatte er nicht die geringste Ahnung, wie sich eine schwangere Frau fühlte. Es war diese ständige Übelkeit gewesen, die dazu geführt hatte, daß sie ihren Traum nicht weiterverfolgt hatte. Doch da sie das Studium nicht zu Ende führte, bekam sie auch keine Unterstützung mehr und hatte sogar das Dach über dem Kopf verloren.
    „Aber du bist nicht zu deiner Großmutter zurückgekehrt." Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, und Beth bemerkte erstaunt, daß er sich noch nach all den Jahren daran

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