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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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hältst du von meinem Outfit?“
    Er nahm einen großen Schluck von seinem Drink. Sie hatte sich für ein kupferrotes Kleid und Sandalen entschieden, schlicht, aber elegant. Und sie humpelte nicht … noch nicht. Ihr Gang war anmutig – offenbar zahlte sich das Herumlaufen mit dem Buch auf dem Kopf aus. Kurz blieb sein Blick auf ihren Zehennägeln hängen, die im Farbton ihres Kleides lackiert waren. Dann ließ er seinen Blick wieder nach oben wandern und verharrte auf ihrem Rocksaum. Was sie wohl trug, wenn sie mit hochhackigen Schuhen und dem Buch auf dem Kopf in ihrer Wohnung herumlief? Ein Kleid wie dieses? Oder Shorts und T-Shirt? Oder etwa …
    „Ich bin verloren.“
    „Was?“
    Er hustete. „Das Kleid. Es ist super. Mir fehlen die Worte. Deswegen meinte ich, dass ich verloren bin.“ Noch einmal hustete er.
    Chloe runzelte die Stirn. „Ist alles in Ordnung mit dir? Ich hoffe, du hast dir nichts eingefangen!“
    Er musste lachen. Etwas eingefangen? Kaum. Nein, es hatte ihn voll erwischt. Wahrscheinlich würde er den Rest seines Lebens darunter leiden.
    „Nein, keine Sorge“, antwortete er und klopfte sich auf den Brustkorb. „Ich habe mich nur ein bisschen verschluckt. Aber jetzt noch mal zurück zu deinem Outfit. Ist es neu?“
    „Gewissermaßen ja.“
    „Wie kann etwas gewissermaßen neu sein?“
    „Ich war in einem Secondhandshop in East Village. Meine Schwester hat mir davon erzählt. Sie haben hauptsächlich Designersachen.“ Mit einem triumphierenden Lächeln zupfte sie an ihrem Kleid. „Ich habe nur ein Drittel von dem bezahlt, was es ursprünglich gekostet hat.“
    „Gehört es auch zu den Kandidaten für das Klassentreffen?“
    „Nein, aber ich fand, dass es eine wichtige Anschaffung für die Vorbereitung auf das Treffen ist.“
    „Wie die gebleichten Zähne.“
    „Genau. Zum Klassentreffen werde ich in Schwarz gehen.“
    „Schwarz ist eine Trauerfarbe.“
    „Aber es ist auch eine Farbe der Macht. Und für formelle Anlässe immer passend“, wandte sie ein.
    „Das Klassentreffen findet in der Turnhalle statt. Wie förmlich wird es dort zugehen? Ich habe schon überlegt, meine Sportsachen anzuziehen.“
    „Nicht im Ernst!“
    Er zuckte mit den Schultern. „Natürlich nicht. Aber einen Smoking werde ich auch nicht tragen.“
    „Aber einen Anzug schon, oder?“
    „Wahrscheinlich ziehe ich ein Sakko an. Vielleicht lasse ich die Krawatte weg. So ähnlich wie das, was ich heute anhabe.“
    Wieder runzelte Chloe die Stirn. „Meinst du, Trevor wird einen Anzug tragen?“
    Offenbar rechnete sie schon fest damit, dass Trevor sie zu dem Klassentreffen begleitete. „Das musst du ihn fragen. Ich bin kein Hellseher.“ Da seine Antwort unbeabsichtigt barsch klang, bemühte Simon sich um einen neutralen Tonfall und wechselte das Thema. „Um auf dein Kleid zurückzukommen: Du siehst super aus darin.“
    Schüchtern lächelnd sah sie zur Seite. Sie versuchte nicht, sein Kompliment abzutun.
    „Das steht dir auch sehr gut.“
    Verwirrt sah sie ihn an. „Was?“
    „Selbstbewusstsein.“
    Noch einmal sah sie ihn fragend an. Dann sagte sie: „Hättest du etwas dagegen, wenn ich mir noch einmal die Haare mache – in deinem Badezimmer? Da habe ich mehr Platz, um mich auszubreiten.“
    Er warf einen Blick auf ihren Koffer. „Nein, mach nur.“
    „Danke. Es dauert auch nicht lange. Wenn ich fertig bin, helfe ich dir beim Aufbauen.“
    „Nicht nötig. Ich habe für heute Abend Personal gebucht.“
    Der Mann vom Partyservice, der Barkeeper und ein paar Bedienungen kamen, als Chloe gerade anfing, ihre Haare zu glätten. Simon hatte diese zusätzliche Hilfe dringend nötig, da aus dem kleinen Cocktailabend, den er eigentlich geplant hatte, nun eine Feier mit mehr als dreißig Gästen werden sollte.
    Dafür machte er Chloe verantwortlich; er selbst hatte das Ganze klein halten wollen, doch sie meinte, Trevor könnte Verdacht schöpfen, wenn zu wenige Leute da seien.
    Als Trevor schließlich kam, war die Feier seit über einer Stunde im Gange. Und er hatte eine schlanke, langbeinige Frau dabei, die jede Frau und auch manche der Männer im Raum überragte. Auch Trevor. Selbst Simon war ein paar Zentimeter kleiner als sie. Und das, obwohl sie flache Schuhe trug.
    „Wer ist die Riesin?“, wollte Chloe wissen.
    „Keine Ahnung.“
    Chloe verschränkte die Arme vor der Brust. „Na toll. Wusstest du, dass er eine Freundin hat?“
    „Er hat immer eine Freundin, Chloe. Das habe ich dir doch gesagt. Er

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