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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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Beruf lag. Für ihn war sie nur eine Bürgerin von vielen. Und er fühlte sich ihr gegenüber verpflichtet, weil sie mit seiner Schwester befreundet war. Sie schüttelte den Kopf.
    „Sag mir, was los ist, Jo.“
    Sein Tonfall richtete mehr Schaden an als alles, was er in jenen fünfeinhalb Jahren getan oder zu ihr gesagt hatte, und dafür hasste sie ihn. Vor allem deswegen, weil dabei ein sanfter, beinah mitfühlender Ausdruck in seine Augen getreten war. Und wie immer, wenn jemand eine ihrer Masken zu durchschauen drohte, ging sie in die Offensive. „Ich erzähle es dir, wenn du mir verrätst, warum du nachts nicht schlafen kannst.“
    Diesmal verbarg Daniel seine Reaktion geschickter als beim ersten Mal. Als seine Augen jedoch eisig zu funkeln begannen, bereute sie ihre Worte sofort.
    „Wie kommst du darauf, dass ich nicht schlafen kann?“
    „Weil du mitten in der Nacht aufwachst. Und du siehst immer noch müde aus.“
    „Ich arbeite im Schichtdienst. Und das ist nicht besonders gesund“, erwiderte er prompt. Dann stellte er den Becher neben ihren Laptop. „Jetzt bist du dran.“
    „Wie lange bist du jetzt schon Cop? Acht Jahre?“
    Er nickte. „Ungefähr. Worauf willst du hinaus?“
    „Und wie lange braucht man, um sich wieder einzugewöhnen?“
    „Ich war sieben Monate im Ausland und bin jetzt seit vier Wochen wieder hier.“
    „Und was ist dort passiert?“
    „Wir sind unter Beschuss geraten.“ Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, hob er seinen Becher an die Lippen und trank einen Schluck. „Du kannst ruhig von dir ablenken, aber wir wissen beide, dass ich es auch ohne dich herausfinden kann. Ich fange mit Liv an.“
    „Deine Schwester wird dir nichts erzählen.“
    „Das heißt, sie weiß Bescheid.“
    „Das heißt, dass sie Geheimnisse für sich behalten kann.“
    Daniel lächelte schief. „Du kennst meine Familie. Wenn sie glauben, irgendetwas stimmt nicht, mischen sie sich sofort ein. Und ich sagte ja, ich würde mit Liv anfangen …“
    „Wie kommst du darauf, dass du nicht der Einzige bist, der es nicht weiß?“, hakte Jo nach.
    „Wenn das der Fall ist, hast du es mir gerade leichter gemacht.“
    Blut war dicker als Wasser. Sie hatte seine Botschaft verstanden. Aber seine Familie würde ihr in einer Notlage sofort zu Hilfe eilen. Die Brannigans waren alle integer, loyal und hilfsbereit und besaßen viele andere positive Eigenschaften, denen sie in ihrer Familie nie begegnet war. Für sie waren die Brannigans die ideale Familie. Deswegen hatte sie auch nie nachvollziehen können, warum Daniel es so wenig zu schätzen wusste.
    Aber offenbar zog er es vor, seine Dämonen allein zu bekämpfen.
    Jo trank einen Schluck Kaffee. „Du solltest ihnen von deinen Schlafproblemen erzählen. Vielleicht können deine Brüder dir Tipps geben.“
    Daniel lächelte selbstgefällig. „Vielleicht solltest du mir erzählen, was los ist, bevor es zu schlimm wird. Die nächste Runde geht übrigens an dich. Ich trinke meinen Kaffee schwarz.“
    Entnervt seufzte sie. „Du gibst nicht auf, stimmt’s?“
    „Das ist nicht mein Ding.“
    „Wenn ich mich nicht irre, hast du meine Frage noch nicht beantwortet.“
    Als er schwieg, stellte sie ihren Becher weg und arbeitete weiter. Während sie auf einige Kommentare in ihrem Blog antwortete, nahm er die Zeitung vom Nachbartisch und begann darin zu lesen. So saßen sie eine Weile da, bis Jo plötzlich ein Prickeln verspürte. Als sie aufblickte, stellte sie fest, dass Daniel sie forschend betrachtete. „Was ist?“
    „Wo hast du deine Brille gelassen?“
    „Ich habe sie zu Hause vergessen. Aber wenn du dir Sorgen um meine Sehkraft machst, kann ich die Schrift vergrößern.“
    Nachdem er einen Moment geschwiegen hatte, fragte er: „Was für einen Look verkörperst du heute?“
    „Man nennt es Gothic Chic.“
    Zumindest hatte man es in der Zeitschrift so bezeichnet. Von allen Outfits, die sie bisher getragen hatte, war es das eigenartigste. Da sie beim Aufstehen allerdings das Bedürfnis verspürt hatte, der Welt etwas selbstsicherer gegenüberzutreten, und diese Aufmachung genau das erforderte …
    „Vergiss nicht, dass Vampire das Sonnenlicht scheuen“, bemerkte Daniel trocken.
    „Heißt das, ich soll auch Weihwasser, Knoblauch und Kreuze meiden?“
    Er nickte. „Und Cheerleader mit Holzpflöcken.“
    Jo drehte sich zur Seite und streckte die Beine aus. „Gefallen dir meine Stiefel etwa nicht?“
    Stirnrunzelnd betrachtete er die Schuhe. „Kannst

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