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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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zu glühen. Redeten sie über ihre Sicherheit oder über Sex? Im Geist hatte sie sich schon für Sex entschieden, und ihr Körper reagierte entsprechend.
    Es war schon lange her, seit sie das letzte Mal Sex gehabt hatte. Das musste der Grund sein, warum sie jetzt wie eine unschuldige Jungfrau rot wurde.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Brady Ihre Methoden gutheißt“, sagte sie gelassen. Hoffentlich lenkte sie das Gespräch damit wieder in andere Bahnen.
    „Nicht immer. Aber er weiß, dass ich der Beste bin.“
    Die Hitze stieg ihr in den Kopf. Sie hatte das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen. Vielleicht war ihr Kleid zu eng. Was auch immer der Grund sein mochte, sie war schweißgebadet. Sie sank auf die Bank und verkrampfte die Hände im Schoß.
    „Der Beste?“ Plötzlich fiel ihr wieder ein, dass Brady ihr morgens gesagt hatte, sie sei in letzter Zeit zu angespannt. Hatte er etwa einen Gigolo bestellt, der ihr beim Entspannen helfen sollte? Ein Gigolo, der ihren Bodyguard überlistete und sie auf der Damentoilette überraschte? Bei dem Gedanken musste sie lachen. Allerdings wäre Brady verrückt genug, sich so etwas einfallen zu lassen.
    „Ich bin Sicherheitsberater“, sagte er irritiert.
    Dachte er etwa, sie würde ihn zu sich auf die Bank bitten, damit sie es sich gemütlich machten? Glaubte Brady etwa, sie hätte Bodyguard-Fantasien? Dass ein hübscher, extrem sexy Tiger in einem Smoking sie hier im Vorraum der Damentoilette eines teuren Hotels vernaschen würde und sie sich danach völlig entspannt den Herausforderungen ihres Präsidentenamts widmen könnte?
    Früher hätte sie solch eine Eskapade wohl in Erwägung gezogen, aber jetzt war sie ein neuer Mensch. Ihr Amt erforderte es.
    Ihre Kraft kehrte zurück, und sie stand auf. „Danke für das Angebot, Mr Vala, aber ich bin nicht in der Stimmung. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, denn ich werde jetzt in den Ballsaal zurückkehren.“
    Er machte ein finsteres Gesicht. Vielleicht hatte sie ihn beleidigt?
    „Sie haben mich wohl nicht verstanden“, sagte er und machte einen Schritt auf sie zu.
    „Oh, doch. Ich weiß zwar nicht, was Sie und Brady ausgeheckt haben, aber so verzweifelt bin ich noch nicht.“
    Er stand jetzt direkt vor ihr, und sie nahm seinen Duft wahr. Eine Mischung aus tropischem Regen und exotischen Gewürzen. Wie eine schwüle indische Nacht.
    Für einen Moment gingen die Lichter aus, dann flackerten sie kurz und gingen wieder an. Der Tiger bewegte sich nicht, sondern starrte sie unverwandt an. Sie fühlte sich gefangen und – seltsamerweise – sicher.
    „Wahrscheinlich fällt der Strom gleich aus“, sagte er. „Wir sollten in Ihr Zimmer gehen, da dürfte es am sichersten sein.“
    „Sicher wofür?“ Ihre Stimme klang heiser, ein Prickeln lief ihr über die Haut.
    Wieder sah er sie irritiert an. „Für Sie, Frau Präsidentin.“
    Kobras. In Indien gab es Kobras. Bevor sie zuschlugen, hypnotisierten sie ihre Beute. War er kein Tiger, sondern eine Kobra? Hatte er sie hypnotisiert? War sie sich deshalb so anlehnungsbedürftig? Wollte sie sich ihm deshalb sofort hingeben und danach so tun, als sei nichts geschehen?
    Um den Zauber zu brechen, machte sie einen Schritt zurück. Sie musste dem Ganzen ein Ende setzen. Es stand zu viel auf dem Spiel.
    „Ich bin sicher, dass Sie ihr Geschäft gut verstehen. Aber ich habe eine Pflicht zu erfüllen und keine Zeit für Sex auf der Damentoilette. Bitte richten Sie Brady trotzdem aus, dass ich mit Ihren Diensten außerordentlich zufrieden war, damit Sie Ihr Geld bekommen. Den Weg in mein Zimmer finde ich allein.“
    Einen Moment lang starrte er sie an, dann warf er den Kopf zurück und stieß ein Lachen aus. Veronica blieb wie angewurzelt stehen. Hitze stieg in ihr auf, allerdings war es eine andere Hitze als zuvor.
    „Das ist das erste Mal, dass mir so etwas passiert“, sagte er noch immer lachend. Seine Gesichtszüge wirkten jetzt weniger Angst erregend. Menschlicher. „Tatsächlich bin ich nicht zu Ihrem Vergnügen hier.“
    Aus irgendeinem Grund machte sie dieser Satz wütend. Als hätte er nicht einen Moment daran gedacht, sondern allein schon die Vorstellung für abstoßend gehalten. Dabei erlagen sonst immer alle Männer ihren Reizen.
    Sie richtete sich kerzengerade auf. „Sie kommen hier herein und machen lauter Andeutungen. Was hätte ich Ihrer Meinung nach von Ihnen halten sollen?“
    Lieber zornig reagieren als vor Scham in den Erdboden sinken. Vermutlich hatte er eine

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