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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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aus dem Konzept gebracht. Dabei wollte er ihren betörenden Geruch doch endlich ignorieren! Nicht mehr näher an Laura heranrücken, um ihn tiefer in sich aufnehmen zu können. Ihr nicht absichtlich zu folgen, um die Wirkung dieser unsichtbaren Chemie zwischen ihnen nicht abreißen zu lassen. Das war doch alles verrückt!
    Allein die Tatsache, dass Laura vor Kurzem hier gewesen war, hielt ihn in diesem Zimmer fest. Lächerlich! Eine alte Schwäche von früher, die ihn jetzt einholte.
    Damals hatte er Stunden vor dem offenen Kleiderschrank seiner verstorbenen Mutter verbracht, um ihren Duft einzuatmen, weil er sie so sehr vermisste. Doch dann ließ sein Vater den Schrank leeren mit den Worten: „Mit ist klar, wie sehr sie dir fehlt, Vasilii. Aber sie hätte nicht gewollt, dass du an der Vergangenheit festhältst. Es ist an der Zeit loszulassen, mein Sohn.“
    Damit hatte sein Vater natürlich recht. Wenn Vasilii jetzt plötzlich an seine Kindheit zurückdachte, hatte er das sicherlich Lauras übergriffigen Bemerkungen zu verdanken. Mit dieser Erklärung konnte er gut leben, und so machte sich Vasilii mit frisch gewonnener Energie auf den Weg zu seinem Treffen mit Gang Li.
    Im Fahrstuhl begegnete er Gang Lis Sekretär, der ihn um ein kurzes Gespräch unter vier Augen bat. Es ging um wichtige Einzelheiten, die vor dem Treffen mit Gang Li und seinem Onkel geklärt werden mussten.
    Bereitwillig führte Vasilii den Chinesen zurück in seine eigene Suite. Er konnte sich gut vorstellen, worum es sich bei diesen wichtigen Einzelheiten handelte, nämlich um die schlichte Forderung von Bestechungsgeld. Vasilii war mit diesen Geschäftspraktiken durchaus vertraut, obwohl er keinen gesteigerten Wert auf einen derartigen Umgang miteinander legte. Bisher war er jedem Bestechungsversuch aus dem Weg gegangen, egal zu wessen Gunsten er ausfallen sollte. Aber dieser Vertrag war extrem umfangreich und wichtig genug, um die Spielregeln zu akzeptieren, die seine zukünftigen Geschäftspartner ihm aufzwangen.
    Im Wohnzimmer der Suite kam Gang Lis Sekretär zur Sache. „Gang Li ist sich der Bedeutung dieses Vertragsabschlusses für Ihr Unternehmen bewusst“, begann er mit hastigen Worten. „Und wie Ihnen bereits bekannt sein dürfte, verlässt sich sein Onkel gern auf das ausgezeichnete Urteilsvermögen und den Rat seines geschätzten Neffen.“
    „Mir ist aufgefallen, wie nahe sie sich stehen“, entgegnete Vasilii vage.
    „Gang Li möchte Sie wissen lassen, dass er sich eine Zusammenarbeit mit Ihnen vorstellen kann, falls es zu einem Vertragsabschluss kommt. Sie verfolgen Ihr Ziel äußerst ehrgeizig, aber was ist ein Mann, der keine Ziele und Wünsche hat? Gang Li hat ebenfalls bestimmte Wünsche.“
    Endlich kam der Chinese auf den Punkt, und Vasilii spannte unwillkürlich jeden Muskel an. Ihn interessierte nur noch, wie viel Bares er auf den Tisch legen sollte.
    „Und bei diesen Wünschen geht es um was genau?“, erkundigte er sich geduldig.
    „Gang Li ist sehr angetan von Ihrer Assistentin. Natürlich ist er ein verheirateter Mann und Familienvater. Er hat einen Ruf zu verlieren und ist nicht in der Situation, sich offiziell mit Laura Westcotte einzulassen. Daher wäre es wünschenswert, wenn Sie sein Anliegen an Ihre Assistentin herantragen und ihr deutlich machen könnten, dass er seine … Wünsche so bald wie möglich befriedigt wissen möchte. Das würde Gang Li als Zeichen guter Freundschaft auffassen, was Ihre Chancen auf einen positiven Ausgang dieser Verhandlungen maßgeblich verbessern sollte.“
    Gang Li hatte seinen Sekretär hergeschickt, damit Vasilii ihm Laura gewissermaßen auf dem Silbertablett servierte? Für außerehelichen Sex? Das war ja kaum zu fassen. Maßlose Wut, gemischt mit einem nicht identifizierbaren anderen Gefühl, ergriff Vasilii und ließ ihn augenblicklich rot sehen.
    Nein, niemals! Nicht in tausend Jahren! Er würde keinem Mann dieser Welt erlauben, sich ihr zu nähern. Allein die Vorstellung erschien ihm unerträglich.
    Diese blindwütige Reaktion auf den ungewöhnlichen Vorschlag des Chinesen schockierte Vasilii im selben Moment. Was gestattete er sich eigentlich für Gedanken? Was geschah da mit ihm? Das konnte nur eine vorübergehende Verirrung sein, die sich hoffentlich bald wieder legte. Er wollte wegen keiner Frau eifersüchtig oder besitzergreifend werden. Auch das war eine Schwäche, die für ihn gar nicht infrage kam.
    Trotzdem war da etwas. Eine Emotion, gegen die er sich nicht

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