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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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später verließen sie das Flughafengebäude und stiegen in den Wagen, den Zephyr gemietet hatte.
    „Mmm, nett.“ Piper lehnte sich in die Lederpolster des roten Ferrari zurück. „Definitiv eine Stufe über deinem Mercedes.“
    „Mach mein Auto nicht schlecht. Der Mercedes hat beheizte Sitze, ein höchst angenehmes Extra angesichts der kalten Winter in Seattle. Ein Cabrio wäre zudem unpraktisch bei dem häufigen Regen.“ Trotzdem freute er sich, dass ihr der Wagen gefiel. Er wollte sie ein wenig verwöhnen, war sie doch immer so entschlossen, sich nichts zu gönnen.
    Sie strich mit den Fingerspitzen über das Verdeck. „Lässt du es zurückfahren?“
    Ein Knopfdruck und ihr Wunsch war erfüllt. Dann legte Zephyr den Gang ein und reihte sich souverän in den Verkehr ein.
    Es wurde eine rasante Fahrt durch die Stadt zum Hotel. Als Zephyr ein Taxi überholte und noch schnell über die Kreuzung jagte, obwohl die Ampel bereits auf Rot umgesprungen war, lachte Piper perlend auf.
    „Und wir haben wirklich zwei volle Tage nur für uns?“
    „Haben wir.“
    „Danke, Zephyr.“ Sie strich über seinen Schenkel.
    Die Berührung und die ehrliche Dankbarkeit in ihrer Stimme berührten ihn. Bei einer so unabhängigen Frau wie Piper war es ein gewagtes Unterfangen gewesen, Pläne für einen Kurzurlaub zu machen, ohne dass sie davon wusste. Es freute ihn, dass sich das Risiko gelohnt hatte. „Wozu sind Freunde schließlich da?“
    „Das sind wir also? Nur Freunde?“
    Da sie nicht sonderlich bestürzt klang, setzte auch keine Panik bei Zephyr ein. „In meiner Welt ist ein echter Freund etwas Besonderes.“
    „Das verstehe ich vollkommen. Alle meine sogenannten Freunde ließen mich fallen, nachdem ich Art verlassen hatte. Mir war nie klar, dass sie in mir nur den einen Teil des Power-Paares sahen.“
    „Obwohl er dich betrogen hat?“, hakte Zephyr angewidert nach.
    „Er war eben nicht der Einzige, der sich gern auf die uralte Weisheit berief.“
    „Auf welche?“
    „Alle Männer gehen fremd.“
    „Nicht alle.“
    „Mag sein. Aber ich wollte nicht mit einem verheiratet bleiben, für den Fremdgehen so unabänderlich wie die Gezeiten war.“
    „Ich denke, du hast richtig entschieden, dich von dem Mistkerl scheiden zu lassen.“
    Inzwischen war auch ihre Familie zu diesem Schluss gekommen, selbst wenn ihre früheren Freunde es anders sahen. „Ja, das denke ich auch. Leider gehört diesem Mistkerl eines der erfolgreichsten Design-Studios in New York.“
    „Weshalb du ja auch nach Seattle gezogen bist.“
    „Genau. Die Stadt war nicht groß genug für sein Ego und meine Karriere.“ Sie lächelte traurig.
    Art hatte nach der Scheidung ganz bewusst Pipers Ruf ruiniert. Nun, während der letzten beiden Jahre hatte Zephyr ihm das heimgezahlt. Arts Büro Très Bon stand schon lange nicht mehr an der Spitze der Designer-Community. Arthur Bellingham mochte Ringe über die Stadt hinausschicken, aber Zephyr Nikos schlug weltweit Wellen, die einen in die Tiefe mitrissen. Der Widerling, der Pipers Leben zerstört hatte, befand sich bereits auf Talfahrt, und wenn er erst ganz unten angekommen war, würde er lange Zeit im Dunkeln sitzen.
    Davon hatte Zephyr Piper natürlich nichts erzählt. Seine skrupellose Seite hatte sie bisher nicht kennengelernt, und er wusste auch nicht, warum sich das ändern sollte.
    „Ich bin froh, dass du nach Seattle gezogen bist“, sagte er laut.
    „Ja, ich auch.“ Sie zog die Kostümjacke aus, unter der sie nur ein knappes Seidentop trug – und keinen BH. Zephyr hatte plötzlich Schwierigkeiten mit dem Atmen. Mit einiger Anstrengung richtete er den Blick zurück auf die Straße.
    „Ich habe auf jeden Fall einen besseren Freundeskreis gefunden.“
    „Was denn? Bin ich etwa rund?“, neckte Zephyr.
    „Sei nicht so eingebildet.“ Sie versetzte seinem Schenkel einen leichten Schlag und erreichte damit das genaue Gegenteil dessen, was sie beabsichtigt hatte. „Ich habe noch andere Freunde.“
    „Nenne mir nur einen.“
    „Brandi.“
    „Sie ist deine Assistentin.“
    „Ich habe Freunde“, behauptete sie trotzig. „Es gibt schließlich Gründe, weshalb ich nicht jeden Abend zur Verfügung stehe, um dich zu unterhalten.“
    Und da ihm das nicht unbedingt gefiel, ließ er das Thema fallen.
    Normalerweise hatte Piper ein sehr genaues Auge für ihre Umgebung, doch heute nahm sie kaum etwas von dem klassisch-modernen, in warmen Erdtönen gehaltenen Luxushotel wahr, als Zephyr sie durch das

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