Julia Extra Band 348
sie es sich nicht leisten konnte, ihm eine zu kaufen. Und Izzy beschrieb ihre Pläne für den Garten, den sie bei einem Freund anlegen wollte.
Die Sache mit Izzy war eben, dass sie mit ihrem hübschen Kopf immer hoch oben in den Wolken schwebte, während Anna mit beiden Beinen fest auf dem Boden stand.
„ Buon giorno, bellissima . Hast du gut geschlafen?“
Und ob. Tief und fest. Wer würde das nicht nach einer solchen Nacht? Sie erinnerte sich an seine Küsse, an seine Liebkosungen, an das Gefühl, als er sie ausgefüllt hatte.
„Anna.“
Seine Stimme war tief, rau und leise. Ihre Haut prickelte schon allein davon. Als er dann noch den Arm über sie legte und mit langen Fingern ihre Brust umfasste …
„Anna“, sagte er noch einmal und drehte sie zu sich herum.
Ihr Herzschlag setzte aus. Draco sah einfach hinreißend aus. Wie hatte sie je denken können, Bartstoppeln wären ungepflegt? Sie waren absolut sexy!
Er lächelte. Anna musste sich zusammennehmen, um nicht zusammenzuzucken. Warum lächelte er? Wahrscheinlich, weil sie aussah wie eine Irre.
„Wunderschöne Anna“, sagte er leise, schob die Finger in ihr schreckliches Haar und küsste sie.
Es wurde ein langer, unendlich zärtlicher Kuss. Damit hatte sie nicht gerechnet. Die beiden Erfahrungen, die sie mit dem „Morgen danach“ hatte, schlossen einen solchen Kuss nicht mit ein.
Ein Kuss war die Einleitung zum Sex am Morgen. Von dem sie, wie bereits erklärt, nicht viel hielt. Aber von diesem Kuss hielt sie sogar sehr viel. Er war zärtlich, ohne jede Forderung. Ein sanftes Zusammenkommen von Lippen und Zungen.
„Hör mit dem Analysieren auf“, murmelte Draco.
Sie zuckte zurück. „Ich analysiere nicht.“
„ Sì, Signorina Avocato . Genau das tust du.“ Er zog sie lächelnd wieder an sich. „Jetzt bist du ganz die Anwältin, die jedes Wort abwägt und überlegt, was zu tun ist. Die nach Antworten auf ihre Fragen sucht. Warum haben wir uns geliebt? Warum ist er geblieben? Warum habe ich es zugelassen?“ Er küsste sie erneut. „Wir sind hier nicht im Gerichtssaal, Anna.“
Sie konnte das Lächeln nicht zurückhalten. „Das ist auch besser so.“
„Da kann ich dir nur zustimmen. Denn in einem Gerichtssaal könnte ich das hier nicht tun.“ Er rollte sie auf den Rücken. „Und das hier auch nicht.“ Er küsste sie, dieses Mal jedoch nicht mehr so sanft. „Oder das hier …“ Draco drängte sich zwischen ihre Schenkel, und sie stöhnte seufzend auf, als er in sie eindrang.
Wirre Locken am Morgen waren also kein Problem.
„Schau mich nicht an“, sagte Anna sehr viel später. „Ich muss schrecklich aussehen.“
„Meinst du?“
Als sie nickte, hob er sie auf die Arme, trug sie ins Bad und stellte sie vor dem hohen Spiegel auf die Füße.
„Sieh hin“, sagte er. Sie wollte sich abwenden, doch er erlaubte es nicht. „Sieh hin“, wiederholte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
Und so schaute sie in den Spiegel. Ihr Haar – eine wilde Mähne goldener Locken, ihre Lippen – rot und geschwollen von Dracos Küssen, die Brustwarzen – noch immer rosig vom letzten Höhepunkt. Sie erblickte die geröteten Male an ihren Schenkeln, wo Draco sie liebkost hatte, sah die gleichen Male an ihrem Hals …
… und sah ihn hinter sich stehen, die Arme um sie gelegt. Gott, er war schön. So unglaublich männlich. Groß und stark und … Sie schnappte nach Luft, als er ihre Brüste berührte und die Spitzen reizte.
Sich selbst und ihn im Spiegel zu betrachten, wie er sie schließlich in Besitz nahm, war das Erotischste, was Anna je erlebt hatte.
Sie duschten zusammen und wuschen sich gegenseitig. Zuerst war es nur ein Spiel – natürlich war es nur ein Spiel, nach dem, was sie soeben erlebt hatten. Doch sehr bald wurde daraus ernst, und irgendwann lehnte Draco schwer atmend die Stirn an Annas.
„Ich kann nur hoffen, das Zimmermädchen hat starke Nerven. Wenn sie uns hier als aufgeweichte Wasserleichen findet, wissen wir zumindest, dass wir einen schönen Tod gestorben sind. Allerdings bezweifle ich, dass sie das ahnen wird.“
Anna lachte. Draco stellte das Wasser ab und wickelte sie in ein großes Handtuch ein. „Findest du das etwa lustig, Orsini? Wo bleibt dein Mitgefühl?“ Er bemühte sich, streng zu klingen. Aber ihm war überhaupt nicht streng zumute, er war einfach nur glücklich.
Nach dem Sex hatte er schon viele verschiedene Emotionen gehabt – doch das Wort glücklich war ihm bisher nie
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